Clemens Brentano: O Tannebaum!

O Tannebaum! o Tannebaum!
Du bist mir ein edler Zweig,
So treu bist du, man glaubt es kaum,
Grünst sommers und winters gleich.

Wenn andere Bäume schneeweiß sein
Und traurig um sich sehen,
Sieht man den Tannebaum allein
Ganz grün im Walde stehen.

O Tannebaum! o Tannebaum! etc.

Mein Schätzel ist kein Tannebaum,
Ist auch kein edler Zweig,
Ich war ihm treu, man glaubt es kaum,
Doch blieb er mir nicht gleich.

O Tannebaum! o Tannebaum! etc.

Er sah die andern schneeweiß sein
Und schimmernd um sich sehn,
Und mochte nicht mehr grün allein
Bei mir im Walde stehn.

O Tannebaum! o Tannebaum! etc.

Der andern Bäume dürres Reis
Schlägt grün im Frühling aus,
Pocht er sein Röckchen, bleibts doch weiß,
Schlägt nie das Grün heraus.

O Tannebaum! o Tannebaum! etc.

Oft hab ich bei mir selbst gedacht,
Er kömmt noch einst nach Haus,
Spricht: Hab mir selbst was weiß gemacht,
Poch mir mein Röcklein aus.

O Tannebaum! o Tannebaum! etc.

Und klopft ich ihn auch poch, poch, poch,
So fliegt nur Staub heraus;
Das schöne treue Grün kommt doch
Nun nimmermehr heraus.

O Tannebaum! o Tannebaum! etc.

Drum als er mich letzt angelacht,
Ich ihm zur Antwort gab:
Hast dir und mir was weiß gemacht,
Dein Röcklein färbet ab.

O Tannebaum! o Tannebaum! etc.

O Tannebaum! o Tannebaum!
Wie traurig ist dein Zweig,
Du bist mir wie ein stiller Traum,
Und mein Gedanken gleich.

O Tannebaum! o Tannebaum! etc.

Du sahst so gar ernsthaftig zu,
Als er mir Treu versprach,
Sprich, sag mir doch, was denkest du,
Daß er mir Treue brach.

O Tannebaum! o Tannebaum! etc.

Johann Wolfgang von Goethe: Frühling übers Jahr

Das Beet, schon lockert
Sichs in die Höh,
Da wanken Glöckchen
So weiß wie Schnee;
Safran entfaltet
Gewaltge Glut,
Smaragden keimt es
Und keimt wie Blut.
Primeln stolzieren
So naseweis,
Schalkhafte Veilchen,
Versteckt mit Fleiß;
Was auch noch alles
Da regt und webt,
Genug, der Frühling,
Er wirkt und lebt.

Doch was im Garten
Am reifsten blüht,
Das ist des Liebchens
Lieblich Gemüt.
Da glühen Blicke
Mir immerfort,
Erregend Liedchen,
Erheiternd Wort;
Ein immer offen,
Ein Blütenherz,
Im Ernste freundlich
Und rein im Scherz.
Wenn Ros und Lilie
Der Sommer bringt,
Er doch vergebens
Mit Liebchen ringt.

Kiel: Räucherei-Projekt: Ein Garten für Gaarden

Nachfolgend wird eine Pressemitteilung des AWO-Bürgerzentrums Räucherei dokumentiert.

Ein Garten für Gaarden –
Ein Garten der Generationen!

Über Gaarden – eine Einleitung!

Der Stadtteil Gaarden, der Landeshauptstadt Kiel, ist ein Stadtteil mit einer hohen Problemdichte.
Die Sozialindikatoren weisen die größte soziale Problemdichte in ganz Kiel auf. Dabei ist es nicht nur die materielle Armut die die Menschen zurücklässt, sondern auch die kulturelle Armut, einschließlich der Ausgrenzung in vielen anderen Lebensgebieten.
„Wir fahren heute mal in die Stadt“ sagte kürzlich ein Kind aus Gaarden. In die Stadt fahren bedeutet für viele kleine, große, junge oder alte Gaardener den Schritt zu wagen in das „andere“ Kiel – in die Innenstadt mit den vielen Geschäften und scheinbar unendlichen Möglichkeiten. Auch ist es ein Ausflug aus dem gewohnten Umfeld heraus, der in die dortigen gepflegten Parks führen könnte – denn für viele der hier lebenden ist ein Urlaub schon lange finanziell nicht mehr möglich.
Der Sozialbericht des Sozialdezernenten Herrn Möller, der Landeshauptstadt Kiel aus dem Jahre 2006 zeigt diese Daten auf und die Praktiker aus dem Stadtteil wussten schon lange um die Umstände.

Projektbeschreibung und Ziele

Unsere Idee –
eine Idee für alle!

Ein Garten für Gaarden, ein Garten der Generationen.

Die Idee ist es, im Herzen von Gaarden in unmittelbarer Nähe des Bürgerzentrums „Räucherei“ einen Garten zu schaffen, der Kindern und Jugendlichen die Natur näher bringt, mit allen Sinnen erleben lässt und der Phantasie und Kreativität freien Lauf gibt. Ein Garten für Gaarden, in dem neben Aktionen zur Förderung des Umweltbewusstseins, den Kindern die Flora und Fauna der Region näher gebracht werden soll. Denn welches Kind oder welcher Jugendliche weiß in dieser Region wirklich etwas darüber, wie Honig entsteht oder Ameisen im Team einen Hügel bauen?

Bislang diente der Steinmarderweg als ordinäre fußläufige Verbindung, die vor allem als verunreinigte Fläche und ungenutzte Brachfläche hervorstach. Nicht zuletzt durch die unmittelbare Nähe zum angrenzenden Kulturzentrum entstand die Idee, dieses Gelände Naturnahe zu gestalten und der Öffentlichkeit etwas Besonderes zu bieten.

Ziel ist es, für Kinder und Jugendliche des Stadtteils, einen Garten zum Erlebnisraum werden zu lassen. Auch Erwachsenen und vor allem Senioren soll durch entsprechende Flächen die Möglichkeit gegeben werden, sich zu verwirklichen.

Ein wesentlicher Moment des Gesamtkonzeptes: generationsübergreifend soll zum Mitmachen innerhalb des Gartens animiert werden und so Umwelt- und Natur(schutz) den Menschen im Stadtteil nahe gebracht werden. Durch Projekte, die vor allem durch den Kinder- und Jugendbereich, mit Hilfe der dort arbeitenden Pädagoginnen, durchgeführt werden. Dieses soll geschehen, um eine Umweltbildung in der direkten Umsetzung erlebbar zu machen, um das Erlernte auch im Alltäglichen umzusetzen, in die Familien zu tragen und im Alltag zu implementieren.
Die Kombinierbarkeit mit den Angeboten des Hauses, mit Angeboten vom Kindesalter bis hin zur Seniorenarbeit, sollen hier ergänzt werden und so eine große Nachhaltigkeit erfahren.

Neben den Möglichkeiten der Kreativität wie Spielmöglichkeiten, sollen alle Ideen eingebettet sein in ökologische Ideen, die von allen Bürgern eingebracht werden. Viele Ideen, wie die Einrichtung eines Ökoteiches bis hin zum Pflanzen von Blumen und Sträuchern aus der Region, wurden bereits gesammelt und können hier verwirklicht werden.

Damit der Garten der Generationen auch seinen Namen verdient, können sich schon jetzt Seniorinnen vorstellen, ihr Wissen auch an Kinder und Jugendliche weitergeben zu können, was den generationsübergreifenden Ansatz der Idee unterstreicht.

Konkret- der Garten für alle!

Beginnen werden könnte die Umgestaltung des Geländes, da die Stadt Kiel der AWO Kiel ein Teilstück eines jetzt öffentlichen Weges vertraglich überschrieben hat.
Der jetzt bereits vorhandene Weg ist ein mit Steinplatten versehener Durchgang der die Preetzer Straße und den Kirchenweg verbindet. Bisher nicht genutzt, soll sich dieser Weg durch eine Kiesschicht durch den Garten schlängeln, vorbei an heimischen Pflanzen, wie zum Beispiel Rankpflanzen oder einer Kräuterspirale, die zum bestaunen und verweilen aufruft. Zweisprachige Hinweistafeln (deutsch/türkisch) erklären die Zusammenhänge auch multilingual, Natur-Sitzbänke säumen den Garten um Rast zu machen vom Erlebten. Hier lässt sich darüber lehren und diskutieren, wie Ameisen leben oder Bienen ihr Volk aufbauen. Natürlich dürfen auch kindgerechte Spielgeräte nicht fehlen. Auf naturnahe Gestaltung der Spielflächen soll dabei geachtet werden. Sitzbankrunden sollen Lehrgänge ermöglichen oder auch einen kleinen Ausflug oder eine Pause mitten in Gaarden bieten – nur eben in einer Oase, umgeben von großen Straßen und den Problemen eines Wohnviertels, dessen Probleme bekannt sind.
Viele Bauarbeiten werden durch professionelle Firmen geleistet werden müssen, aber auch die Hausmeisterei im Hause und ein Projekt für straffällig gewordene Jungerwachsene (Stadtmission Kiel) können sich vorstellen bei der Projektrealisierung mit „anzupacken“

Zu unserer Finanzierung

Beginn des Umbaus soll nach Möglichkeit noch im Jahre 2007 sein und im Frühjahr/Sommer 2008 abgeschlossen werden, damit die Bürgerinnen und Bürger alsbald Ihre besondere Oase, den Garten für Gaarden, nutzen können – ob aktiv oder passiv, bleibt ihnen überlassen.

Ausblick: Nach Fertigstellung des Projektes sollen verstärkt auch Ehrenamtliche eingesetzt werden um die Idee des Gartens mit Leben zu füllen.

Gesamtkosten des Projektes: ca. 80.000,– €
Eine finanzielle Bezuschussung liegt bisher von „Bingo! Der Umwelt Lotterie“ vor, außerdem wird das Projekt von einer Gartenbaufirma aus Altenholz unterstützt.

Theodor Storm: Im Herbste

Es rauscht, die gelben Blätter fliegen,
Am Himmel steht ein falber Schein;
Du schauerst leis und drückst dich fester
In deines Mannes Arm hinein.

Was nun von Halm zu Halme wandelt,
Was nach den letzten Blumen greift,
Hat heimlich im Vorübergehen
Auch dein geliebtes Haupt gestreift.

Doch reißen auch die zarten Fäden,
Die warme Nacht auf Wiesen spann –
Es ist der Sommer nur, der scheidet;
Was geht denn uns der Sommer an!

Du legst die Hand an meine Stirne
Und schaust mir prüfend ins Gesicht;
Aus deinen milden Frauenaugen
Bricht gar zu melancholisch Licht.

Erlosch auch hier ein Duft, ein Schimmer,
Ein Rätsel, das dich einst bewegt,
Daß du in meine Hand gefangen
Die freie Mädchenhand gelegt?

O schaudre nicht! Ob auch unmerklich
Der schönste Sonnenschein verrann –
Es ist der Sommer nur, der scheidet;
Was geht denn uns der Sommer an!

Blauzungenkrankheit: ganz Schleswig-Holstein Beobachtungsgebiet

Nach Ausbruch der Blauzungenkrankheit in mindestens 11 schleswig-holsteinischen Orten sind Kiel und zahlreiche andere Städte und Gemeinden zum Gefährdungsgebiet erklärt worden. Davon sind primär die HalterInnen von Rindern, Schafen und Ziegen betroffen.

Schleswig-Holstein ist durch die Feststellung der Blauzungenkrankheit an verschiedenen Orten betroffen: (Angaben lt. MLUR v. 18.10.2007)

– Rosdorf (Kreis Steinburg)
– Krüzen (Kreis Herzogtum Lauenburg),
– Wakendorf II (Kreis Segeberg),
– Schwarzenbek (Kreis Herzogtum Lauenburg),
– Kisdorf (Kreis Segeberg),
– Mühlenrade (Kreis Herzogtum Lauenburg),
– Reinfeld (Kreis Stormarn)
– Basthorst (Kreis Herzogtum Lauenburg)
– Wasbek (Kreis Rendsburg-Eckernförde)
– Warder (Kreis Rendsburg-Eckernförde)
– Tremsbüttel (Kreis Stormarn) und
– Winsen-Stelle (Kreis Harburg, Niedersachsen).
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Kurt Kretschmann gestorben

Kurt Kretschmann ist am Samstag im Alter von 92 Jahren in Bad Freienwalde gestorben. Nachfolgend ist die Pressemitteilung des Naturschutzbundes dokumentiert.

Für Hintergrundinformationen zwei Links zu bzw. mit einem Text von Kurt Kretschmann:
Zum 90. Geburtstag des NABU-Ehrenpräsidenten Kurt Kretschmann: Weisheit und Liebe

Persönliche Erinnerungen an die Naturschutzentwicklung in der DDR von Kurt Kretschmann: Auferstanden aus Ruinen

Aus der Pressemitteilung des NABU: „Kurt Kretschmann ist einer der Väter des Naturschutzes in Ostdeutschland. Sein Leben lang hat er sich zum Wohle von Mensch und Natur engagiert“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Er habe selbst in Einklang und Harmonie mit der Natur gelebt und diese Philosophie für andere zugänglich gemacht.
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Winterlicher Blattfall an Citruspflanzen – Ursachen und Abhilfe

Autor: Steffen Reichel

Es tritt immer wieder auf, die Ursache sind zumeist nicht klar und Abhilfe findet sich kaum. Regelmäßig kommt es vor, daß Citrus-Pflanzen im Winterquartier unter massivem Blattfall leiden, bis hin zur kompletten Entlaubung. Viele Bücher verharmlosen dies, ohne die Ursache zu beleuchten.
Mir war dies zu vage und suspekt, so habe ich mich aufgemacht, die Ursachen für den winterlichen Blattfall zu untersuchen und dessen Ursache zu klären. Über diesen Weg wollte ich dann auch Abhilfe schaffen, denn mir ahnte, daß ein Blattfall in dieser Menge alles andere als harmlos ist.
Unterstützt von der University of Florida und dem US Dept. of Agriculture, Horticultural Research Laboratory, Section Citriculture in Florida machte ich mich also auf eine kleine Fensterbank Forschung, deren Ergebnisse hier nun dargestellt werden sollen.
Diese Ergebnisse sind bestätigt worden und wurden auch in einer Ausgabe des renommierten Magazins der California Rare Fruit Grower’s Inc. publiziert.
Aufgrund der englischen Vorgeschichte und Korrespondenz wurde das Phänomen kurz WinterLeafDrop, abgekürzt WLD genannt.
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