Nachfolgend wird eine Pressemitteilung der Landeshauptstadt Kiel vom 22.11.2007 dokumentiert.
Mit schwerem Gerät geht das Kieler Umweltschutzamt jetzt gegen die Kartoffelrosenbestände am Falckensteiner Strand vor, denn die Rosa rugosa gilt als eine der schlimmsten Problempflanzen weit und breit: „Eingewandert“ von der Kamtschatka im ostasiatischen Teil Russlands, hat sich die Kartoffelrose hierzulande stellenweise nahezu unbegrenzt ausgebreitet, vor allem in Küstenbereichen. Auch am Falckensteiner Strand gibt es dichte Bestände, die die übrige Strandvegetation überwuchern. So verdrängt die winterharte, salzverträgliche und anspruchlose Kartoffelrose andere Pflanzen und damit Tiere, die auf diese Pflanzen angewiesen sind.
Nach einem langen Genehmigungsverfahren dürfen die städtischen Natur- und Artenschützer der Kartoffelrose in der Nähe des Leuchtturms Friedrichsort jetzt zu Strauche rücken. Da sich die Bestände dort außerordentlich verdichtet haben, reicht die Gartenschere nicht mehr aus. Nun müssen die Pflanzen mitsamt ihrem Wurzelwerk unter Einsatz eines Baggers entfernt werden. Anschließend werden Sand und Boden sorgfältig nach Wurzelresten durchgesiebt und das so gewonnene Pflanzenmaterial wird entsorgt. Sollten Fahrspuren entstehen, werden die Sandflächen wieder in den ursprünglichen Zustand gebracht.
Die Kartoffelrose ist eine Art der Wildrosen, die in Schleswig-Holstein und andernorts vielfach im Küstenbereich und als Straßenbegleitgrün angepflanzt wurde und immer noch als Pflanzgut verwendet wird. Natur- und Artenschützer beobachten dies mit Sorge, denn die Pflanze breitet sich aggressiv aus.
Von Natur aus sind die schleswig-holsteinischen Küsten keine reinen Sandstrände, sondern teilweise bedeckt von Strandvegetation. Dazu zählen spezielle Pflanzenarten der Dünen sowie der übrigen Bereiche der Sandstrände, beispielsweise Strandhafer und Strandroggen, Grasnelke, Salzmiere und Meerkohl. Alle diese Gräser und Stauden wachsen in Kombinationen zusammen und bilden an den Stränden und Dünen spezielle Pflanzengesellschaften.
Sowohl Strandpflanzen als auch deren Pflanzengesellschaften sind heute in Schleswig-Holstein, aber auch in anderen Bundesländern sowie in Dänemark in erheblichem Maße bedroht. Ein wesentlicher Faktor dabei ist die Kartoffelrose, die die gesamte Strandvegetation zurückdrängt. Durch das flächendeckende Wachstum wird zudem der nutzbare Sandstrand kleiner, Strandbesucher können sich an den extrem dicht bestachelten Zweige der Pflanzen verletzen.
Fragen zur Bekämpfung der Kartoffelrose beantwortet Dr. Christian Fischer vom Umweltschutzamt der Landeshauptstadt Kiel.