NABU verleiht den Dinosaurier des Jahres 2007

Nachfolgend wird eine Pressemitteilung des NABU dokumentiert.

Wirtschaftsminister Austermann in der engeren Wahl

Einladung zur Pressekonferenz in Berlin
NABU verleiht den Dinosaurier des Jahres 2007
Wer bekommt den peinlichsten aller Umweltpreise?

Auch in diesem Jahr dürfen Umweltsünder nicht auf beschauliche Feiertage hoffen. Der NABU verleiht in guter Tradition zwischen Weihnachten und Silvester den Dinosaurier des Jahres. Mit diesem peinlichsten aller Umweltpreise ehren wir jene Persönlichkeit des öffentlichen Lebens, die sich im Jahr 2007 durch besonders nachhaltige Dummheit in Sachen Natur- und Umweltschutz hervorgetan hat.

Ignoranz gegenüber den Folgen des Klimawandels und des alarmierenden Verlustes von Arten und Lebensräumen, das Werben für die Steinzeittechnologie Atomkraft oder immer neue Versuche, das Anliegen des Natur- und Artenschutzes ins Lächerliche zu ziehen – nicht wenige Stimmen aus Politik und Wirtschaft haben sich in diesem Jahr wieder mit besonders rückwärtsgewandten umweltpolitischen Äußerungen zu Wort gemeldet. Wer in diesem Jahr das Rennen um die Trophäe gemacht hat, verraten wir Ihnen auf einer Pressekonferenz in Berlin, zu der wir Sie herzlich einladen.

So viel kann für Schleswig-Holstein verraten werden: Wirtschaftsminister Austermann ist im engeren Kreis der Anwärter mit dabei. Dafür gibt es gute Gründe: Einsatz für die fledermaussschädliche Bauweise der A 20 bei Bad Segeberg, Verfechter der Festen Beltquerung, die gravierende Auswirkungen auf das sensible Ökosystem hat und Kumpanei mit Bahnchef Mehdorn bei der Vergabe des Bahnnetzes Ost in Schleswig-Holstein sind nur einige der zweifelhaften Leistungen. Weitere Negativpunkte sind seine Kritik am Atomkonsens und der Einsatz für den Bau von Freileitungen statt Erdkabeln.

Termin Freitag, 28. Dezember 2007, 11:00 Uhr
Ort: 10117 Berlin, NABU-Bundesgeschäftsstelle, Charitéstr. 3
mit: Olaf Tschimpke, Präsident des NABU

Bei der Dino-Trophäe handelt es sich um eine aus Zinn gegossene, 40 Zentimeter lange, 20 Zentimeter hohe und 2,6 Kilogramm schwere Nachbildung einer Riesenechse.

Neues Tarifrecht für die Waldarbeiter der Länder

Nachfolgend wird eine Mitteilung des Newsletters der IG Bau vom 21. Dezember 2007 ergänzt um Informationen aus einer Pressemitteilung dokumentiert. In der o.a. Mitteilung sind auch weiterführende Infos zum Verhandlungsergebnis erhältlich (pdf-Datei).

TV-Forst tritt am 1. Januar 2008 in Kraft

Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) und die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) haben sich auf ein neues Tarifrecht für die Waldarbeiter der Länder geeinigt. Das neue Tarifrecht für die Waldarbeiter der Länder, der Tarifvertrag-Forst (TV-Forst) und die ihn ergänzenden Tarifverträge treten zum 1. Januar 2008 in Kraft.
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Illegaler Gen-Raps in S-H: BUND erhebt Klage

Nachfolgend wird eine Pressemitteilung des BUND Schleswig-Holstein vom 21. Dezember 2007 dokumentiert.

Beim Streit um die Bekanntgabe von landwirtschaftlich genutzten Flächen auf denen im August/ September nicht zugelassener gentechnisch veränderter Raps ausgesät wurde, ist möglicherweise doch noch nicht das letzte Wort gesprochen.
Weil das zuständige Landwirtschaftsministerium die gemarkungsgenaue Bekanntgabe der fraglichen Flächen nach wie vor verweigert, hat der BUND Schleswig-Holstein heute beim Schleswig-Holsteinischen Verwaltungsgericht in Schleswig Klage erhoben. Illegaler Gen-Raps in S-H: BUND erhebt Klage weiterlesen

Lebensraum an der Mittleren Alster zerstört

Nachfolgend wird eine Pressemitteilung des NABU Schleswig-Holstein vom 21. Dezember 2007 dokumentiert.

Kommunikationspanne der Behörden?

Bedrohte Kleine Bachmuschel Opfer rechtswidrigen Gewässerausbaus

Neumünster. Mit Entsetzen haben Mitarbeiter der NABU-Landesstelle Wasser auf massive Gewässerunterhaltungsmaßnahmen zwischen dem Wakendorfer Moor und Naherfurth im Naturschutzgebiet NSG „Obere Alster“ / Kreis Segeberg reagiert. Rund 320 m³ Boden wurden der Alster auf einer Länge von 720 Metern entnommen. Dabei baggerte man nicht nur Sandbänke, sondern an vielen Stellen auch die ursprüngliche Bachsohle aus. Die einsetzende Sohlerosion löst eine erhebliche Sanddrift aus und legt die Alster damit tiefer. Die Maßnahmen erfüllen vom Umfang wie von ihren Auswirkungen her den Tatbestand eines genehmigungspflichtigen Gewässerausbaus. Durch ein „Kommunikationswirrwarr“ zwischen den Kreis- und Landesbehörden und dem Staatlichen Umweltamt (StUA) Itzehoe wurde eine der letzten Populationen der Kleinen Bachmuschel in Schleswig-Holstein rechtswidrig schwer geschädigt. Die Maßnahme war mit den zuständigen Schutzgebietsreferenten des NABU wie der Arbeitsgruppe zur Begleitung der Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) weder abgestimmt noch dort im Vorwege erörtert worden.

Die Kleine Bachmuschel gehört in Schleswig-Holstein und Deutschland zu den vom Aussterben bedrohten Muschelarten. Ihre ökologischen Ansprüche sind hoch und zeigen sich in der großen Naturnähe der wenigen, aktuell noch besiedelten Fließgewässer. Im Anhang 2 und 4 der Flora-Fauna- Habitatrichtlinie gelistet und als besonders streng geschützte Art der Bundesartenschutzverordnung zählt die Kleine Bachmuschel zu den am strengsten zu schützenden Arten. Für diese Arten sind besondere Schutzgebiete ausgewiesen, die Beeinträchtigung ihres Lebensraums ist verboten. Im Fall der Alster sind weitere auf der Roten Liste stehende Großmuscheln geschädigt worden. Für überlebende Tiere im Gewässer dürften sich die Lebensbedingungen nach der Gewässerräumung erheblich verschlechtern. Zudem werden unterhalb der bisherigen Unterhaltungsstrecke liegende Muschelpopulationen durch den Gewässerausbau von abgehenden „Sedimentwalzen“ erheblich beeinträchtigt werden. Das von Jungmuscheln besiedelte sauerstoffdurchströmte Lückensystem des Gewässergrundes und der –böschung wird verdichtet und die chemischen Bedingungen verändern sich derart, das die Muscheln absterben. Der NABU befürchtet daher einen Total-Ausfall der Jungmuschelpopulation. Dies wiegt umso schlimmer, da die Alster bundesweit eines der letzten sich noch fortpflanzenden Vorkommen der Kleinen Bachmuschel beherbergt. Die Präsenz der Kleinen Bachmuschel im Flusslauf ist in einem Gutachten des LANU aus dem Jahre 2007 bestätigt worden.

Das Vorkommen sind den zuständigen Behörden bekannt. Warum diesbezügliche Auflagen der Unteren Wasserbehörde (UWB) Segeberg ignoriert und vom StUA Itzehoe die Unterhaltungsmaßnahme in der vorliegenden Form durchgeführt wurde, ist für die NABU-Landesstelle Wasser nicht nachvollziehbar.

Auch vor dem Hintergrund der laufenden Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie ist diese Vorgehensweise nicht nachzuvollziehen. Sie stört in erheblichem Maße die Vertrauensbildung zwischen den Interessenvertretern von Landwirtschaft, Fischerei und Naturschutz bis zu Wasser- und Bodenverbänden sowie Gemeinden und Städten, die sich landesweit in 33 Bearbeitungsgebieten zusammengefunden haben und einvernehmlich versuchen, für die Gewässer einen guten ökologischen Zustand zu erreichen.
Der NABU Schleswig-Holstein fordert nachdrücklich die Beendigung der Unterhaltungsmaßnahmen, eine Untersuchung des entstandenen Schadens im Gewässer, die Einleitung von daraus resultierenden Ausgleichmaßnahmen sowie die Klärung der Verantwortlichkeit im Wege der Fachaufsicht, damit sich ein derartiges katastrophales Vorgehen in Zukunft nicht wiederholt. Der NABU Schleswig-Holstein fordert zudem nachdrücklich Umweltminister von Boetticher auf, auch personelle Konsequenzen aus dem Vorfall zu ziehen, um die Umsetzung der EG-WRRL an der Alster nicht „den Bach runtergehen“ zu lassen.

Kiel: Waldweihnacht bei den Tieren

Nachfolgend wird eine geringfügig gekürzte Pressemitteilung der Landeshauptstadt Kiel dokumentiert.

Ein Weihnachtsfest bei den Tieren verkürzt am Heiligen Abend Kielerinnen und Kielern im Alter bis zu acht Jahren die Wartezeit bis zur Bescherung. Am Nachmittag des 24. Dezembers wandern die Stadtförster mit bis zu 30 Kindern sowie deren Müttern und Vätern durch den dämmerigen Weihnachtswald. Die Kinder dürfen dann sogar bei der Fütterung der Tiere in den städtischen Wildgehegen mithelfen. Bei so viel weihnachtlicher Ablenkung wird die Zeit bis zur Bescherung wie im Fluge vergehen.

Für den Waldspaziergang vor der Bescherung sollten die Kinder so schnell wie möglich bei der Stadtförsterei des Grünflächenamtes angemeldet werden. Wegen der begrenzten Teilnehmerzahl entscheidet die Reihenfolge der Anmeldungen. Gruppenanmeldungen sind nicht möglich. Die Stadtförster würden sich freuen, wenn Eltern eine kurze Geschichte zur Weihnacht bei den Tieren beisteuern könnten.

Zwischenbericht zur Havelrenaturierung

Nachfolgend wird eine geringfügig gekürzte Pressemitteilung des NABU dokumentiert.

NABU stellt Zwischenbericht zur Havelrenaturierung vor
Unselt: Naturnaher Zustand für die Havel ist ein realistisches Ziel

Berlin/Rathenow – Der NABU hat auf einer Fachtagung den aktuellen Stand des Projektes zur Renaturierung der Unteren Havel vorgestellt. Es handelt sich hierbei um das europaweit größte Renaturierungsvorhaben. Der NABU plant zusammen mit dem Bund und den Ländern Brandenburg und Sachsen-Anhalt in den kommenden elf Jahren Gebiete zwischen Pritzerbe und Gnevsdorf naturnah zu gestalten. Aus Anlass des nun vorliegenden Zwischenberichtes zur Erstellung des Pflege- und Entwicklungsplanes hatte der NABU gemeinsam mit den Großschutzgebieten Biosphärenreservat Mittelelbe und Naturpark Westhavelland sowie den Fördermittelgebern in die Havelregion eingeladen.
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Kiel: Umgestaltung des Schloßgartens durch Auszubildende

Nachfolgend wird eine geringfügig gekürzte und modifizierte Pressemitteilung der Landeshauptstadt Kiel dokumentiert.

Die Umgestaltung des Kieler Schloßgartens schreitet zusehends voran, auch wenn die Stadt erst 2009 den provisorischen Sandparkplatz zwischen Hegewischstraße und Düsternbrooker Weg auflösen kann. Zehn Auszubildende des Grünflächenamtes, die von der Stadt zu Landschaftsgärtnern ausgebildet werden, haben seit diesem Frühjahr die ursprünglich einmal barocke Lindenallee entlang des Düsternbrooker Wegs wiederhergestellt.

Unter Anleitung von zwei Gärtnermeistern haben die Auszubildenden eine Baustelle übernommen, die es in sich hat: Nach der Entfernung des Asphaltbelages aus den 1960er Jahren wurde der Weg auf einer Länge von 160 Metern ganz neu aufgebaut, mit einer festen Kiessandschicht versehen und eingerahmt mit 7.100 Klinkern, die einzeln Stein für Stein fachgerecht gesetzt werden mussten. Beidseitig der Allee wurden der Wildwuchs entfernt und die Böschungen mit neuem Rasen angelegt. Da die Lehrlinge aus drei verschiedenen Ausbildungsjahren kommen, mussten zwischendurch noch diverse Prüfungen abgelegt werden. Diese haben sie erfolgreich gemeistert.

Der Höhepunkt dieser ersten Umbauphase wird jetzt erreicht: Die gespendeten Bäume und Sträucher sind eingetroffen, so dass ein großer Teil der Allee bepflanzt werden kann. Mit den ersten 30 Kaiserlinden entsteht ein für die heutige Bevölkerung neues, aber zu früheren Zeiten bekanntes Bild einer Lindenallee, die einst den Weg vom Schloss ins Düsternbrooker Gehölz wies.

Die Lehrlinge können dabei gleich lernen, wie genau die Anordnung der Alleebäume und wie sorgsam der Schnitt und das Einpflanzen erfolgen muss. Schließlich wird ihre Arbeit auch noch in 100 Jahren begutachtet werden, so wie sie selber heute das Lindenraster aus der Barockzeit bewundern können, das die Gärtner vor über 300 Jahren im höher gelegenen Nordteil gepflanzt haben. Auch die früher zum Schutz vor kräftigen Winden benötigten Buchenhecken wurden mit 1.100 Rotbuchen wieder hergestellt. Sie wechseln in allen vier Jahreszeiten ihr Erscheinungsbild und bereichern den Aufenthalt im Schloßgarten mit einem Gefühl der Geborgenheit.
Die Kielerinnen und Kieler wissen „ihren“ Schlossgarten inzwischen immer mehr zu schätzen. In diesem Jahr besuchten mehr Menschen Kiels erstes Gartenkunstwerk als je zuvor.