Nachfolgend wird eine geringfügig gekürzte und veränderte Protestaktion von Rettet den Regenwald e.V. dokumentiert.
Jeden Tag werden weltweit etwa 8.000 Hektar an biologisch vielfältigen Wäldern und anderen Lebensräumen gerodet und niedergebrannt, um Platz für die Produktion von Palmöl für die Nahrungsmittel- und Chemieindustrie sowie als Agrodiesel für den Verkehrssektor zu schaffen. Agrosprit aus Palmöl wird als Klimaschutzmaßnahme verkauft, doch die Rodung von Regenwäldern führt anstatt zu Kohlenstoffeinsparung vielmehr zur massiven Freisetzung von Kohlendioxid.
Im brasilianischen Bundesstaat Amazonas nahe dem Ort Tefé plant die malaysische Bundesagentur für Landentwicklung FELDA (Federal Land Development Authority) 100.000 Hektar Ölpalmplantagen. Zusammen mit der brasilianischen Partnerfirma Braspalma wurde dazu die Firma Felda Global Ventures Brazil Sdn Bhd gegründet. Passend zu den Plantagenplänen feilt die brasilianische Regierung bereits an einer neuen Gesetzgebung, die vorsieht, Ölpalm-Plantagen als „Wälder“ anzuerkennen. Dadurch droht die Rodung des Regenwalds zur Anlage von Ölpalmplantagen. Bisher mussten die Landbesitzer per Gesetz mindestens 80% des Waldes auf ihren Grundstücken erhalten.
Durch die großflächige Anlage von Ölpalmmonokulturen droht der Amazonas-Regenwald als Ökosystem zusammenzubrechen und zu versteppen. Dies wäre eine globale ökologische Katastrophe für die Artenvielfalt und das Klima sowie ein Verbrechen gegen die lokale Bevölkerung und die Menschheit. Malaysische Steuergelder und Subventionen von Weltbank und Asiatischer Entwicklungsbank sollen verwendet werden, um den größten Regenwald der Erde zu kolonisieren. FELDA ist eine malaysische Regierungsagentur, die der Abteilung des Premierministers untersteht. Zu Beginn des Projekts sollen 30.000 Hektar Ölpalmen gepflanzt werden, zu denen 3.000 bis 5.000 ha pro Jahr hinzukommen sollen. Auch der Bau eines Hafens am Amazonas ist geplant, um das Palmöl zu verschiffen.
Die deutsche Übersetzung des Schreibens finden sie hier.