SPD und Grüne wollen Kieler Umweltpreis faktisch abschaffen

Protest gegen Möbelkraft-Abholzungen
Protest gegen rot-grüne Betonpolitik in Kiel.
Stellungnahme von WIR in Kiel zur Umdefintion des Kieler Umweltpreises:

Im Innen- und Umweltausschuss steht nächste Woche ein Antrag (Drucksache 0516/2012) von SPD und Grünen zur Abstimmung:
Faktisch geht es um die

Abschaffung des Kieler Umweltpreises!

Was fortschrittlich, innvoativ und klimafreundlich daherkommt, hat es in sich. Unsere Kritik ziehlt dabei weniger auf die geplante Umbenennung des Preises in „StadtKlima-KlimaStadt – der Stadtwerke Kiel Innovationspreis“.
Wieso will Rot-Grün eine Umbennung? – Die Parteien-Politik in Kiel tut außer in Sachen Marketing herzlich wenig für den Klimaschutz: Unvermindert hält die Versiegelung Kiels an, obwohl bereits mehr als 50% der Fläche Kiels zugebaut ist. Odre die gelante Ansiedlung von Möbel Kraft: Dieses Projekt, das die zweitälteste Kleingartensiedlung Deutschlands zerstören will, wird als klimafreundlich umgedeutet, obwohl die Planung nur gesetzliche Mindeststandards vorsieht…

Was will Rot-Grün verändern? Angeblich bleibt alles beim Alten, nur der Schwerpunkt soll geändert werden.
Da fängt das grüne Neu-Sprech und Neu-Denk schon an: Was „Schwerpunktänderung“ genannt wird, bedeutet eine extreme thematische Einengung auf „klimafreundliche Innovationen“. Doch das reicht den grünen und roten Neu-Denkern nicht, um sicherzustellen, dass künftig Kindergärten, Schulklassen, BürgerInnen und Initiativen möglichst keinen Preis mehr erhalten.

Vielmehr wird präzisiert: „technische Innovationen, die dem Schutz des Stadtklimas zuträglich sind. Besonderes Augenmerk soll auf Abschlussarbeiten der Kieler Hochschulen im Bereich Energiespeicherung, -umwandlung und -einsparung oder neue klimafreundliche Verkehrskonzepte gelegt werden.“

Da können sich Kinder, BürgerInnen und Vereine prima beteiligen!

Das ist echte Teilhabe-Kultur ala SPD und Grüne…

Besonders fader Beigeschmack: Schon auf die Auslobung des letzten Umweltpreises wurde verzichtet und der Geldpreis komplett dem grünnahen Verein zur Stadtnatur gegeben: http://www.stadtnatur-kiel.de/
Was wohl Transparency International oder Lobby Control dazu sagen?

In Kieler Umweltkreisen wird übrigens gemunkelt, dass die Geldvergabe an den von Grünen-Funktionären durchsetzen „Stadtnatur-Verein“ und die jetzt geplante faktische Abschaffung des bisherigen Umweltpreises die Strafe ist für das unbotmässige Thema des vorletzten Umweltpreises ist: Gentechnologie – dieses Thema war wohl zu viel des Guten für die rotgrüne Umweltseele und die marketing-umweltfreundlichen Stadtwerke.

Textdokumentation: Antrag von SPD und Grünen zum Kieler Umweltpreis

Drucksache 0516/2012

Ratsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN Beteiligt: SPD-Ratsfraktion

Antrag:
Der Stadtwerke Kiel Umweltpreis soll in einen Innovationspreis mit folgendem Titel umbenannt werden in: „StadtKlima-KlimaStadt – der Stadtwerke Kiel Innovationspreis“.

Im Rahmen dieser Umbenennung soll der Preis auch inhaltlich neu ausgerichtet werden. Die bisherigen Rahmenbedingungen wie Teilnahmebestimmungen, Vergabemodalitäten, usw. sollen dabei beibehalten, der thematische Schwerpunkt aber geändert werden.

Prinzipiell soll der Grundgedanke des bisherigen Umweltpreises, dass BürgerInnen sich aktiv bei der Suche nach Lösungen von Umweltproblemen beteiligen, bestehen bleiben, jedoch mit dem Schwerpunkt „klimafreundliche Innovationen“ erweitert werden. Ergänzend sollen zu den bislang hauptsächlich berücksichtigten Bereichen des „klassischen“ Umwelt- und Naturschutzes auch technische Innovationen, die dem Schutz des Stadtklimas zuträglich sind, prämiert werden. Besonderes Augenmerk soll auf Abschlussarbeiten der Kieler Hochschulen im Bereich Energiespeicherung, -umwandlung und -einsparung oder neue klimafreundliche Verkehrskonzepte gelegt werden.

Es sollen neue Ideen und Konzepte für eine emissionsärmere Gesellschaft sowie modellhafte praktische Vorschläge zur Energieeinsparung prämiert werden. Im Rahmen dieser Umkonzeptionierung soll Kiel zukünftig als Forschungs- und Wissenschaftsstandort für klimafreundliche technische Neuentwicklungen gestärkt und Ideen, die zur Verbesserung des Stadtklimas beitragen, in den Mittelpunkt der Preisverleihung gestellt werden.
Eine entsprechende Neufassung der Satzung ist der Ratsversammlung vorzulegen.

Begründung:
Der „Stadtwerke Kiel Umweltpreis“ wird bereits seit 1991 verliehen und blieb bis auf die Veränderung des Ursprünglichen Namens „Umweltpreis der Landeshauptstadt Kiel“ und der Anpassung des Preisgeldes auf 5.000 € seither unverändert. Nach wie vor sind Natur- und Umweltschutz im städtischen Umfeld unabdingbar und Themenbereiche von hoher Relevanz, jedoch bringt der fortschreitende Klimawandel zusätzliche Herausforderungen und Aufgaben mit sich, auf die mit innovativen Entwicklungen reagiert werden muss. Diesem neuen Aspekt soll mit der Neukonzipierung des Umweltpreises Rechnung getragen werden.

Gez. Ratsherr Lars Juister, SPD Ratsfraktion
Gez. Bürgerliches Ausschussmitglied Bündnis 90/Die Grünen, Martina Baum

Ein Gedanke zu „SPD und Grüne wollen Kieler Umweltpreis faktisch abschaffen“

  1. In der Sitzung des Innen- und Umweltausschusse am 6.11.2012 wurde der Antrag von SPD und Grünen (für bis zu 6 Monate) zurückgestellt. Bleibt zu hoffen, dass die Zwischenzeit von der rotgrünen Ratsmehrheit genutzt wird, um über die Thematik zu reflektieren.

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