Rote Liste der Farn- und Blütenpflanzen Schleswig-Holsteins

Im August 2006 ist mit Datenstand vom Dezember 2005 die Rote Liste der Farn- und Blütenpflanzen Schleswig-Holsteins vom Landesamt für Natur und Umwelt neu aufgelegt worden. Sie sind auch im Internet als pdf-Dateien verfügbar:

Die Farn- und Blütenpflanzen Schleswig-Holsteins Rote Liste
Band 1
Band 2 – Brombeeren

Weitere Veröffentlichungen (u.a. Rote Listen zu anderen Pflanzen sowie Tieren und Pilzen) des LANU finden sich auf diesem Bestellformular (Online-Bestellung für Druck-Versionen und Links zu den verfügbaren pdf-Dateien).

Kurt Kretschmann gestorben

Kurt Kretschmann ist am Samstag im Alter von 92 Jahren in Bad Freienwalde gestorben. Nachfolgend ist die Pressemitteilung des Naturschutzbundes dokumentiert.

Für Hintergrundinformationen zwei Links zu bzw. mit einem Text von Kurt Kretschmann:
Zum 90. Geburtstag des NABU-Ehrenpräsidenten Kurt Kretschmann: Weisheit und Liebe

Persönliche Erinnerungen an die Naturschutzentwicklung in der DDR von Kurt Kretschmann: Auferstanden aus Ruinen

Aus der Pressemitteilung des NABU: „Kurt Kretschmann ist einer der Väter des Naturschutzes in Ostdeutschland. Sein Leben lang hat er sich zum Wohle von Mensch und Natur engagiert“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Er habe selbst in Einklang und Harmonie mit der Natur gelebt und diese Philosophie für andere zugänglich gemacht.
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Nachhaltiger Schutz der Meeresumwelt – Anfrage der Linken im Bundestag

Ende Oktober hat die Linksfraktion im Deutschen Bundestag eine Große Anfrage (16/3069) zum nachhaltigen Schutz der Meeresumwelt eingereicht.

In zahlreichen Fragen geht es u.a. um die Entwicklung der Fischbestände der Meere in den letzten Jahren.

Edit: Mittlerweile (nach 5 Monaten) liegt die Antwort der Bundesregierung vor.

Nachfolgend wird die Vorbemerkung der Fragesteller/innen dokumentiert.

Vo r b e m e r k u n g d e r F r a g e s t e l l e r
In der Thematischen Strategie zum Schutz und Erhalt der Meeresumwelt
[Meeresumweltstrategie – KOM(2005)504] stellt die Europäische Kommis-
sion fest, dass die Meeresumwelt Europas zunehmenden ernsten Gefahren aus-
gesetzt ist. Die Hauptbedrohungen für die Meeresökosysteme waren bereits
drei Jahre zuvor in einer Mitteilung aus dem Jahr 2002 beschrieben worden
[KOM(2002) 539]. Laut Meeresumweltstrategie häufen sich seitdem die Hin-
weise auf eine Verschlechterung des Zustands unserer Meere und Ozeane. Die
biologische Vielfalt der europäischen Meere nehme ab und unterliege einem
ständigen Wechsel. Meereslebensräume würden zerstört, verschlechtert und
gestört, so die Kommission.
Vor mehr als zehn Jahren hat die damalige Bundesregierung in der Antwort auf
eine Große Anfrage der Fraktion der SPD (Bundestagsdrucksache 13/2582) die
dramatischen Folgen der Überfischung der Weltmeere dargestellt. Seitdem
scheint sich die Situation für die meisten Fischpopulationen und viele Meeres-
säuger nicht verbessert, sondern deutlich verschlechtert zu haben (SRU 2004;
EEAC 2004). Zu den Hauptfaktoren für die Schädigung der Meeresumwelt
zählen neben der Überfischung und den damit verbundenen Beifängen der an-
thropogene Treibhauseffekt (siehe auch WBGU, Gutachten 07/2006). Das sich
wandelnde Klima belastet die Meeresökosysteme, der ansteigende CO2-Gehalt
der Atmosphäre führt zur Versauerung der Meere, was kalkbildende Organis-
men, wie Korallen und Schalentiere schwer schädigt. Bereits seit Jahrzehnten
kommt es über Flüsse, die durch intensive Landwirtschaft belastetet sind, zur
Nährstoffanreicherung (Eutrophierung) und dadurch bedingte Algenblüten im
Meer. Die mikrobiologische und chemische Verschmutzung der Flüsse und da-
mit der Ozeane sowie das Einbringen von Abfällen sind zwar in vielen Indus-
trieländern reduziert worden. Allerdings nehmen diese Frachten in den sich
rasant entwickelnden Ländern Asiens zu. Nach wie vor schädigen Ölver-
schmutzungen die Meeresumwelt. Sie entstehen infolge von Unfällen bzw.
durch Einleitungen aus dem Seeverkehr und aus Leckagen der Offshore-Öl-
und Gasförderung. In den letzten Jahren wird auch die Schädigung durch die
zunehmende Verlärmung insbesondere für Meeressäuger erkannt. Daneben be-
drohen exotische Arten die biologische Vielfalt der jeweils heimischen Meere-
sumwelt, hauptsächlich durch das Einleiten von Schiffs-Ballastwasser. Auch
die Einleitung von Radionukliden schädigt das Meeresökosystem.
Die Europäische Kommission hat im Oktober 2005 einen Richtlinienvor-
schlag vorgelegt, der einen Ordnungsrahmen für Maßnahmen der Gemein-
schaft im Bereich der Meeresumwelt schaffen soll [Meeresstrategie-Richtlinie,
KOM(2005) 505]. Als Ziel ist dort das Erreichen eines guten Umweltzustandes
in den europäischen Meeren bis 2021 formuliert. Der Sachverständigenrat für
Umweltfragen (SRU) hat diese Zielsetzung begrüßt, übt aber gleichzeitig
scharfe Kritik am Meeresstrategie-Richtlinienvorschlag in der bestehenden
Form (SRU, Kommentar zur Umweltpolitik Nr. 5, 2006). So stellt der SRU
fest, die Europäische Meeresschutzstrategie erschöpfe sich in einem Richtlini-
envorschlag, mit dem die Verantwortung für die Lösung der komplexen Mee-
resumweltprobleme weitgehend renationalisiert, also in die Verantwortung der
einzelnen Mitgliedsländer gelegt werde. Einhergehend mit dieser Renationa-
lisierung seien wesentliche Politikfelder ausgeklammert, in denen die EU über
die zentralen Kompetenzen verfüge. Beispielsweise in der Landwirtschafts-
und Fischereipolitik sowie in der Seeschifffahrt. Außerdem fehlten ein Kon-
zept für die Weiterentwicklung des den Meeresschutz betreffenden euro-
päischen Umweltrechts sowie Vorgaben für die Verknüpfung der europäischen
Handlungsebenen mit den internationalen Konventionen zum Schutz der Mee-
re. Nationale Meeresschutzstrategien könnten zwar Teil eines Gesamtkonzep-
tes für eine europäische Meeresschutzstrategie sein. Die Europäische Kommis-
sion sei aber insbesondere in den Sektoren Fischerei, Landwirtschaft und
Seeschifffahrt selbst gefordert, ein Schutzkonzept zu entwickeln und klare
Zielvorgaben und Maßnahmenprogramme inklusive eines ambitionierten und
verbindlichen Zeitplans vorzuschlagen. Der grundlegende Ansatz der EU-Stra-
tegie lasse „in eklatantem Widerspruch zum eigenen Anspruch“ einen inte-
gralen, alle Verursacher umfassenden Ansatz vermissen und sei somit nicht
zielführend. Ganz im Gegenteil hinterlasse die Europäische Kommission mit
dem Hinweis auf ihrer Meinung nach ausreichende Reformen in den ausge-
klammerten Politikfeldern – wie beispielsweise der Gemeinsamen Fischerei-
politik – den Eindruck, als wollte sie sich aus der Verantwortung ziehen, so der
Sachverständigenrat.
Da die Meeresstrategie-Richtlinie künftig das zentrale Instrument der Euro-
päischen Union zum Schutz der Meeresumwelt sein wird, ist die Haltung der
Bundesregierung von großem Interesse, die diese in der weiteren Diskussion zu
diesem Thema auf europäischer Ebene einnehmen wird.

Die Wald-Kiefer ist Baum des Jahres 2007

Wald-Kiefer, Pinus silvestris L., mit Trockenschäden durch Kübelkultur. Foto: A.Regner.Das Kuratoriums Baum des Jahres hat die Wald-Kiefer, (Pinus silvestris L.; alternative Schreibweise: Pinus sylvestris L.) zum Baum des Jahres 2007 gekührt.

Weitere Infos: Kuratorium Baum des Jahres. Dort ist auch eine bebilderte Geschichte für Kinder zur Wald-Kiefer als pdf-Datei verfügbar.

In Schleswig-Holstein gibt es nur recht geringe Bestände der Wald-Kiefer.
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Tiere – Hornissen

Hornissen

Autor: Frank Hornig

Die Hornisse (Vespa crabro) ist die größte heimische Wespenart (Arbeiterinnen bis 3 cm, Königinnen bis 4 cm) . Sie gehört zu den sozialen (staatenbildenden) Faltenwespen. Die Staaten und somit auch die Nester sind einjährig. Ein Hornissenvolk besteht von Mai/Juni bis Oktober/November. Das Volk stirbt im Herbst, einzig die Jungköniginnen suchen sich ein Versteck zum Überwintern und versuchen im nächsten Jahr, ein neues Volk zu gründen. Ein vorhandenes Nest wird im folgenden Jahr nicht wieder bezogen. Ein Volk kann je nach Witterung und Region aus 100 bis 700 Individuen bestehen.

Hornissen sind weitaus harmloser als ihr Ruf.
Ihr Stich ist nicht gefährlicher als ein Bienen-, Wespen- oder Hummelstich. Selbst Ratten können bis zu 60 Stiche überleben. Außerdem sind Hornissen ausgesprochen friedliche Insekten. Einzelne Hornissen fliehen normalerweise bei jeder Bedrohung. Insbesondere die jungen Königinnen sind sehr scheu, da ihr Tod, den Verlust eines ganzen potentiellen Volkes nach sich zöge. Lediglich im engeren Nestumfeld (3-4 Meter) sollte man sich vorsichtig bewegen. Dort sollten größere Erschütterungen, hektische Bewegungen, ein längeres Verstellen der direkten Flugbahn, Mähen mit dem Motormäher etc. vermieden werden. Auch sollte man die Tiere nicht Anatmen. Der Bereich um das Nest kann in einem Garten z.B. mit Flatterband abgesperrt werden. Wer sich an die Vorsichtsmaßnahmen hält, kann sich aber auch im direkten Nestbereich vorsichtig bewegen und dort interessante Beobachtungen machen. Die Verteidigungsbereitschaft eines Volkes nimmt erst mit steigender Individuenzahl langsam zu. Im August ist ein Volk also u.U. reizbarer als im Juni. Auch bei schwülem Wetter kurz vor Gewittern kann ein Volk etwas aggressiver reagieren als im Normalfall.

Ansonsten lassen sich Hornissen in der Natur und auch im eigenen Garten sehr schön und völlig ungefährlich beobachten. Rückt man ihnen bei einer solchen Beobachtung zu nah auf den Leib, dann fliegen sie einfach weg. Ich habe in unseren Garten sehr interessante Jagdszenen beobachten können und bin so zum Hornissenschutz gekommen. Auf Doldenblüten oder am Wein (Herbst) lässt sich sehr schön beobachten wie Hornissen Jagd auf Schwebfliegen, Bienen oder Wespen machen. Dabei fliegt die Hornisse z.B. die Blüten von Stauden ab, sucht sich eine Wildbiene, packt diese, und trennt ihr – kopfüber an der Blüte hängend – Flügel, Beine, Kopf und Hinterleib ab. Dann öffnet sie den Chitinpanzer des Bruststücks und zerkaut die proteinhaltige Flugmuskulatur. Damit fliegt sie dann zum Nest und füttert die Larven. Ein großes Hornissenvolk kann an einem Tag bis zu ein Pfund Insekten erbeuten. Das ist in etwa soviel wie drei Meisenpaare erbeuten können. Es wurde schon beobachtet wie Hornissen Spinnen, Libellen und sogar Maikäfer erbeutet haben.

Hornissenschutz
Hornissen stehen seit 1984 auf der Roten Liste der gefährdeten Arten und werden als „regional gefährdet“ eingestuft. Bei uns in der Region Braunschweig und im südlichen Niedersachsen scheint sich ihr Bestand nach einem Tiefststand Mitte der achtziger Jahre wieder erholt zu haben. Hornissen stehen seit 1987 unter Naturschutz. Sie dürfen nicht getötet werden und selbst eine Umsiedlung bedarf einer Genehmigung durch die Naturschutzbehörde.
Wodurch sind Hornissen gefährdet?
Der wichtigste Grund ist – wie so oft – die Zerstörung ihres Lebensraumes: Alte Laubbaumbestände, hohle Bäume etc. wurde jahrelang aus deplaziertem Ordnungssinn oder wirtschaftlichen Interessen abgeholzt. Monokulturen aus Nadelbäumen wurden angelegt. Erst jetzt ist ein Umdenken in der (öffentlichen) Forstwirtschaft feststellbar.
Auch Streuobstwiesen mit alten Hochstammsorten wurden mehr und mehr verdrängt. Sie waren nicht mehr rentabel. Mit all diesen Bäumen verloren die Hornissen oftmals ihre natürlichen Nistmöglichkeiten. Aus diesem Grund werden Hornissenkästen in geeigneten Biotopen (z.B. auch großen Gärten) angebracht.
Zudem gab und gibt es immer noch die Horrormärchen, über die vermeintlich so gefährlichen Hornissen, die angeblich mit drei Stichen ein Pferd töten können. Das hat dazu geführt das Hornissen früher häufig gnadenlos mit Gift oder Feuer getötet wurden. Vereinzelt geschieht das noch heute, obwohl es mit einer hohen Geldstrafe geahndet werden kann. Die Aufklärung der Bevölkerung bleibt daher weiterhin wichtig, da leider immer noch viel Unkenntnis oder Unverständnis in Bezug auf diese imposanten Großinsekten vorherrscht.

Weiterführende Informationen gibt es im Internet unter:
Hornissenschutz Braunschweig
Hornissenschutz Münster
www.hymenoptera.de

Wasserspiele – das perfekte Glück (nicht nur) für Kinder

Autor: Andreas Regner

Wasser ist der Quell des Lebens und für Kinder ist es das zentrale Spielelement. Im Zusammenhang mit Kindern muss Vorsorge getroffen werden gegen die Gefahr des Ertrinkens. Dies ist einerseits eine Frage der Aufsicht. Andererseits spielt aber auch die Bauweise eine nicht unerhebliche Rolle für das mögliche Gefährdungspotential. So sollten Folienlösungen im Kindergartenbereich eher gemieden werden, weil bei ihnen eine enorme Rutschgefahr besteht – oder sie bedürfen einer besonderen Absicherung / Bauweise.

Wasserspielbereich in der Bauphase. Foto: A.Regner. Die Fotos zeigen einen Wasserspielbereich in der Bauphase. Mamor- und Granitsteine wurden über einen Graben, der der Oberflächenentwässerung dient als Brücke gebaut. Gleichzeitig kann in Trockenzeiten der Graben genutzt werden um mittels Schlauch und Pumpe das in Zisternen gespeicherte Dachwasser für das Kinderspiel nutzbar zu machen. Im Hintergrund eine Sitz-Spielecke mit Feldsteinen und Stammabschniten von Grossbäumen.
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Seltene Hautflügler mögen schöne Pflanzen

Autor: Andreas RegnerAuch auf kleinsten Flächen kann etwas für Natur und Umwelt getan werden. Beispiel: Wildbienen.

Wildbienen-Nisthilfe aus Holz im Neuen Botanischen Garten Kiel. Foto: A.Regner.
In Deutschland gibt es ungefähr 500 Arten, von denen fast die Hälfte gefährdet oder vom Aussterben bedroht ist.

Ihre Lebensbedingungen unterscheiden sich erheblich von denen der bekannten Honigbiene. Sie leben alleine (=Solitärbienen) und bauen Brutröhren in Holz, Schilf, Sand und anderen Materialien.
Insektennisthilfen und einige wenige Pflanzen können bei der Ansiedlung von Wildbienen fast „Wunder“ bewirken. Nistkästen für Wildbienen sind leicht zu fertigen. Eine stärkere Scheibe eines Laubgehölzes wird mit dem Bohrer bearbeitet. Probieren Sie Ihr Bohrsortiment durch mit dem Schwerpunkt auf kleinen Duchmessern. Die Bohrungen sollten eine wasserabführende Neigung aufweisen oder Sie hängen den gesamten Nistkasten entsprechend schräg.
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