Amazonas: Ölförderung bedroht Indianervölker

Protestaktion von Rettet den Regenwald
Amazonas-Indianer: Kein Öl aus unserem Wald!
Am 28. November beginnt Ecuador damit, im Regenwald und auf dem Land der Indianer insgesamt 21 Ölkonzessionen an die Ölindustrie zu vergeben – insgesamt auf drei Millionen Hektar. Nach dem Willen von Ecuadors Präsident Rafael Correa soll der Ölkonzern Petroamazonas den Anfang machen und mitten im unberührten tropischen Regenwald Erdöl fördern. Dabei belegen wissenschaftliche Studien, dass dort mehr Tier- und Pflanzenarten leben als an irgendeinem anderen Ort der Erde. Schon jetzt hat die Ölförderung in dem südamerikanischen Land dazu geführt, dass große Regenwaldgebiete abgeholzt und verseucht wurden, einschließlich der dort lebenden Menschen.

Für sieben indigene Völker ist der Regenwald die Heimat und Lebensgrundlage. Sie sind rechtmäßige Eigentümer mit offiziell anerkannten Landtiteln. Mit irreführenden Werbekampagnen, perfiden Tricks und Korruption versuchen Regierung und Ölkonzerne, den Widerstand der dort lebenden 80.000 Indianer zu brechen.

Die ecuadorianische Regierung missachtet damit die Verfassung des Landes und internationale Verträge. Im Juni hatte der Interamerikanische Gerichtshof für Menschenrechte entschieden, dass der Staat mit der Vergabe von Ölkonzessionen auf dem Land der Indianer deren Grundrechte verletzt.

Bitte unterzeichnen Sie die Petition gegen die Ölsuche und -förderung im Regenwald!

Textdokumentation der Protest-E-Mail

An die Regierung von Ecuador, Präsident Rafael Correa

Petition des Vereins Rettet den Regenwald an die Regierung Ecuadors:

Keine neuen Öllizenzen:
Schützen Sie den Amazonasregenwald und die Indianergebiete vor der Ölindustrie

An den Präsidenten Ecuadors, Herrn Rafael Correa

mit großer Bestürzung verfolgen wir die Pläne Ihrer Regierung, 21 neue Öllizenzen im ecuadorianischen Amazonas-Regenwald an die Erdölindustrie zu vergeben.

Die Entscheidung betrifft eine Regenwaldfläche von 3 Millionen Hektar, darunter viele intakte Primärwaldgebiete. Die betroffenen Ökosysteme beherbergen die weltweit höchste Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten, wie wissenschaftliche Studien belegen (siehe Global Conservation Significance of Ecuador’s Yasuní National Park http://www.plosone.org/article/info:doi/10.1371/journal.pone.0008767).

Die geplanten Ölkonzessionen liegen zudem auf dem angestammten Territorium von sieben indigenen Völkern: Achuar, Andoas, Kichwa, Shiwiar, Shuar, Waorani und Sapara. Die Menschen sind mit überwältigender Mehrheit gegen die geplante Erdölsuche und -förderung auf ihrem Land, weil sie ihre Heimat und Lebensgrundlagen bedroht.

Wir fordern deshalb die Regierung dazu auf:

1. Streichen Sie sämtliche Pläne zur Ausweitung der Ölförderung im Amazonasregenwald und auf den Territorien der indigenen Völker.
2. Respektieren Sie die Entscheidung der indigenen Völker gegen die Ölsuche und -förderung und halten Sie deren Rechte strikt ein (siehe auch Entscheidung des Interamerikanischen Gerichtshofes für Menschenrechte im Fall Sarayaku vom Juni 2012).
3. Manipulieren Sie die öffentliche Meinung nicht mit irreführenden Werbekampagnen (wie „Erdöl schenkt Amazonien Leben“ oder „Jetzt bedeutet Erdöl Leben“). Täuschen Sie nicht die vermeintliche Zustimmung der Indigenen über angeblich positive Befragungen vor (consulta previa) und stören Sie nicht die Einheit und den sozialen Frieden der Ureinwohner.
4. Schützen und erhalten Sie stattdessen die Regenwaldgebiete, die den nächsten Generationen von Ecuadorianern gehören, und unterstützen Sie die Indigenen in ihrer Entwicklung im Einklang mit der Natur – so wie es auch die unter Ihrer Regierung ausgearbeitete ecuadorianische Verfassung vorschreibt.

Freundliche Grüße