An der heutigen Demonstration für die sofortige Abschaltung aller Atomanlagen in Kiel nahmen mehrere hundert (SHZ: 500) Menschen teil. Hier einige Fotoimpressionen vor allem von Transparenten und dem kongenialen Lastenfahrrad des Kieler Erfinders Christian Kuhtz. Achten Sie bitte auch auf die Bewegungsunschärfe des solargetriebenen Hammers in dem Detail-Bild des Lastenfahrrades.
Bedauerlicherweise polarisierte der Modorator der Veranstaltung (obgleich Aktivist in der Kieler Friedenswerkstatt wenig friedlich) gleich zu Beginn der Auftaktkundgebung gegen Windenergie-Gegner und stellte sie als Vertreter von Partikularinteressen dar. Mit dieser Killerphrase wird schon immer der lokale Widerstand gegen Projekte aller Art diskreditiert. Aktuell wird dies den Gegnerinnen von oberirdischen Stromtrassen genauso gerne und oft vorgeworfen wie den Gegnern von Windkraftanlagen. Und man spart sich mit diesem Pauschalurteil eine differenzierte Auseinandersetzung mit den Argumenten, trägt aber nicht zu einer Versachlichung der Debatte bei.
Interessanterweise wird das Argument „die tun ja nur was wegen ihrer persönlichen Betroffenheit“ insbesondere von Menschen vorgetragen, die wenig Kenntnis der jeweiligen Thematik haben. Schön wäre gewesen, den (wahrscheinlich) erfolgreichen Gegnerinnen und Gegner der Kieler Windkraftplanung im Meimersdorf, Raum für eine Rede einzuräumen, anstatt zu polarisieren. Denn: Die schleswig-holsteinische Windenergie-Planung ist in vielerlei Hinsicht kritikwürdig.
Schön, dass auf vielen Plakaten die besondere Kieler Rolle für die internationale Atomwirtschaft hervorgehoben wurde. Als Beispiel ist hier das Tag-X-Plakat Kiel-Holtenau dokumentiert. Denn Kiel hat durch den Nordostseekanal und den Kieler Hafen eine besondere Rolle für Atomtransporte aller Art z.B. nach Skandinavien und Osteuropa.