Nachfolgend wird eine Pressemitteilung der Bürgerinitiative Umweltfreundliche Energieversorgung für die Region Kiel vom 08.10.2007 dokumentiert (Kürzungen lediglich bei den Kontaktdaten).
Bürgerinitiative „Umweltfreundliche Energieversorgung für die Region Kiel“ geht in die Offensive !
Die im September diesen Jahres gegründete Bürgerinitiative „Umweltfreundliche Energieversorgung für die Region Kiel“ hat am Dienstag, dem 8.10.07 einstimmig ein Positionspapier gegen das geplante Kohle-Großkraftwerk am Ostufer beschlossen. Nach intensiver Diskussion einigten sich die Teilnehmer aus zahlreichen gesellschaftlichen Gruppen (Parteien, Umweltgruppen, Fachleuten zu Energie und Technik, Gewerkschaften, Vereinen) und Einzelpersonen auf folgende Eckpunkte:
1. Weder Atomkraft noch Kohlekraft, sondern konsequenter Klimaschutz
2. Ausrichtung auf eine Regionalversorgung für Kiel und Umgebung
3. Energie sparen und Effizienz erhöhen
4. Nachhaltige Energieversorgung auf dezentraler Basis
5. Arbeitsplätze für die Region erhalten und neue schaffen
6. Rekommunalisierung der Stadtwerke und demokratische Kontrolle
In dem mehrseitigen Positionspapier sind die Ziele der gemeinsamen Arbeit ausgeführt.
Das Bündnis plant mit zahlreichen Aktionen, möglichst umfassend zu informieren und aufzuzeigen, welche erheblichen Beeinträchtigungen der Lebensbedingungen durch das Kohle-Großkraftwerk zu erwarten sind.
Angesichts der Klimaveränderung und der zu erwartenden Bedrohung der Lebensgrundlagen von Mensch und Natur ist der Bau eines Kohlekraftwerkes unverantwortlich.
Statt des geplanten Neubaus fordert das Bündnis eine auf den Bedarf der Region Kiel abgestimmte zuverlässige und umweltgerechte Energieversorgung. Die Entscheidungen der politisch Verantwortlichen sollten sich vorrangig an den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger orientieren und nicht die Gewinninteressen der Energiekonzerne zu Grunde legen. Das Bündnis fordert deshalb, vor einer Entscheidung der Ratsversammlung bzw. der Stadtwerke/E.on für oder gegen den geplanten Kraftwerksbau eine Einwohnerversammlung einzuberufen. Hierbei sollen die Ergebnisse des „Runden Tisches“ von Stadtwerke und Stadt Kiel vorgestellt, öffentlich diskutiert und Gegenvorschläge zur Abstimmung gestellt werden.
Das Bündnis fordert alle Parteien zu einer eindeutigen Stellungnahme auf, um noch vor den Wahlen eine klare Entscheidung zu treffen. Die geplanten Aktionen zielen darauf ab, eine auf die Bedürfnisse der Region Kiel besser abgestimmte durchsichtigere und kontrollierbare Politik zu erreichen.
Um zukünftig von den Energiekonzernen unabhängig zu sein, sollte die Stadt ihren Einfluss auf die Energieversorgung durch die Rekommunalisierung der Stadtwerke wieder zurückgewinnen. Dafür und um den Interessen der Kieler Bevölkerung gerecht zu werden, hält das Bündnis auch ein Bürgerbegehren unter Umständen für notwendig.
Das Bündnis trifft sich regelmäßig jeden zweiten Montag im Monat in der PUMPE in Kiel.
Das nächste Treffen findet statt am 12.11.2007 um 19 Uhr.