Die Explosionen an den japanischen Kernkraftwerken zeigen, dass Atomenergie unbeherrschbar ist und eine tödliche Bedrohung darstellt.
„Aber auch Agrarenergien bringen den Tod“, erklärt Reinhard Behrend, Vereinsvorsitzender von Rettet den Regenwald. „Die massenhafte Verbrennung von Lebensmitteln bedeutet für Millionen Menschen Unterernährung und den Hungertod. Die Regenwälder werden für die Produktion von Agrarenergie abgeholzt und die Artenvielfalt vernichtet.“
Ethanol wird aus Mais, Weizen und Zuckerrohr hergestellt, Biodiesel aus Palm-, Raps- und Sojaöl, Biogas vor allem aus Mais. Deren Verbrennung in Autos, Lkws und Kraftwerken verknappt weltweit die Lebensmittelvorräte und verteuert die Preise.“
Aktuell befinden sich die weltweiten Lebensmittelpreise auf dem höchsten Stand und etwa eine Milliarde Menschen hungern. Der Anbau von Pflanzen für energetische Zwecke konkurriert direkt mit dem Anbau von Nahrungsmitteln. 2,1 Millionen Hektar Ackerland werden in Deutschland bereits für den Anbau von Agrarenergie genutzt. Sie stehen dem Anbau von Lebensmitteln und Viehfutter nicht mehr zur Verfügung.
Die Beimischungspflichten von Bundesregierung und EU schaffen einen enormen Bedarf an Agrarenergie. Ethanol aus Zuckerrohr und Palm- und Sojaöl werden deshalb massenhaft nach Deutschland und in die EU importiert – nicht zuletzt auch, weil deren Produktion in Übersee wesentlich billiger ist. Der UN-Sonderbeauftragte für das Recht auf Nahrung, Olivier De Schutter, verurteilt die „Biospritpolitik“ der Industrieländer als “völlig unverantwortlich”.
In Brasilien nehmen die Zuckerrohrplantagen für Ethanol schon 4,5 Millionen Hektar Land in Beschlag. Die Regenwälder und Savannengebiete werden gerodet und abgebrannt, um Platz für industrielle Monokulturen zu schaffen. Für die Ökosysteme und Artenvielfalt ist unser Energieverbrauch deshalb ebenso tödlich. Orang Utans, Elefanten und Riesengürteltier sterben, weil ihr Lebensraum für den Anbau von Palm-, Jatropha und Sojaöl vernichtet wird.
Was ist die Alternative? Der Energieverbrauch muss stark reduziert werden.
Quelle: Rettet den Regenwald