Johann Wolfgang von Goethe: Die Nektartropfen.

Als Minerva jenen Liebling,
Den Prometheus, zu begünst’gen,
Eine volle Nektarschale
Von dem Himmel niederbrachte,
Seine Menschen zu beglücken,
Und den Trieb zu holden Künsten
Ihrem Busen einzuflößen:
Eilte sie mit schnellen Füßen,
Daß sie Jupiter nicht sähe;
Und die goldne Schale schwankte,
Und es fielen wenig Tropfen
Auf den grünen Boden nieder.

Emsig waren drauf die Bienen
Hinterher, und saugten fleißig;
Kam der Schmetterling geschäftig,
Auch ein Tröpfchen zu erhaschen;
Selbst die ungestalte Spinne
Kroch herbei und sog gewaltig.

Glücklich haben sie gekostet,
Sie und andre zarte Thierchen!
Denn sie theilen mit dem Menschen
Nun das schönste Glück, die Kunst.

Tiere – Hornissen

Hornissen

Autor: Frank Hornig

Die Hornisse (Vespa crabro) ist die größte heimische Wespenart (Arbeiterinnen bis 3 cm, Königinnen bis 4 cm) . Sie gehört zu den sozialen (staatenbildenden) Faltenwespen. Die Staaten und somit auch die Nester sind einjährig. Ein Hornissenvolk besteht von Mai/Juni bis Oktober/November. Das Volk stirbt im Herbst, einzig die Jungköniginnen suchen sich ein Versteck zum Überwintern und versuchen im nächsten Jahr, ein neues Volk zu gründen. Ein vorhandenes Nest wird im folgenden Jahr nicht wieder bezogen. Ein Volk kann je nach Witterung und Region aus 100 bis 700 Individuen bestehen.

Hornissen sind weitaus harmloser als ihr Ruf.
Ihr Stich ist nicht gefährlicher als ein Bienen-, Wespen- oder Hummelstich. Selbst Ratten können bis zu 60 Stiche überleben. Außerdem sind Hornissen ausgesprochen friedliche Insekten. Einzelne Hornissen fliehen normalerweise bei jeder Bedrohung. Insbesondere die jungen Königinnen sind sehr scheu, da ihr Tod, den Verlust eines ganzen potentiellen Volkes nach sich zöge. Lediglich im engeren Nestumfeld (3-4 Meter) sollte man sich vorsichtig bewegen. Dort sollten größere Erschütterungen, hektische Bewegungen, ein längeres Verstellen der direkten Flugbahn, Mähen mit dem Motormäher etc. vermieden werden. Auch sollte man die Tiere nicht Anatmen. Der Bereich um das Nest kann in einem Garten z.B. mit Flatterband abgesperrt werden. Wer sich an die Vorsichtsmaßnahmen hält, kann sich aber auch im direkten Nestbereich vorsichtig bewegen und dort interessante Beobachtungen machen. Die Verteidigungsbereitschaft eines Volkes nimmt erst mit steigender Individuenzahl langsam zu. Im August ist ein Volk also u.U. reizbarer als im Juni. Auch bei schwülem Wetter kurz vor Gewittern kann ein Volk etwas aggressiver reagieren als im Normalfall.

Ansonsten lassen sich Hornissen in der Natur und auch im eigenen Garten sehr schön und völlig ungefährlich beobachten. Rückt man ihnen bei einer solchen Beobachtung zu nah auf den Leib, dann fliegen sie einfach weg. Ich habe in unseren Garten sehr interessante Jagdszenen beobachten können und bin so zum Hornissenschutz gekommen. Auf Doldenblüten oder am Wein (Herbst) lässt sich sehr schön beobachten wie Hornissen Jagd auf Schwebfliegen, Bienen oder Wespen machen. Dabei fliegt die Hornisse z.B. die Blüten von Stauden ab, sucht sich eine Wildbiene, packt diese, und trennt ihr – kopfüber an der Blüte hängend – Flügel, Beine, Kopf und Hinterleib ab. Dann öffnet sie den Chitinpanzer des Bruststücks und zerkaut die proteinhaltige Flugmuskulatur. Damit fliegt sie dann zum Nest und füttert die Larven. Ein großes Hornissenvolk kann an einem Tag bis zu ein Pfund Insekten erbeuten. Das ist in etwa soviel wie drei Meisenpaare erbeuten können. Es wurde schon beobachtet wie Hornissen Spinnen, Libellen und sogar Maikäfer erbeutet haben.

Hornissenschutz
Hornissen stehen seit 1984 auf der Roten Liste der gefährdeten Arten und werden als „regional gefährdet“ eingestuft. Bei uns in der Region Braunschweig und im südlichen Niedersachsen scheint sich ihr Bestand nach einem Tiefststand Mitte der achtziger Jahre wieder erholt zu haben. Hornissen stehen seit 1987 unter Naturschutz. Sie dürfen nicht getötet werden und selbst eine Umsiedlung bedarf einer Genehmigung durch die Naturschutzbehörde.
Wodurch sind Hornissen gefährdet?
Der wichtigste Grund ist – wie so oft – die Zerstörung ihres Lebensraumes: Alte Laubbaumbestände, hohle Bäume etc. wurde jahrelang aus deplaziertem Ordnungssinn oder wirtschaftlichen Interessen abgeholzt. Monokulturen aus Nadelbäumen wurden angelegt. Erst jetzt ist ein Umdenken in der (öffentlichen) Forstwirtschaft feststellbar.
Auch Streuobstwiesen mit alten Hochstammsorten wurden mehr und mehr verdrängt. Sie waren nicht mehr rentabel. Mit all diesen Bäumen verloren die Hornissen oftmals ihre natürlichen Nistmöglichkeiten. Aus diesem Grund werden Hornissenkästen in geeigneten Biotopen (z.B. auch großen Gärten) angebracht.
Zudem gab und gibt es immer noch die Horrormärchen, über die vermeintlich so gefährlichen Hornissen, die angeblich mit drei Stichen ein Pferd töten können. Das hat dazu geführt das Hornissen früher häufig gnadenlos mit Gift oder Feuer getötet wurden. Vereinzelt geschieht das noch heute, obwohl es mit einer hohen Geldstrafe geahndet werden kann. Die Aufklärung der Bevölkerung bleibt daher weiterhin wichtig, da leider immer noch viel Unkenntnis oder Unverständnis in Bezug auf diese imposanten Großinsekten vorherrscht.

Weiterführende Informationen gibt es im Internet unter:
Hornissenschutz Braunschweig
Hornissenschutz Münster
www.hymenoptera.de

Lebendes Klassenzimmer

Projektidee: Mit Weiden ein lebendes Klassenzimmer bauen

Autor: Andreas Regner

Das Prinzip ist denkbar einfach: Weidenstämme werden in z.B. ovaler Form einen halben Meter tief in die Erde geplanzt. Das Besondere: Die Stämme haben keine Wurzeln und keine Zweige. Zur Zeit der Vegetationsruhe (Spätherbst/Winter) werden Weidenruten und Stämme z.B. der Silber-Weide (Salix alba) oder von S. daphnoides (Reif-Weide) geschnitten und möglichst zügig gepflanzt bzw. gesteckt, ähnlich wie bei der Stecklingsvermehrung. Nur, dass unsere ‚Stecklinge‘ schon einige Meter hoch sind: Sie werden Wurzeln schlagen und austreiben. Diese Austriebe können dann von Schülern und Schülerinnen verflochten werden. Mit der Zeit entsteht ein Geflecht, das auch widriger Witterung trotzt und als Klassenraum im Freien genutzt werden kann.
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Blüten und ihre Bestäuber

Autor: Gregor Dietrich

Wenn wir in Natur und Garten die Blumen betrachten, denken wir meist an Bienen als Bestäuber. Windbestäubung ist manchen geläufig. Aber auch Wasser, Säugetiere, Vögel, Reptilien und eine große Palette an Insektengruppen bestäuben unsere Pflanzen. Wer sie bestäubt, das verraten ihre Blüten, auch ohne dass wir die Tiere oder Naturgewalten dabei beobachten – was bei den Exoten oft garnicht möglich ist. So wollen wir die wichtigsten beschreiben.

Im Hochsommer, stehen die Blumenkistchen und Pflanzkübel mit ihren exotischen Gewächsen in voller Blüte. Wir finden hier eine große Vielfalt an Blütenformen- und Farben, doch vergleichsweise wenige Bienen. Dagegen summt und brummt es an winterharten Stauden. Was ist der Grund?
Wir sind gewohnt, dass unsere Blumen von Bienen angeflogen werden. Doch schon in der heimischen Flora sind Fliegen, Käfer und Schmetterlinge genauso bedeutsam. In den Tropen kommen noch andere Tiere dazu, die hier fehlen.
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Weidennutzung

Autor: Martin Beckers

Allgemeines

Die Gattung der Weiden (Salix) umfasst ca 300 Arten. Sie gehören neben Pappeln (Populus) und Chosenia zur Familie des Salicaceae.
Es sind Laubgehölze mit weichem Holz, zweihäusigen Blüten, die in Kätzchen angeordnet sind, ungeteilten sommergrüenen Blättern, gute Kreuzungsfähigkeit innerhalb der Gattung, Flachwurzler, meistens licht- und wasserliebend, Pioniercharakter (Ausbreitung der Saat anemochor durch Fluganhängsel, Flugentfernung bis 50 km) und eine vegetative Verbreitung durch gute Bewurzelungsfähigkeit der Triebe. Die Gattung ist auf der nördlichen Halbkugel verbreitet, vom Flußtälern bis Hochgebirgslagen.
Der Name Weide stammt vom mittelhochdeutschen Wort wida ab. Dieses wiederum geht auf das lateinische vitis = Rebe, Ranke zurück. Die Bezeichnung Salix stammt vom altindischen Salilam = Fluß ab.
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Tiere – Insektennisthilfen

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Nisthilfen für Wildbienen und Einsiedlerwespen

Autor: Ralf Gutzki:

Stand: 04.03.2001
Immens ist die Bedeutung von Wildbienen und Einsiedlerwespen in der Natur und damit auch für uns Menschen.
Die emsigen Wildbienen sind unentbehrliche Blütenbestäuber und sorgen für Samen und Früchte.
Die Einsiedlerwespen sind dagegen als biologische Bekämpfer von Blattläusen, Raupen und Fliegen äußerst wichtig.
Jeder kann diesen, für uns Menschen harmlosen, kleinen Helfern mit einfachen Mitteln sehr wirkungvoll unterstützen.

Seit mehreren Jahren werden Nistplätze von Wildbienen und Einsiedlerwespen in zunehmendem Maße zerstört.
Neben einem geeigneten Nistplatz benötigen Wildbienen Blütenpflanzen, in denen sie ihre unentbehrliche Nahrung, Nektar und Blütenstaub, finden.

Schutzmöglichkeit
Um die Nahrungsquellen zu erhalten, ist auf die Verwendung von Hebiziden zu verzichten.
Einheimische Wildpflanzen sollten in Gärten und Grünanlagen wieder eine Chance bekommen.

Nistkästen
Ohne Nistmöglichkeit können sich diese Insekten nicht fortpflanzen. Deshalb müssen auch hier
Hilfsmaßnahmen getroffen werden. Aus abgelagertem Hartholz (Buche, Eiche,usw.), das
nicht mit Holzschutzmitteln behandelt wurde, kann ohne große Kosten und Mühe eine
Nisthilfe gebastelt werden. In das Holzstück werden Gänge von 2 bis 10 mm Durchmesser
dicke Löcher gebohrt. Die Bohrtiefe richtet sich dabei nach der vorhandenen Bohrerlänge,
die man ganz nutzen sollte. Das Holz darf aber nicht durchbohrt werden!

Eine andere Möglichkeit ist einen Nistkasten aus Ton zu basteln.
In den feuchten Ton werden mit verschieden dicken Stricknadeln Nestgänge gestochen.
Der Tonblock muss vollständig durchgestochen werden. Ansonsten kann der Gang durch den beim
Herausziehen der Nadel entstehenden Unterdruck zuquellen.
Nachher werden die Gänge auf der Rückseite wieder zugeschmiert.
Nachdem zwei Löcher zum Aufhängen gestochen worden sind, wird der fertige Rohling
getrocknet und gebrannt, wobei er um ca. 10% schrumpft.

Die Nistkästen werden am besten an einem sonnigen Ort so aufgehängt das die
Gänge waagerecht liegen und von Tieren frei anzufliegen sind.
Feuchtigkeit schädigt die jungen Bewohner, deshalb sollte ein Regen geschützer
Standort bevorzugt werden.

Von April bis Oktober werden die Einsiedlerwespen ihren Neubau anfliegen.
Die einzelen Arten fliegen jedoch nur wenige Wochen im Jahr.

tiere – bienenweide

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Bienenweide

Autor: Hannes Birnbacher,Windhagen

Stand: 28.2.2001
Durch gezieltes Anpflanzen bestimmter Blumen kann man den Besuch von
Bienenarten im eigenen Garten fördern. Aus dem unten genannten Buch
zusammengestellt!

Bienen im Ziergarten:
Winterling, Schneegllöckchen, Märzenbecher, Krokus, Blaustern,
Traubenhyazinthe, Zierlauch, Steinkraut, Goldlack, Schleifenblume,
Goldmohn, Vergißmeinnicht, Beinwell, Reseda, Himmelsleite,
Glockenblumen, Fetthennenarten, Mauerpfeffer, Stockrose, Skabiosen,
Geißraute, alle Lippenblütler und ungefüllten Korbblütler.
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