Am 7. August hat das Öko-Camp in Sewastopol offiziell begonnen. Erste Aktionen haben bereits stattgefunden.
Seit Freitag steht das Öko-Camp im Süden Sewastopols. Es richtet sich gegen den Bau eines Kohle-Terminals im Norden der Stadt am Schwarzen Meer, wo mehrere Millionen Tonnen Kohle pro Jahr von der Bahn aufs Schiff und umgekehrt verladen werden sollen. Ausführliche Hintergründe dazu findet Ihr in dem verlinkten indy-Artikel vom Juli. Das Camp richtet sich gegen die Belastung der Bevölkerung durch die zu erwartenden Lärm- und Kohlestaubemissionen, die Zerstörung der Ökologie der ganzen betroffenen Bucht durch die Ausbaggerung eines Tiefseehafens und generell die Schädigung des Klimas durch die fortgesetzte Nutzung fossiler Brennstoffe.
Ein Vorbereitungscamp in direkter Nachbarschaft der geplanten Baustelle wurde diese Woche geraeumt, jedoch wurde ein geeignetes Ersatzgelaende im Sueden gefunden, wo das Camp geduldet wird und nun rund hundert AktivistInnen zelten; falls Ihr kommen wollt, folgt unten noch eine Wegbeschreibung. Am Freitag hat es eine Pressekonferenz gegeben, heute werden in der Stadt Flugis verteilt und Plakate geklebt. Die Plakate zeigen eine Gasmaske und ein rauchendes Kohlekraftwerk, mit dem Text: Ich will atmen – ich bin gegen das Kohle-Terminal! Die Flugblaetter erlaeutern die Hintergruende des Projekts und warum wir dagegen sind. Da die Aktion im Moment gerade erst beginnt, kann ich noch nicht berichten, wie sie verlaeuft.
Das Camp dauert „bis zum Erfolg“, schaetzungsweise bis Ende August. Internationale Solidaritaet ist sehr erwuenscht. Kommt vorbei oder achtet auf Nachrichten aus dem Camp, insbesondere bei Repression, um mit entsprechenden Aktionen z. B. bei ukrainischen Botschaften und Konsulaten reagieren zu koennen. Da die Ukraine in die EU will, hoffen wir, dass sie sehr empfindlich auf schlechte Presse im Westen reagieren wird und Soli-Aktionen in EU-Laendern darum sehr effektiv sein koennen.
Im Camp wird intensiv darüber diskutiert, wieder in die Nähe der Anlage umzuziehen, um dem Kohlekonzern effektiver auf den Keks gehen zu können, aber das dauert sicher noch ein bisschen. Dann wird es auch ein Infotelefon geben, dessen Nummer dann hier veröffentlicht wird (spricht Englisch). Bis dahin gilt folgende Wegbeschreibung:
Nach Sewastopol kommt Ihr guenstig mit dem Zug, von Lwiw (Lwow, Lwuw, Lemberg) im Westen der Ukraine nach Kiew und von Kiew nach Sewastopol kostet die Fahrt je rund 80 Griwna (gut 7 Euro). Das Camp ist erreichbar ueber die Haltestelle ul. Generala Lebeda, mit den Trolleybussen 12, 14 und 20. Die Nr. 20 faehrt direkt vom Bahnhof. Von der Halte aus ueber die Strasse zwischen den Hochhaeusern durch kommt Ihr in die Strasse Generala Lebeda, dann geht es einfach immer geradeaus, den Huegel hinunter und auf der anderen Seite, draussen im freien Feld, wieder hoch. Ihr seht den Weg auf der anderen Seite von der Strasse aus, unten im Tal muesst Ihr ein bisschen zickzack laufen, weil Haeuser im Weg stehen, aber das kriegt Ihr schon hin. Bis auf den Huegel sind es knapp 20 Minuten und dann geht es nochmal 20 Minuten in der gleichen Richtung ueber einen Feldweg; orientiert Euch an dem Sendemasten, der Weg scheint zunaechst leicht links daran vorbeizufuehren, laeuft dann aber direkt darauf zu. Kurz vor dem Sendemasten ist rechts von Euch ein kleines Waeldchen, vor Euch eine Senke, in der rechts ein paar Haeuser stehen. Biegt in den Feldweg nach links ein, nach ein paar Schritten kommt eine Gabelung, haltet Euch rechts und nach 100 Metern seht Ihr auf der linken Seite das Camp. Bis gleich!
Quelle: indymedia