Der Gehwegplatten-Weg an dieser Hausseite war in die Jahre gekommen:
Einige Platten waren stark beschädigt und die Gesamtanlage war nicht mehr höhengerecht.
Die Beton-Platten wurden aufgenommen und neu verlegt. Der linke Teil der Anlage wurde entsiegelt.
Die überschüssigen Gehwegplatten wurden zertrümmert und zu einer Trockenmauer aufgebaut.
Als Substrat wurde überwiegend Kies gewählt – denn im Grunde ist das neu entstandene Beet eine Kieslagerfläche für kleine Alltagsreparaturen auf dem Grundstück oder als Reserve für den Winterdienst. Da die Entnahmemengen gering sind, wurde eine Erstbepflanzung vorgesehen, die im Hauptbereich einerseits die Kiesentnahme ermöglicht und andererseits keine „Kies-Wüste“ erzeugt. Zur Pflanzung kamen Strandroggen (Leymus arenarius) und Strandhafer (Ammophila arenaria).
Das Foto ist etwa ein Jahr nach der Pflanzung entstanden. Die Artenauswahl soll auf KundInnenwunsch anknüpfen an die schleswig-holsteinische Ostseeküste, also sozusagen Strandcharakter haben und hat auch einen minimalen Effekt in Richtung Biotopverbund.
Im Vordergrund zu sehen ist eine eingegrabene Maurerbütt. In sie wird per Rohr Oberflächenwasser aus dem oberen Teil der Anlage geleitet. Das Miniatur-Sumpfbeet („Teich“) wiederum hat einen Überlauf in eine Sickerfläche. Zur Pflanzung kamen dort u.a. Blutweiderich (Lythrum salicaria), Fieberklee (Menyanthes trifoliata), Wasser-Schwertlilie (Iris pseudacorus), Sumpfdotterblume (Caltha palustris) und der nordamerikanische Sumpfeibisch (Roseneibisch, Hibiscus moscheutos).
Die Ökobilanz und insbesondere die Energiebilanz der Baustelle ist extrem gut: Es wurde eine vorhandene Versiegelung verkleinert und lediglich ein bisschen Splitt für den Höhenausgleich der sanierten Pflasterfläche, eine Maurerbütt und ein paar Pflanzen angeliefert. Die auf der Baustelle vorhandenen Baustoffe wurden komplett wiederverwendet: also Sanierung und Upcycling statt Entsorgung und Neubau.
Planung mit Kund*innen-Partizipation und Ausführung: Andreas Regner.