Deutsche Umwelthilfe begrüßt Barförderung für Partikelfilter als kleines Konjunkturprogramm für Umwelt und Gesundheit
Ab 1. August erhalten Dieselfahrzeughalter 330 Euro in bar für den Einbau eines Partikelfilters – DUH fordert Ausweitung der Förderung auf Transporter und Busse – Regierungsprogramm zur Abgasreinigung von Dieselstinkern um mehr als eine Million Autos im Rückstand – Barförderung soll auch im kommenden Jahr weiterlaufen
Berlin: Die Barförderung für Dieselpartikelfilter ab dem 1. August ist eine sinnvolle Verbindung von Umweltschutz und Konjunkturförderung. Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) begrüßt daher die morgen in Kraft tretende Umstellung der Nachrüstförderung auf Barauszahlung als „drittes Konjunkturprogramm“, das erstmals auch positive Wirkung für die Luftreinhaltung, den Klima- und Gesundheitsschutz entfaltet. „Leider kommt diese von der DUH seit Jahren geforderte Umstellung sehr spät und ist zudem auf 200.000 Fahrzeuge begrenzt“, sagte Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH. Der Feinstaub aus Dieselmotoren führe laut Weltgesundheitsorganisation nicht nur zu 70.000 vorzeitigen Todesfällen in Deutschland. Der Weltklimarat fordere zudem die drastische Reduzierung von Dieselrußemissionen, da Dieselruß das Abschmelzen der Gletscher beschleunige. „Mit einem Partikelfilter kann jeder einfach und effektiv zum Klimaschutz beitragen“, sagte Resch. Er forderte, dass die Bundesregierung die Förderung auch im kommenden Jahr weiterführe. Die Haushaltspolitiker hatten ursprünglich Geld für 1,5 Millionen Nachrüstungen bewilligt, bislang seien aber nur rund 350.000 Autos mit einem Partikelfilter ausgestattet worden. „Es ist überhaupt nicht einzusehen, dass die Haushaltsmittel für weitere 1,15 Millionen Filter an den Finanzminister zurückfallen“, sagte Resch.
Resch forderte die Bundesregierung auf, die Förderung für die Partikelfilter auch auf Nutzfahrzeuge wie Transporter und auf Busse auszuweiten.
Die Halter von Dieselfahrzeugen sollten sich mit der Nachrüstung beeilen, da die Barförderung Ende des Jahres ausläuft. Außerdem dürfen ab dem 1. Januar 2010 Dieselfahrer nur mit einer grünen Plakette in die Umweltzonen von Städten wie Berlin und Hannover fahren – sie brauchen daher unbedingt einen Filter als Voraussetzung für die grüne Plakette. Haben sie keinen Rußpartikelfilter, bekommen sie keine Plakette. Mehr als 30 deutsche Städte haben inzwischen eine Umweltzone und im kommenden Jahr wird die Zahl auf knapp 50 ansteigen. In den dann „scharf gestellten“ Umweltzonen Berlin und Hannover dürfen Fahrzeuge mit roter oder gelber Plakette nicht mehr fahren. Nur wenn diese Autos mit einem Filter nachgerüstet werden, dürfen sie in der Umweltzone fahren.
Bis zum Jahresende steht Geld für 200.000 Nachrüstungen zur Verfügung. Dieselfahrer können ab 1. August ihr Fahrzeug mit einem Filter nachrüsten lassen und dann ab 1. September beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) einen Antrag für die Förderung stellen. Dazu benötigen sie eine Bescheinigung über den Einbau des Rußfilters. Eine Liste der empfehlenswerten Filterhersteller finden Interessierte unter www.partikelfilter-nachruesten.de, die gemeinsam vom Verkehrsclub Deutschland und Zentralverband des Kfz-Gewerbes herausgegeben wird.
Quelle: DUH, Deutsche Umwelthilfe e.V.