Walnuss ist Baum des Jahres 2008

Bitte beachten Sie zum Thema Walnuss, Juglans regia auch einen Archiv-Artikel auf planten.de:
Schalenobst Walnuss
Ebenfalls interessant: Die Forumssuche mit den Suchbegriffen Walnuss, Walnuß oder Walnüsse benutzen. Und: Aktueller Thread zum Baum des Jahres im gartenlandschaftsforum.

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Walnuss Foto: Baumlaeufer

Nachfolgend wird eine Pressemitteilung des Kuratoriums Baum des Jahres (KBJ) dokumentiert.

Die Walnuss ist der Baum des Jahres 2008

20. Baum des Jahres proklamiert – den Menschen ein guter, alter Freund

Berlin. Dr. Silvius Wodarz, Vorsitzender des Vereins/Kuratoriums Baum des Jahres hat am 18.10.07 in Berlin die Walnuss zum Baum des Jahres 2008 ausgerufen.
In Deutschland sei die Walnuss bis vor 100 Jahren viel häufiger gewesen als heute, der Bestand dann jedoch durch Übernutzung und fehlende Nachpflanzung stark zurückgegangen – in der Schweiz, wo man genaue Zahlen hat, in den letzten 50 Jahren sogar um 75%. „Wir sollten uns mehr um diesen typischen Hausbaum, unseren guten, alten Freund kümmern“ forderte Wodarz.

Bundespräsident Köhler gratuliert dem Kuratorium Baum des Jahres schriftlich zum 20. Jahresbaum:
„Der Schutz der Umwelt ist eine der wichtigsten Aufgaben, für die wir heute Verantwortung tragen. Die Initiative „Baum des Jahres“ schärft unser Bewusstsein dafür, dass „Umwelt“ nichts Abstraktes ist, sondern schon beim nächsten Straßenbaum beginnt. Nebenbei lernen wir alle etwas mehr über einzelnen Baumarten, von denen wir oft bisher nicht viel mehr als den Namen kennen. Das alles finde ich gut, und ich wünsche dem Kuratorium „Baum des Jahres“ für seine verdienstvolle Arbeit weiterhin viel Erfolg.“

Prof. Dr. Günther Fielmann übernimmt Schirmherrschaft für den 20. „Baum des Jahres“
Der Verein/Kuratorium Baum des Jahres würdigt mit dieser Entscheidung die großen Verdienste und das beispielhafte Engagement von Günther Fielmann im Natur- und Umweltschutz. Der Gründer und Vorstandsvorsitzende der Fielmann AG pflanzt für jeden Mitarbeiter jedes Jahr einen Baum, bis heute weit mehr als 800.000 Bäume und Sträucher. Auf 2.000 Hektar Land betreibt Günther Fielmann in Schleswig-Holstein unter der Dachmarke „Hof Lütjensee“ ökologischen Landbau und artgerechte Tierhaltung.

Der Walnussbaum hat gleich zwei Dinge von höchster Qualität zu bieten: edelstes Holz und beste Nüsse. Außerdem besitzt der Baum durch seine silbrige Rinde und seinen knorrigen Wuchs einen ganz besonderen Charakter. Dass seine Blätter erst spät im Mai austreiben und früh im Herbst wieder abfallen, ist ein Vorteil für diesen typischen Hausbaum: Im Frühjahr wirft er erst Schatten, wenn man ihn sich wünscht, und im frühen Herbst lässt er die schwächer werdende Sonne wieder durch seine dann blattlose Krone hindurch scheinen.

Nussbäume entwickeln eine kugelförmige Krone mit 20 und mehr Wipfeltrieben. Das Höhenwachstum kann in der Jugend 1 bis 2 m pro Jahr erreichen. Im Gegensatz zur silbrigen Rinde sind die jungen Triebe dunkel rotbraun, und die alte schuppige Borke dunkelt nach. So entsteht ein markanter Farbkontrast in der Krone. Die maximale Höhe beträgt meist 20 m im Freistand, im Bestand 25-30 m, sein Höchstalter etwa 150 Jahre, selten mehr. Der vermutlich dickste Walnussbaum Deutschlands steht in der Nähe von Köln und hat einen Stammumfang von 308 cm.

Die männlichen Blütenkätzchen öffnen sich im April/Mai, die ebenfalls recht unscheinbaren weiblichen Blüten erscheinen erst beim Austreiben mit den Blättern an den neuen Jahrestrieben. Die Bestäubung besorgt der Wind, daher kann der Nussbaum auf bunte Blüten oder Nektardrüsen zum Anlocken von Insekten verzichten – er steckt diesen Aufwand lieber in seine Früchte.
nuss_geis.jpgFoto: H. Geis, Quelle: KBJ
Kurz vor der Reife der Früchte ist noch eine dickfleischige grüne Schale vorhanden, die im September oder Oktober aufplatzt und die Nuss freilegt. Eichhörnchen, Mäuse, Krähen und andere Tiere legen sich Vorräte von Walnüssen an, die sie dann z.T. vergessen – so säen sie neue Nussbäume.

Ursprünglich waren die Nüsse ziemlich klein, nur 2 cm groß. Nussbäume wurden aber – wie die Obstsorten – von unseren Vorfahren schon seit langem auf größere Früchte gezüchtet, so dass wir uns an 5 cm große Nüsse gewöhnt haben. Ein Nussbaum kann bis zu 150 kg Nüsse in einem Jahr produzieren. Er spielt aber nur im ländlichen Siedlungsraum und in Weinbaugebieten vor allem in wärmeren Regionen Südwestdeutschlands und in den Flusstälern eine bedeutsame Rolle.
Forstliche Bestände gibt es nur im Südwesten Deutschlands sowie in Frankreich und in der Schweiz.
Vom Klimawandel wird die Walnuss, wie auch die Kiefer, der Baum des Jahres 2008, vermutlich profitieren.

Die ursprüngliche Heimat des Nussbaumes befindet sich auf der Balkanhalbinsel und in Asien von der Türkei bis zum Himalaja. Vor und zwischen den Eiszeiten war die Walnuss auch in Mitteleuropa heimisch. Schon in der Jungsteinzeit wussten die Menschen vom Wert des Nussbaumes. Zur Zeit der Griechen und Römer brachte man ihn, mit nach Süd- und Mitteleuropa. Kaiserin MARIA THERESA förderte den Anbau im 18. Jahrhundert: „An jedem Hof soll ein Nussbaum stehen.“ Angebaut wird er heute auf der gesamten Nordhalbkugel in der gemäßigten Zone, auch in Nordamerika (Kalifornien) und in China.

Das schwere Holz weist einen breiten graubraunen bis tief schwarzbraunen Farbkern auf, der auch wolkige Strukturen zeigen kann. Es ist eines der wertvollsten Hölzer, das Holz der Künstler. Es wird für Furniere, Möbel, Innenausstattungen und kleine Gebrauchsgegenstände verwendet, ferner werden daraus Uhrengehäuse, Musikinstrumente, Parkett, Schachfiguren und Drechslerwaren hergestellt
Nussbaumholz ist charakteristisch für viele Biedermeiermöbel. Es eignet sich als Ersatz für Tropenholz wie Palisander, daher wird seine Bedeutung weiter zunehmen, denn die Tropenholzbestände sind ja inzwischen leider selten geworden.

Noch wichtiger als das Holz sind für die Nutzung die Nüsse. Walnüsse fehlen auf keinem Weihnachtsteller. Nusserwerbsanbau wird seit rund 2.000 Jahren betrieben und erbrachte im Jahr 2005 etwa 1,5 Millionen Tonnen Ertrag! Walnüsse sind wegen ihrer Nähr- und Inhaltsstoffe einmalig: Sie enthalten etwa 60% Fett, 20 % Eiweiß, viel Vitamin B1 und C, Spuren von Vitamin B2, A und E sowie reichlich Mineralstoffe (u.a. Kalium, Kalzium, Eisen, Magnesium, Phosphor). Man kann eines der hochwertigsten Öle und auch den „Nussgeist“ daraus herstellen.

Die Inhaltsstoffe des Nussbaumes gelten als blutreinigend, nervenstärkend, schweißregulierend, die Leistung steigernd und die Konzentration fördernd. In der Bachblüten-Therapie gilt die Walnuss-Essenz als gut für Menschen, die neue Wege einschlagen und die Vergangenheit hinter sich lassen wollen.

Nüsse säen und pflanzen:

Walnuss. Foto: soblu Foto: soblu

Während der Proklamation empfahl Dr. Wodarz, von jeweils 20 Walnüssen, die man essen möchte, eine aufzuheben, in die Erde eines Blumentopfes zu stecken und eine Moosschicht darauf zu legen. (Die Keimkraft nimmt aber nach 6 Monaten ab!) Dann solle man den Topf an einen kühlen Ort (0-4°C) stellen, wo er vor starkem Frost, Austrocknen und Mäusen geschützt ist. Im April stelle man ihn hinaus, gieße ihn ab und an, und dann werde man Zeuge eines keimenden Walnussbaumes, den man spätestens im Herbst an einer geeigneten Stelle pflanzen möge!

Dr. Silvius Wodarz Stiftung „Menschen für Bäume“ errichtet
Schirmherr Bundesumweltminister S. Gabriel

Zum Abschluss der Ausrufung des 20. Baumes des Jahres 2008 gab Wodarz die Gründung einer Stiftung bekannt. „Der Verein Baum des Jahres e.V. und die Stiftung „Menschen für Bäume“ wollen gemeinsam die Arbeit für den Baum des Jahres sowie für Bäume in Parks, in der Landschaft und im Wald auf der Basis „Menschen für Bäume“ fortsetzen und intensivieren. Dafür werden wir auch Kooperationspartner zu gewinnen suchen.
Man muss Bäume nicht neu erfinden, man muss sie nur neu entdecken!
Wir wollen Menschen an Bäume heranführen und Sensibilität für dieses lebendige Kulturgut schaffen. In die Herzen großer und kleiner Menschen pflanzen wir Bäume, um gedankliche Veränderungen anzustoßen. Dazu vermitteln wir Kenntnisse, Erlebnisse und Einblicke. Wenn aus dem neu gewonnenen Wissen aktives Handeln entsteht, ist das wichtigste Stiftungsziel erreicht.“

Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie in SH – Beispiel Trave

Nachfolgend wird eine Pressemitteilung des NABU Schleswig-Holstein dokumentiert.

Gewässerexperten tagten in Reinfeld | Trave als Beispiel für die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie

Schleswig-Holsteins Gewässerschutz im Focus des NABU-Bundesfachausschusses

Neumünster, 16. Oktober 2007. Vom 12. bis 14. Oktober 2007 tagten auf Einladung des NABU Schleswig-Holstein 13 NABU-Gewässerschutzexperten aus dem gesamten Bundesgebiet in Reinfeld bei Bad Oldesloe, um sich vor Ort im Rahmen von Exkursionen und Gesprächen einen Eindruck von der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie WRRL im nördlichsten Bundesland zu verschaffen. „Die Trave ist eines der bedeutendsten Gewässer in Schleswig-Holstein und damit auch ein weit über die Grenzen Schleswig-Holsteins hinaus interessantes Beispiel für die Chancen und Schwierigkeiten bei der Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie in einem Bundesland“, fasste der Sprecher des NABU-Bundesfachausschusses „Lebendige Flüsse“, Rocco Buchta, das Ergebnis der Tagung zusammen. Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie in SH – Beispiel Trave weiterlesen

Vogel des Jahres 2008: Der Kuckuck

Nachfolgend wird eine Pressemitteilung des NABU Schleswig-Holstein vom 05.10.2007 dokumentiert.

Rückgang von Artenvielfalt und Folgen der Klimaerwärmung bedrohen populären Zugvogel
Zeigerart für Strukturreichtum von Landschaften
In Schleswig-Holstein weniger als 4.000 „Paare“

Berlin / Neumünster, 5. Oktober 2007. Der NABU hat den Kuckuck (Cuculus canorus) zum „Vogel des Jahres 2008” gekürt. Der äußerst populäre Vogel, der seinen Namen nach seinem eingängigen Ruf erhalten hat, ist vielerorts verschwunden, weil sein Lebensraum verloren geht – in Deutschland genauso wie im afrikanischen Winterquartier.
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Tiere – Hornissen

Hornissen

Autor: Frank Hornig

Die Hornisse (Vespa crabro) ist die größte heimische Wespenart (Arbeiterinnen bis 3 cm, Königinnen bis 4 cm) . Sie gehört zu den sozialen (staatenbildenden) Faltenwespen. Die Staaten und somit auch die Nester sind einjährig. Ein Hornissenvolk besteht von Mai/Juni bis Oktober/November. Das Volk stirbt im Herbst, einzig die Jungköniginnen suchen sich ein Versteck zum Überwintern und versuchen im nächsten Jahr, ein neues Volk zu gründen. Ein vorhandenes Nest wird im folgenden Jahr nicht wieder bezogen. Ein Volk kann je nach Witterung und Region aus 100 bis 700 Individuen bestehen.

Hornissen sind weitaus harmloser als ihr Ruf.
Ihr Stich ist nicht gefährlicher als ein Bienen-, Wespen- oder Hummelstich. Selbst Ratten können bis zu 60 Stiche überleben. Außerdem sind Hornissen ausgesprochen friedliche Insekten. Einzelne Hornissen fliehen normalerweise bei jeder Bedrohung. Insbesondere die jungen Königinnen sind sehr scheu, da ihr Tod, den Verlust eines ganzen potentiellen Volkes nach sich zöge. Lediglich im engeren Nestumfeld (3-4 Meter) sollte man sich vorsichtig bewegen. Dort sollten größere Erschütterungen, hektische Bewegungen, ein längeres Verstellen der direkten Flugbahn, Mähen mit dem Motormäher etc. vermieden werden. Auch sollte man die Tiere nicht Anatmen. Der Bereich um das Nest kann in einem Garten z.B. mit Flatterband abgesperrt werden. Wer sich an die Vorsichtsmaßnahmen hält, kann sich aber auch im direkten Nestbereich vorsichtig bewegen und dort interessante Beobachtungen machen. Die Verteidigungsbereitschaft eines Volkes nimmt erst mit steigender Individuenzahl langsam zu. Im August ist ein Volk also u.U. reizbarer als im Juni. Auch bei schwülem Wetter kurz vor Gewittern kann ein Volk etwas aggressiver reagieren als im Normalfall.

Ansonsten lassen sich Hornissen in der Natur und auch im eigenen Garten sehr schön und völlig ungefährlich beobachten. Rückt man ihnen bei einer solchen Beobachtung zu nah auf den Leib, dann fliegen sie einfach weg. Ich habe in unseren Garten sehr interessante Jagdszenen beobachten können und bin so zum Hornissenschutz gekommen. Auf Doldenblüten oder am Wein (Herbst) lässt sich sehr schön beobachten wie Hornissen Jagd auf Schwebfliegen, Bienen oder Wespen machen. Dabei fliegt die Hornisse z.B. die Blüten von Stauden ab, sucht sich eine Wildbiene, packt diese, und trennt ihr – kopfüber an der Blüte hängend – Flügel, Beine, Kopf und Hinterleib ab. Dann öffnet sie den Chitinpanzer des Bruststücks und zerkaut die proteinhaltige Flugmuskulatur. Damit fliegt sie dann zum Nest und füttert die Larven. Ein großes Hornissenvolk kann an einem Tag bis zu ein Pfund Insekten erbeuten. Das ist in etwa soviel wie drei Meisenpaare erbeuten können. Es wurde schon beobachtet wie Hornissen Spinnen, Libellen und sogar Maikäfer erbeutet haben.

Hornissenschutz
Hornissen stehen seit 1984 auf der Roten Liste der gefährdeten Arten und werden als „regional gefährdet“ eingestuft. Bei uns in der Region Braunschweig und im südlichen Niedersachsen scheint sich ihr Bestand nach einem Tiefststand Mitte der achtziger Jahre wieder erholt zu haben. Hornissen stehen seit 1987 unter Naturschutz. Sie dürfen nicht getötet werden und selbst eine Umsiedlung bedarf einer Genehmigung durch die Naturschutzbehörde.
Wodurch sind Hornissen gefährdet?
Der wichtigste Grund ist – wie so oft – die Zerstörung ihres Lebensraumes: Alte Laubbaumbestände, hohle Bäume etc. wurde jahrelang aus deplaziertem Ordnungssinn oder wirtschaftlichen Interessen abgeholzt. Monokulturen aus Nadelbäumen wurden angelegt. Erst jetzt ist ein Umdenken in der (öffentlichen) Forstwirtschaft feststellbar.
Auch Streuobstwiesen mit alten Hochstammsorten wurden mehr und mehr verdrängt. Sie waren nicht mehr rentabel. Mit all diesen Bäumen verloren die Hornissen oftmals ihre natürlichen Nistmöglichkeiten. Aus diesem Grund werden Hornissenkästen in geeigneten Biotopen (z.B. auch großen Gärten) angebracht.
Zudem gab und gibt es immer noch die Horrormärchen, über die vermeintlich so gefährlichen Hornissen, die angeblich mit drei Stichen ein Pferd töten können. Das hat dazu geführt das Hornissen früher häufig gnadenlos mit Gift oder Feuer getötet wurden. Vereinzelt geschieht das noch heute, obwohl es mit einer hohen Geldstrafe geahndet werden kann. Die Aufklärung der Bevölkerung bleibt daher weiterhin wichtig, da leider immer noch viel Unkenntnis oder Unverständnis in Bezug auf diese imposanten Großinsekten vorherrscht.

Weiterführende Informationen gibt es im Internet unter:
Hornissenschutz Braunschweig
Hornissenschutz Münster
www.hymenoptera.de

Wasserspiele – das perfekte Glück (nicht nur) für Kinder

Autor: Andreas Regner

Wasser ist der Quell des Lebens und für Kinder ist es das zentrale Spielelement. Im Zusammenhang mit Kindern muss Vorsorge getroffen werden gegen die Gefahr des Ertrinkens. Dies ist einerseits eine Frage der Aufsicht. Andererseits spielt aber auch die Bauweise eine nicht unerhebliche Rolle für das mögliche Gefährdungspotential. So sollten Folienlösungen im Kindergartenbereich eher gemieden werden, weil bei ihnen eine enorme Rutschgefahr besteht – oder sie bedürfen einer besonderen Absicherung / Bauweise.

Wasserspielbereich in der Bauphase. Foto: A.Regner. Die Fotos zeigen einen Wasserspielbereich in der Bauphase. Mamor- und Granitsteine wurden über einen Graben, der der Oberflächenentwässerung dient als Brücke gebaut. Gleichzeitig kann in Trockenzeiten der Graben genutzt werden um mittels Schlauch und Pumpe das in Zisternen gespeicherte Dachwasser für das Kinderspiel nutzbar zu machen. Im Hintergrund eine Sitz-Spielecke mit Feldsteinen und Stammabschniten von Grossbäumen.
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Kinder – Jahreszeitenblick

Gärten für Kinder

Autor: Andreas Regner

Be-greifen kommt von greifen.
In einem zwangfreien Kennenlernen / Erleben von Natur besteht der erste Schritt für tiefergehendes Verständnis und Einsatz für die Natur. Für dieses Kennenlernen gibt es keine Altersgrenzen (je früher desto besser). Dabei sollte die Vermittlung von ‚Wissen‘ den Kindern/Jugendlichen angepasst erfolgen: Kinder brauchen direkte Bezüge. Beispielhaft kann ein Wegerichblatt sein: zerkaut oder unzerkaut ist es (Wunder)mittel gegen kleinere äußere Verletzungen jeglicher Art: Du musst es nur finden und auflegen.

Plantago major als Wundheilungsmittel hilft bei Majas kleiner Handverletzung. Foto: A.Regner.
Mit der Natur zu leben erfordert die Berücksichtigung des natürlichen Jahreszeitenwechsels – dazu soll der Jahreszeitenblick eine Anregung geben (und ist in Bezug auf die angegeben Zeiträume nur beispielhaft zu verstehen – der Witterungsverlauf ist verschieden und dementsprechend auch die Vegetationsentwicklung und die mit ihr verbundenen Arbeits- und Beobachtungsmöglichkeiten).
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Tiere – Schwebfliegen

Schwebfliegen

Autor: Martin Beckers

Schwebfliegen, wissenschaftlich: Syrphidae, gehören wie die Mücken und Fliegen zu den Zweiflüglern in der große Klasse der Insekten.
Sie verdanken Ihren Namen von der Fähigkeit in der Luft still zustehen. Bei kleinsten Störungen schießen sie blitzschnell zur Seite davon.
Es sind Blütenbesucher, die als Nahrung Nektar und Pollen benötigen.Sie sind nicht auf bestimmte Blüten spezialisiert. Die Nahrung sollte leicht zugänglich sein. Die Tiere haben nur einen kurzen Rüssel. Blüten die dafür entsprechende Eigenschaften haben finden sich in den Familien der Doldenblütler, Korbblütler oder der Hahnenfußgewächse. Am typischsten finden wir sie auf den Schirmblüten der Doldenblütler. Bei gutem Wetter sitzen dort verschiedene Arten zu einem bunten Stelldichein.

Der Körperbau der adulten Tiere gliedert sich wie bei allen Insekten in Kopf (Caput), Brust (Thorax) und Hinterleib (Abdomen). An der Seite des Kopfes befinden sich große Facettenaugen. Bei den Männchen stoßen diese auf dem Scheitel zusammen, bei den Weibchen ist dort eine Trennung. Die dreigliederiegen Fühler sind mit einer Fühlerborste versehen. Die Brust besteht aus drei Segmenten, mit insgesamt drei Beinpaaren und einem Flügelpaar. Der Hinterleib besteht aus vier Segmenten. Form und Farbe sind wichtige Bestimmungsmerkmale.

Über das Larvenstadium ist recht wenig bekannt. Einige Arten haben sogenannte Rattenschwanzlarven, dicke Maden mit langem Atemsiphon am Abdomen. Sie leben im Mulm stehender Kleinstgewässer. Andere sind fleischfressend, ernähren sich beispielsweise von Blattläusen. Eine dritte Gruppe hat sich auf verrottetes Holz spezialisiert und letzlich gibt es noch Pflanzenparasiten.
Für den Mitteleuropäischen Raum sind ca. 400 Arten bekannt. Die häufigsten Vertreter sind etwa 1 cm groß und mit einem schwarzgelbgebänderten Hinterleib. Es gibt Arten, die nicht an besondere Standorte gebunden sind, eurytope Arten. Sie bevorzugen normalerweise offenes Gelände. Arten, die einen speziellen Lebensraum (Wald, Ufer, Moore, Gebirge, Trockengebiete oder Küsten) brauchen, werden stenotop bezeichnet.

Die häufig verbreiteten Arten, ohne spezielle Ansprüche (eurytope Arten) bevorzugen in der Regel die offene Landschaft. In dieser Gruppe finden sich blattlausfressende und saprophage (unspezifische) Arten. Waldarten treten im Wald und auch in seiner unmittelbaren Nähe auf, ebenso in Knicks, Gärten und Parks. In offenen Habitaten sowie in Fichtenmonokulturen treten sie seltener auf. Die übewrwiegende Zahl der Arten ist blattlausfressend oder lebt vom Totholz. Hier gleich ein Hinweis: Totes Holz ist nicht tot. Vielerlei Getier lebt davon.
Syrphidenarten, die hauptsächlich in der Nähe von Gewässern leben trifft man auch auf feuchten Wiesen, oder Mooren an. Häufig sind die Larven dieser Arten wasserbewohnent. Hier finden sich auch Spezies, die dem Menschen folgen: zu seinen Gärten, Teichen und Schmutzwassertümpeln.Typisches Beispiel für die letzte ist Eriostalis tenax, die Mistbiene.
Einige Arten haben sich auf Standorte spezialisiert. Trockengebiete, Meeresküsten oder Gebirge haben ihre Arten. Je spezialisierter sie sind desto genauer ist ihr ökologischer Zeigerwert. Ein Schutz spezieller Arten ist nur durch den Schutz ihrer Lebensräume möglich. Wälder sollten strukturiert sein, weg vom Nadelforst hin zum Mischwald, Erhalt und Schaffung von Feuchtgebieten.

Wie kann man sich mit Schwebfliegen beschäftigen? An einem sonnigen Sommertag nähern wir uns einer Doldenblüte, vom Fenchel oder vieleicht vom Bärenklau. Schon sehen wir die schwarzgelb gezeichneten Hinterleibe der Flugartisten. Hier nehmen sie Nahrung auf, findet Balz statt oder werden Eier abgelegt. Der neugieriggewordene Insektenfreund beginnt mit weiteren Beobachtungen. Er möchte mehr wissen: welche Arten sehe ich hier gerade? Dazu benötigt er zwei Sachen ein Fanggerät und einen Bestimmungsschlüssel.
Für den Fang benötigt man ein Insektennetz. Andere bevorzugen eine durchsichtige Plastiktüte, die über die Schwebfliegen gestülpt werden. Das Material wird von den Tieren kaum wahrgenommen,die Tiere lassen sich gut betrachten und es ist sehr preisgünstig. Falls der Fang in die Hand genommen werden muß zwecks Bestimmung halten wir die Fliege an einem Flügel, mehreren Beinen oder der Brust.