Wildkräuter – Löwenzahn – Blütengelee

Löwenzahnblütengelee

Autorin: Maria, Kiel

etwa 200g Löwenzahnblüten
1 l Wasser
Saft einer Zitrone
1 kg Gelierzucker

Die Blüten kurz unter fließendem Wasser waschen und nach dem Entfernen der grünen „Hüllblättchen“ mit dem Wasser zum Kochen bringen und etwa 5 Minuten durchkochen lassen. Dann 24 Stunden stehen lassen, anschließend den Saft absieben. Mit Zitronensaft und Gelierzucker vermischen, zum Kochen bringen und 4 Minuten gründlich sprudelnd kochen lassen. Heiß in Gläser füllen und verschließen.

Für die „Süßen“…

Kletterpflanzen – Pergola

Bunte Pergolen

Autor: Gregor Dietrich

Eine durch das ganze Jahr blühende Pergola ist das überhaupt machbar? Mit der richtigen Pflanzenauswahl, ja. Doch muß man neben Blühabfolge und farblichem Zusammenspiel auch Wuchsstärke und die Art des Kletterwachstums beachten.

Eine Pergola im Garten, hübsch berankt und lichten Schatten spendend, ist ein beliebtes Gestaltungselement. Doch schon im Vorfeld der Planungsarbeiten sollten Sie sich überlegen, welche Pflanzen hier einmal wachsen sollen, denn die Belastbarkeit verschiedener Ausführungen ist unterschiedlich. Viele Kletterpflanzen stellen eine enorme Last dar. Clematis montana oder Silberregen-Flügelknöterich (Fallopia baldschuanica, im Handel meist als Polygonum aubertii) gehören zu den Arten, die besonders stabile Konstruktionen verlangen. Aber da gibt es noch etwas zu berücksichtigen: Viele Pflanzen können nicht um dicke Pfosten schlingen, sondern benötigen eine Gitterkonstruktion zwischen den Pfosten. Andere Arten wieder, wie der Blauregen (Wisteria) bilden einen dicken Stamm, der enge Gitterkonstruktionen aus Holz sprengt, während Metallgitter einwachsen, was die Pflanze schädigt. Wird nun ein Gitter zwischen zwei Pfosten gespannt, ohne einen größeren Abstand zwischen dem vom Blauregen zu umschlingenden Pfosten und dem Gitter zu lassen, oder setzt man den Blauregen ans Gitter, so bleiben zwei Möglichkeiten:
Zu dick werdende Äste wegschneiden eine mühsame, den Flor einschränkende Methode.
Die schlingenden Triebe rechtzeitig ausfädeln und aussen hochziehen, erst oben Verzweigung zulassen, damit die Pflanzen eine Laub- und Blütendach bilden können.
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Blüten – Holunder – Limonade

Sternchenlimonade

Damit auch Kinder etwas von unseren kulinarischen Freuden haben!

Autorin: Ira

8 vollreife Holunderblütendolden werden zusammen mit 1 Zweig frischer Minze (sollte schon echte Minze sein!)
einem Spritzer Zitrone und etwas Zucker oder wenig aromatischem Honig in 2l KALTEM! Wasser über Nacht kühl gestellt. Am nächsten Morgen filtriert man durch ein Baumwolltuch (da bleiben auch die übersehenen Läuse drin) in eine große Glaskaraffe und legt die schönste Blütendolde mithinein.
Günstig, köstlich, sehr erfrischend und ein wunderschöner Anblick!
Gefahrenvermerk: Nicht länger stehen lassen, dann fängt es an zu gären und erzeugt Alkohol.

Wildgehölze

Auswahl lieferbarer Wilgehölze

Autor: Andreas Regner

  • Acer campestre, Feldahorn, Wuchs: 3 – 15 m
  • Acer platanoides, Spitzahorn
  • Acer pseudoplatanus, Bergahorn
  • Aesculus hippocastanum, Rosskastanie, Verbreitung: in Schleswig-Holstein nicht heimisch
  • Alnus glutinosa, Erle. Verbreitung: Feuchte Standorte, z.B. Auenwälder
    Amelanchier ovalis, Gemeine Felsenbirne. Verbreitung: Süd- und Mitteleuropa bis Kleinasien und Nordafrika. D: Mittel-, Südwest- und Süddeutschland (selten). Früchte: essbar, süsslich
  • Arctostaphylos uva-ursi, Bärentraube. Niederliegender, dichte Teppiche bildender Kleinstrauch auf sandig-humosen Lehmböden. Trockenheit nur mässig ertragend. Verbreitung: Flachland bis Alpen. In Nordeutschland sehr selten. Frucht: essbar, Heilpflanze
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Heilpflanzen – Aufbewahrung

Be – achte die Pflanze!

Sammle die Pflanzen
wenn sie äusserlich trocken sind, möglichst an einem sonnigen Tag vormittags. Nach fachgerechter und rücksichtsvoller Ernte hältst du jetzt wahre 'Wundermittel' in den Händen…

Pflanzen nicht waschen;
Ausnahme: Wurzeln. Diese Forderung beisst sich natürlich mit dem Wunsch nach Minimierung der Schadstoffbelastung des Sammelgutes.

Sofort nach dem Sammeln trocknen:
in kleinen Bündeln aufhängen oder auf ein Tuch ausbreiten (so, dass sich keine Pflanzenteile berühren); am besten an einem dunklen, luftigen Ort.

Aufbewahrung:
Sobald sie ganz trocken sind in Papiertüten oder Stoffbeuteln; wenn dies nicht möglich ist: weitere 2 Wochen Trocknung in Papiertüten/Stoffbeuteln, dann in Gläser, Tongefässe (oder Plastikdosen) umfüllen. Pflanzen möglichst ganz belassen. Lagerung so dunkel und kühl wie möglich.

Beschriftung
ist wichtig für deine Kräutersammlung: Datum, Art bzw. Sorte und Teil der Pflanze, Fundort: (Beispiel: Salbei (Salvia officinalis), Blätter, Eigener Garten, Juni 1999).

Die Beschriftung hat mehrere Gründe:

  • Getrocknete Pflanzenteile sind (insbesondere nach einer Zerkleinerung) oftmals schwer zu identifizieren. Sie gibt insbesondere Menschen Sicherheit, die sich weniger als du mit Pflanzen beschäftigen (wenn sie denn an deine Kräuter dürfen…) .
  • Wenn Du anderen Menschen die Benutzung deiner Kräutersammlung ermöglichst, sollten sie eine kleine Einführung von Dir erhalten. Dies wird umso wichtiger, wenn du z.B. giftige Pflanzen sammelst. Sie sollten gegebenenfalls gesondert aufbewahrt oder mit Warnhinweisen versehen werden.
  • Falls es Probleme mit deinen Kräutern geben sollte, ist eine Untersuchung einfacher möglich: z.B., ob sich an an dem vermeindlichen Naturstandort nicht doch eine Altlast (Umweltverschmutzung von älterer Nutzung herrührend) befindet…

Die Haltbarkeit
ist je nach Bedingungen und Pflanzenart/-teil sehr verschieden. Empfindliche Pflanzen mit leicht flüchtigen Bestandteilen (Blüten): etwa sechs Monate. Kraut: etwa ein Jahr. Wurzeln und Rinden: sechs Jahre oder länger. Alte Kräuter solltest du entweder kompostieren oder für Zwecke verwenden, bei denen eine bestmögliche Wirkstoffzusammensetzung nicht ganz so wichtig ist: vielleicht als Badezusatz oder zum Färben.

Heilpflanzen – Ernte

Be – achte die Pflanze!

  • Probleme beim Sammeln Zu meiden sind alle überdurchschnittlich belasteten Flächen: z.B. Strassenränder, Chemieanlagen, biozidbehandelte Flächen (Eisenbahnschienen, Äcker). Solche Belastungen sind aber durchaus relativ zur Belastung von z.B. konventionellen Heilkräutertees zu sehen.
  • Bestimme die Pflanzenart eindeutig! Gerade für Anfänger/innen sind Bestimmungsbücher nur eine bedingte Hilfe. Sehe dich nach Kräuterkundigen um: Nachbar/inne/n, Gärtner/innen, Gartenvereine, Botanische Gärten, Naturschutzzentren oder -vereine…
  • Bei Ernte aus Wildbeständen Viele Wildstauden und Wildgehölze sind vom Austerben bedroht oder gefährdet. Aber auch häufigere Pflanzen sollten in Ihren Beständen nicht durch Heilkräutersammlungen gefährdet werden. Beides widerspräche Grundsätzen von Ganzheitlichkeit.
  • Sammle die äußerlich trockenen Pflanzen und transportiere sie getrennt nach Arten z.B. in Stoffbeuteln. Verarbeite sie möglichst zügig weiter. Lese dazu den Abschnitt Aufbewahrung.

Erntezeitpunkte sind je nach Pflanzenart und vor allem Pflanzenteil verschieden. Insofern kann eine allgemeine Aufzählung nur Orientierung geben.

  • Wurzeln: nach dem Absterben der oberirdischen Teile
  • Blätter: wenn sie am saftigsten sind: vor der Blüte, gleich, wenn der Tau abgetrocknet ist.
  • Blüten: so früh wie möglich, nachdem der Tau abgetrocknet ist und vor dem Ansetzen der Saat
  • Samen: Um Verluste zu vermeiden, können Samen meist geernet werden, wenn sie noch unreif (grün) sind.
  • Rinden können zu jeder Jahreszeit geerntet werden, sollen aber im Frühjahr und Herbst die grössten Heilkräfte besitzen.
  • Verarbeite deine Ernte sofort. Das ist wichtig für bestmögliche Haltbarkeit und geringste Wirkstoffverluste. Dazu gehört vor allem eine rasche Trocknung und fachgemäße Aufbewahrung.

Gehölze – Wildgehölze – Gagelstrauch

Myrica gale L., Gagelstrauch

Myriceae, Gagelstrauchgewächse

Botanische Synonyma: Gale palustris (Lam.) Chec., Myrica palustris Lam.

Volkstümliche Bezeichnungen [eingesandt von zorro]: Gagel wurde in einigen Gegenden als Porst bzw. Post bezeichnet.
Gagel heißt im Norddeutschen frei übersetzt: der Strauch der gegen krankes Zahnfleisch gebraucht werden kann.
Andere Namen für den Gagelstrauch sind:
Beerpost (Schleswig-Holstein)
Kienpost (West-Holstein)
Flohkrut (wurde zur Vertreibung von Ungeziefer benutzt)
Noppenkraut (Schleswig)
Bäckerbusch (Bremen) die Bäcker vertrieben damit die Grillen aus den warmen Backstuben)

Verbreitung: nordwesteuropäische Gehölzart, Südgrenze der Verbreitung: Niederrheinisches Tiefland, westfälische Bucht, westliches Schleswig-Holstein, Ostseeküste; selten. Art der Roten Liste der gefährdeten Pflanzenarten.
In Schleswig-Holstein wächst der Gagel in der nassen Erica Heide, im Grauweidengürtel und am Rand von Hoch- und Zwischenmooren. Im östlichen Hügelland ist er kaum zu finden, eher in der Geest. Selten ist er auch auf Knicks zu finden.

Standort: Sonne, kühl-luftfeuchte Lagen, frosthart, nass-feucht, nur auf sauren, humosen Böden (auch sandig-humose Böden)

Wuchs: Kleinstrauch (0,3)0,5 – 1,5(3,0) m Grösse

Blüte: meist zweihäusig; männliche Blüten gelb-braun, weibliche Blüten grün-braun; April-Mai

Blätter: wechselständig klein; zerrieben stark aromatisch

Früchte: Zäpfchen, braun

Kulturgeschichtliche Bedeutung: Früher als berauschender Zusatz zum nordeutschen Bier; Heil- und Zauberpflanze. Verwendung in der Gerberei.

Historisches Rezept, giftig (?) [eingesandt von Tolmiea] :
Ein Glas mit Gagelblättern füllen und messen wieviel Wasser benötigt wird um die Blätter gerade zu bedecken.
Die Hälfte dieser Wassermenge zum Sieden bringen und mit Honig 6:1(6 Teile Wasser) mischen. Wenn die Flüssigkeit siedet, wird sie über die Gagelblätter gegossen, die dabei vorsichtig zusammengepresst und gestampft werden. Dann kommt die gleiche Wassermenge (ohne Honig) dazu. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur wird soviel Bierhefe eingerührt, dass die Mischung bald kräftig schäumt. Die Gagelblätter entfernt man anschließend und läßt den Bieransatz eine Woche arbeiten. Entstehender Oberflächenschaum wird abgeschöpft und das Gebräu wird in ein Fässchen oder Steintopf gefüllt. Noch nicht in Flaschen denn es könnte noch weitergären, deshalb auch die Gefäße noch offenlassen, denn beim Umfüllen kann die Gärung noch einmal kurzfristig angekurbelt werden. Nach einmonatiger Lagerung kann das Bier getrunken werden. Besser soll es ab dem ersten Frostwochenende schmecken.

Literaturnachweis: BdB-Handbuch VIII Wildgehölze. Autor: Kiermeier