PM von Survival International
Den letzten jagenden Buschleuten Afrikas war nach der Entdeckung eines Diamantenvorkommens in den 1980er Jahren mitgeteilt worden, dass sie ihr Land im CKGR verlassen müssen. Dennoch leugnete Botswanas Regierung wiederholt, dass die verfassungswidrigen Zwangsumsiedlungen der Kalahari-Buschleute in den Jahren 1997, 2002 und 2005 mit dem Diamantenvorkommen zu tun hatten. Stattdessen erklärte die Regierung, dass die Buschleute aufgrund von Naturschutzmaßnahmen das Reservat verlassen müssten.
2002 sagte jedoch Botswanas Minister für Bodenschätze, Energie und Wasser gegenüber botswanischen Medien: “Die Umsiedlung der [Buschleute]-Gemeinden aus dem [CKGR] dient der Vorbereitung der geplanten Gope-Diamantenmine.” Im gleichen Jahr erklärten Angehörige der Buschleute zudem gegenüber Survival International, der globalen Bewegung für die Rechte indigener Völker, dass Außenminister General Merafhe ins Reservat kam und sagte, dass sie “wegen der Diamanten umgesiedelt werden müssten”.
Ein Angehöriger der Buschleute, dessen Familie vertrieben wurde, erklärte gegenüber Survival International: “Diese Woche wird Präsident Khama eine Mine im Central Kalahari Game Reserve eröffnen. Sind die Organisationen, die Präsident Khama Auszeichnungen für seine Arbeit mit der Pflanzen- und Tierwelt verliehen haben, immer noch der Meinung, er sei ein gutes Beispiel für die Welt? Die Bewohner des Schutzgebietes profitieren nicht von der Mine. Der einzige Profit geht an Gemeinden, die außerhalb des Schutzgebietes leben, während unsere natürlichen Ressourcen zerstört werden. Bis die Regierung und Gem Diamonds sich mit uns an einen Tisch setzen und uns sagen, wie wir durch den Betrieb der Mine profitieren sollen, lehnen wir sie entschieden ab.”
Die Eröffnung der Diamantenmine hat auch Botswanas Naturschutzbemühungen als Augenwischerei entlarvt. Die Regierung behauptet fälschlicherweise, dass das Leben der Buschleute innerhalb des CKGR “unvereinbar mit dem Schutz der Wildtiere” sei, sie erlaubt jedoch gleichzeitig Bergbau und Erkundungen für Fracking im Reservat.
Während Umweltschutzorganisationen Präsident Khamas Naturschutzbemühungen preisen, schweigen sie zur Verfolgung der Buschleute und Rohstoffausbeutung im CKGR.
Die Regierung versucht weiterhin schonungslos die Buschleute von ihrem Land im Reservat zu vertreiben und hat sie der “Wilderei” beschuldigt, weil sie für die Versorgung ihrer Familien jagen. Jagenden Buschleuten drohen Festnahme, Schläge und Folter, während zahlende Trophäenjäger im Land willkommen sind. Die Regierung verweigerte den Buschleuten zudem jahrelang den Bau von Brunnen auf ihrem Land, beschränkt ihren Zugang zum Reservat und untersagt ihrem Anwalt den Zutritt nach Botswana.
Stephen Corry, Direktor von Survival International, erklärte heute: “Als die Buschleute unrechtmäßig im Namen des ‘Naturschutzes’ von ihrem Land vertrieben wurden, schlug Survival Alarm – wir und die Buschleute glaubten, dass der Diamantenabbau hinter der Vertreibung der Indigenen von ihrem Land stand. Die Regierung und ihre Kumpanen leugneten dies entschieden. Doch leider bestätigt die Mine nun unsere Vermutung. Ungeachtet dessen loben Naturschutzorganisationen wie Conservation International weiterhin Präsident Khama für seine Leistungen im Umweltschutz und schweigen zu den Menschenrechtsverletzungen.”
Weitere Hinweise:
– Laden Sie eine Übersicht der Ereignisse herunter, die der Eröffnung der Ghaghoo-Diamantenmine (ehemals Gope) vorausgingen. (PDF, 639 KB, auf Englisch)
– Präsident Ian Khama ist Mitglied des Vorstands der US-Naturschutzorganisation Conservation International.
Werden Sie für die Buschleute aktiv
Ihre Unterstützung ist entscheidend für das Überleben der Buschleute. Es gibt mehrere Möglichkeiten zu helfen.
- Schreiben Sie einen Brief an den botswanischen Präsidenten.
- Unterzeichnen Sie Survivals Aufruf zum Reise-Boykott.
- Schreiben Sie Ihrem oder Ihrer Abgeordneten im Parlament oder der botswanischen Vertretung in ihrem Land.
- Spenden Sie für Survivals Buschleute-Kampagne (und andere Kampagnen von Survival).
- Werden Sie für Survival in Ihrer Umgebung aktiv.