Stauden – Teichrosen

Teichrosen – vernachlässigte Schönheiten

Autor: Gregor Dietrich

Sie zeigen nicht die auffällige Vielfalt der Seerosen, verdienen es aber dennoch nicht, derart vernachlässigt zu werden. Nachdem die Gattung endlich systematisch bearbeitet wurde, steht auch einer gärtnerischen Bearbeitung Tür und Tor offen.

Sie stellen die ursprünglichste Gattung der Familie dar, die einzige ohne tropische Vertreter. Im Norden werden die Teichrosen (Nuphar) auch Mummeln genannt. Die Blüten sind bei allen Arten sehr ähnlich, nicht so vielfältig wie bei den Seerosen – die Schönheit liegt im Detail. Haben Seerosen 4 (5) Kelchblätter und viele große, bunte Kronblätter, so sind bei den Teichrosen nur 5 oder 6 (14) gelbe Kelchblätter zu sehen. Die Kronblätter sind hier klein und unscheinbar. Bei manchen Arten sind Teile der Blüten rot gefärbt. Was bei dieser Gattung viel mehr interessiert sind die Blätter. Die Schwimmblätter sind meist sattgrün, die immer vorhandenen Unterwasserblätter meist leuchtend hellgrün. Eine Sorte der Japan-Teichrose hat rote Unterwasser- und dunkle Schwimmblätter. Nur wenige winterharte Seerosen bilden ausgewachsen im Winter Unterwasserblätter. Die Teichrosen hingegen sorgen mit ihnen hingegen winters wie sommers für Sauerstoff im Wasser. Typischerweise sind Teichrosenblätter etwas mehr in die Länge gezogen als Seerosenblätter. Es gibt aber auch Arten mit kreisförmigen oder sehr langen pfeilförmigen Blätter.
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Aquarienpflanzen

…einmal anders

Autor: Gregor Dietrich

Aquarienpflanzen wachsen nicht nur unter Wasser (submers) – viele sind in der Natur emerse Sumpfpflanzen, einige wachsen sogar noch auf relativ trockenen Böden. Manche erfreuen uns mit schönen Blüten. Es gibt auch durchaus winterharte Arten im Tropenaquarium.

Gartenstauden aus dem Aquarium und umgekehrt

Eine interessante Pflanzenfamilie mit vielen schön blühenden Sumpfpflanzen sind die Lobeliengewächse (Lobeliáceae). Die Gelbe Lobelie (Monópsis lútea) aus Südafrika wird immer wieder als Balkonpflanze angeboten. Der handelsübliche Stamm hat sich als Aquarienpflanze nicht bewährt, obwohl diese Art in der Natur zeitweise untergetaucht (submers) vorkommt. Die Kardinalslobelie (Lobélia cardinális, syn. L. splendens, L. fulgens) kommt in Nordamerika von Kanada bis nach Mexiko vor. Früher war sie als Bauerngartenpflanze in Kultur, wurde aber von der schnellerwüchsigen L. x gerárdii (Handelsbezeichnung L. x speciósa) verdrängt, deren zweite Elternart, nämlich L. siphilítica, zwar eine Sumpfpflanze, für die submerse Kultur aber ungeeignet ist. L. cardinális hingegen ist im Aquarienpflanzensortiment regelmäßig vertreten. Einmal auf emerse Kultur umgewöhnt entfalten die grün- oder rotblättrigen Sorten in kühlen Räumen oder als frostfrei überwinterte Balkonpflanzen regelmäßig ihre knallroten Blüten. Winterhart sind diese aus Mexiko und den südlichen USA stammenden Typen für das Warmwasseraquarium nur in milden Gebieten bei gutem Winterschutz. Es sind aber winterharte Sorten als Teichpflanzen im Handel. Sie können auch auf normalfeuchtem Boden gezogen werden, sind dort allerdings für Winterschutz dankbar. L. cardinalis ist überhaupt sehr vielgestaltig: Rotblättrige Typen mit schmalen Blättern, die sich nicht zur dauerhaften submersen Kultur eignen, werden meist als L. fulgens bezeichnet, behaarte Pflanzen trockenerer Standorte als L. splendens.
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Kletterpflanzen – Kübelpflanzung

Kletterpflanzen im Kübel

Beispiel: naturnah und pflegeleicht
Autor: Andreas Regner

Standortbedingungen in Kübeln sind gegenüber dem 'normalen' Gartenboden extrem

  • Frost wirkt auf Kübel wesentlich stärker als auf die (gewachsene) Erde. In etwa entspricht die Aussenlufttemperatur der im Kübel messbaren.
  • Staunässe hat schon mancher Pflanze den Garaus gemacht und umgekehrt sind die Pflanzen sehr schnell von Trockenheit gefährdet.
  • Diese Gefährdung durch Trockenheit beruht zum einen auf dem im Verhältnis zur Wurzelmasse am Naturstandort meist winzigen Pflanzbehältnis. Zum anderen werden Kletterpflanzen oftmals in unmittelbarer Nähe zum Haus gepflanzt. Standorte am Haus sind aber meist recht trocken (Dachüberstände; Wärmeabstrahlung der Steine u.a.).

Diese drei Faktoren wirken bei einer Kübelpflanzung auf einem Balkon oder an ähnlich exponierten Standorten verstärkt.
Sie sollten daher stets prüfen, ob es zur Kübelkultur keine Alternative zur Pflanzung in den vorhandenen Boden gibt. Diese wäre mit weniger Arbeitsaufwand und besseren Lebensbedingungen für die Pflanze(n) verbunden.
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Botanik – Pflanzengesellschaften

Systematische Übersicht der Pflanzengesellschaften Mitteleuropas

nach Heinz Ellenberg: Zeigerwerte von Pflanzen in Mitteleuropa; Scripta Geobotanica XVIII. S. 71 – 75.

  • Gesellschaftseinheiten[Hierachie]
    Gr Gruppe von Klassen [Beispiel: 1]
    K Klassencharakterart bzw. Charakterart in rangtieferen Einheiten, die zu der betreffenden Klasse gehören [Beispiel: 1.1]
    O Ordnungscharakterart bzw Charakterart in einem zu der betr. Ordnung gehörenden Verband [Beispiel: 1.11]
    V Verbandscharakterart [Beispiel: 1.111]
    U Charakterart des Unterverbandes [Beispiel: 1.111.1
    X Nirgends Klassen-, Ordnungs- oder Verbandscharakterart, meist sogar in verschiedenen Klassengruppen
  • 1 Süsswasser- und Moor-Vegetation

    [Gruppe von Klassen: Gr]

  • 1.1 Lemnetea, Wasserlinsendecken [Klasse: K]
    1.11 Lemnetalia [Ordnung: O]
    1.111 Lemnion (minoris) [Verband: V]
    1.111.1 Lemnaceen u. Ricciacee-Gr. [Unterverband, Gruppe: U]
    1.111.2 Hydrochariden-Gruppe
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    Botanik – Ellenberg-Zeigerwerte

    Zeigerwerte: Ökologisches Verhalten, Lebensform und Blattausdauer

    nach Heinz Ellenberg: Zeigerwerte von Pflanzen in Mitteleuropa; Scripta Geobotanica XVIII. S. 67 ff.

    Ökologisches Verhalten

    x = indifferent

    L – Lichtzahl

    Die Lichtzahl gibt das Vorkommen in Beziehung zur relativen Beleuchtungsstärke (= r.B.) an. Für die Pflanzen maßgebend ist dabei die Beleuchtung, die an ihrem Wuchsort zur Zeit der vollen Belaubung der sommergrünen Pflanzen (also etwa von Juli bis September) bei diffuser Beleuchtung (Nebel oder gleichmäßig bedecktem Himmel) herrscht.

  • 1 Tiefschattenpflanze: noch bei weniger als 1%, selten bei mehr als 30% r.B. vorkommend
  • 2 Tiefschatten- bis Schattenpflanze: zwischen 1 und 3 stehend
  • 3 Schattenpflanze: meist bei weniger als 5% r.B., doch auch an helleren Stellen
  • 4 Schatten- bis Halbschattenpflanze: zwischen 3 und 5 stehend
  • 5 Halbschattenpflanze: nur ausnahmsweise im vollen Licht, meist aber bei mehr als 10% r.B.
  • 6 Halbschatten- bis Halblichtpflanze: zwischen 5 und 7 stehend, selten bei weniger als 20% r.B.
  • 7 Halblichtpflanze: meist bei vollem Licht, aber auch im Schatten bis etwa 30% r.B.
  • 8 Halblicht- bis Volllichtpflanze: Lichtpflanze, nur ausnahmsweise bei weniger als 40% r.B.
  • 9 Volllichtpflanze: nur an voll bestrahlten Plätzen, nicht bei weniger als 50% r.B.
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    Botanik – Weinviertel

    Das Weinviertel botanisch betrachtet

    Autor: Gregor Dietrich

    Wir müssen nicht immer in die Ferne reisen, um botanisch aufregende Gebiete zu entdecken.
    Am Beispiel des Weinviertels wird gezeigt, wie interessant die Flora unserer Heimat sein kann.

    Klimatisch gesehen liegt das Weinviertel am Westrand der pannonisch beeinflußten Zone. Das bedeutet heiße, trockene Sommer und schneearme, kahlfrostreiche Winter. Weiter westlich gibt es nur mehr die Wachau und kleinräumige pannonische Enklaven. Geologisch gesehen wird die Landschaft von jungtertiären Tonen und Sanden sowie Löß geprägt. Ursprünglich herrschten wohl pannonische Eichenmischwälder vor. Meist waren Reichfrüchtige Trauben-Eiche (Quércus petráea ssp. polycárpa) und Hainbuche (Cárpinus bétulus) die Leitbäume. An feuchteren Stellen wurde die Trauben-Eiche von der Stiel-Eiche (Quércus róbur) abgelöst. Auf den trockenen Hügeln verschwand die Hainbuche und die Flaum-Eiche Quércus pubéscens prägte das Bild. Im Osten des Gebietes, auf kalkärmeren Böden spielte auch die Zerr-Eiche (Quércus cérris) eine Rolle. Weitere wichtige Bäume der pannonischen Wälder sind Feld-Ahorn (Ácer campéstre), Elsbeere (Sórbus torminális) und Winter-Linde (Tília cordáta). Für die Strauchschicht sind Roter Hartriegel (Córnus sanguínea), Dirndlstrauch (Córnus mas), Pimpernuß (Staphyléa pinnáta), Hasel (Córylus avellána) und Purgier-Kreuzdorn (Rhámnus cathártica) charakteristisch.
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    Springkraut-Arten, Impatiens spec.

    Springkraut-Arten, Impatiens spec.

    Autor: Gregor Dietrich

    Ursprünglich heimisch in Europa ist nur Impatiens noli-tangere, das Gewöhnliche (inzwischen seltenste) Springkraut mit großen leuchtendgelben Blüten. Es ist sehr feuchtigkeitsbedürftig und empfindlich gegen pralle Sonne.

    I. parviflora aus Tadschikistan, der Mongolei und Kaschmir war der erste agressive Neophyt aus der Gattung in Europa. Die blaßgelb blühende Art ist in Tadschikistan und der Mongolei eine Sukkulente, die auf relativ feuchten, prallsonnigen Felsrasen wächst, kaum beblättert ist und tagsüber immer schlaff hängende Blätter hat. In Kaschmir ist sie wie bei uns in Wäldern zu finden und stärker belaubt. In Europa kommt in in mäßig frischen Wäldern, auf Waldschlägen und an Ruderalstandorten vor.

    I. balsamina aus SO-Asien folgte, konnte sich als wärmeliebende, sukkulente, aber dennoch frische Böden benötigende Art mit geringem Ausbreitungsdrang aber nur in SW-Frankreich und in Auen Osteuropas länger halten, stellt aber kein Problem dar.
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