Gehölze – Wildgehölze – Gagelstrauch

Myrica gale L., Gagelstrauch

Myriceae, Gagelstrauchgewächse

Botanische Synonyma: Gale palustris (Lam.) Chec., Myrica palustris Lam.

Volkstümliche Bezeichnungen [eingesandt von zorro]: Gagel wurde in einigen Gegenden als Porst bzw. Post bezeichnet.
Gagel heißt im Norddeutschen frei übersetzt: der Strauch der gegen krankes Zahnfleisch gebraucht werden kann.
Andere Namen für den Gagelstrauch sind:
Beerpost (Schleswig-Holstein)
Kienpost (West-Holstein)
Flohkrut (wurde zur Vertreibung von Ungeziefer benutzt)
Noppenkraut (Schleswig)
Bäckerbusch (Bremen) die Bäcker vertrieben damit die Grillen aus den warmen Backstuben)

Verbreitung: nordwesteuropäische Gehölzart, Südgrenze der Verbreitung: Niederrheinisches Tiefland, westfälische Bucht, westliches Schleswig-Holstein, Ostseeküste; selten. Art der Roten Liste der gefährdeten Pflanzenarten.
In Schleswig-Holstein wächst der Gagel in der nassen Erica Heide, im Grauweidengürtel und am Rand von Hoch- und Zwischenmooren. Im östlichen Hügelland ist er kaum zu finden, eher in der Geest. Selten ist er auch auf Knicks zu finden.

Standort: Sonne, kühl-luftfeuchte Lagen, frosthart, nass-feucht, nur auf sauren, humosen Böden (auch sandig-humose Böden)

Wuchs: Kleinstrauch (0,3)0,5 – 1,5(3,0) m Grösse

Blüte: meist zweihäusig; männliche Blüten gelb-braun, weibliche Blüten grün-braun; April-Mai

Blätter: wechselständig klein; zerrieben stark aromatisch

Früchte: Zäpfchen, braun

Kulturgeschichtliche Bedeutung: Früher als berauschender Zusatz zum nordeutschen Bier; Heil- und Zauberpflanze. Verwendung in der Gerberei.

Historisches Rezept, giftig (?) [eingesandt von Tolmiea] :
Ein Glas mit Gagelblättern füllen und messen wieviel Wasser benötigt wird um die Blätter gerade zu bedecken.
Die Hälfte dieser Wassermenge zum Sieden bringen und mit Honig 6:1(6 Teile Wasser) mischen. Wenn die Flüssigkeit siedet, wird sie über die Gagelblätter gegossen, die dabei vorsichtig zusammengepresst und gestampft werden. Dann kommt die gleiche Wassermenge (ohne Honig) dazu. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur wird soviel Bierhefe eingerührt, dass die Mischung bald kräftig schäumt. Die Gagelblätter entfernt man anschließend und läßt den Bieransatz eine Woche arbeiten. Entstehender Oberflächenschaum wird abgeschöpft und das Gebräu wird in ein Fässchen oder Steintopf gefüllt. Noch nicht in Flaschen denn es könnte noch weitergären, deshalb auch die Gefäße noch offenlassen, denn beim Umfüllen kann die Gärung noch einmal kurzfristig angekurbelt werden. Nach einmonatiger Lagerung kann das Bier getrunken werden. Besser soll es ab dem ersten Frostwochenende schmecken.

Literaturnachweis: BdB-Handbuch VIII Wildgehölze. Autor: Kiermeier

Kletterpflanzen – Kiwi

Actinidia arguta, Kiwi

Autoren: punga, Andreas Regner

Standortansprüche: Der Boden muß humos, feucht (nicht nass!) und tiefgründig sein.

Klettermodus/Trieb: Eine Kiwi ist eine Schlingpflanze (= Schlinger = Winder) und kann sich auf ca 25 m2 ausdehnen!
Sie wächst hervorragend an geschützten Pergolen und Wänden auch in rauherem Klima, sie braucht auf jeden Fall ein Stützgerüst.

Befruchtungsbiologie: Kiwis sind zweihäusig – weibliche und männliche Blüten wachsen auf getrennten Pflanzen. Auf 5-10 weibliche Pflanzen reicht eine männliche zur Bestäubung. Es gibt einige Sorten, die einhäusig sind.Blüte: Vollfrühling.
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Teichbau

Bau von Teichen, Badeteichen und anderen künstlichen Gewässern

Badeteich – konventionelle Bauweise

Die Abbildung zeigt eine der vielen möglichen Teichbauweisen.

Auf dem verdichteten Untergrund wird eine Kiesschüttung (0-2 oder 0-3 mm Körnung) ausgebracht. Darauf wiederum ein Vlies und dann eine Teichfolie (in diesem Falle die in der Produktionslinie umweltschädliche PVC-Folie, 2mm stark). Im Zentrum des Photos befindet sich der Schwimmbereich. Die Randbereiche von Flachwasser bis ca. 120 cm Wassertiefe dienen der Reinigung dieses Schwimmteiches.

Die am stärksten betretenen Bereiche wurden auch oberhalb der Folie mit Kiessschüttungen und/oder Vlies bedeckt.
Grössenvergleich: Am linken Rand des weissen Vlieses ist ein erwachsener Mensch zu erkennen. Grösse etwa 180 cm.
Überplanung der Anlage: A.Regner (in Richtung grössere Umweltfreundlichkeit – das ist bei derartigen Grossprojekten, die nicht unwesentlich von gestalterischen Aspekten bestimmt sind, relativ zu bewerten). Negativ fallen zum Beispiel umfangreiche Tiefbauarbeiten ins Gewicht und mögliche Materialtransporte. Bauausführung: A.Regner.
Die Bewerbungsmappe der beauftragenden Familie zu diesem Bauprojekt erhielt beim Umweltpreis 2001 der Landeshauptstadt Kiel den 2. Preis.

Giftpflanzen – Antworten

Auswahl verschiedener Reaktionen

Vielen Dank!
Die Vielzahl der Kritiken zu meiner Giftpflanzenseite hat mich überrascht und gefreut. Zum Teil konnte ich diese in meinen Beitrag einarbeiten.

Um das facettenreiche Bild der Diskussion wiederzuspiegeln, möchte ich nachfolgend eine Auswahl der Antworten aus verschiedenen Foren bzw. welcher, die direkt an mich gingen, veröffentlichen.

Die nachfolgenden Beiträge sind (mit den Autor/inn/en abgesprochen) gegenüber dem 'Original' zum Teil leicht verändert – dabei handelt es sich im wesentlichen um Kürzungen der Grussformeln u.ä.
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Gehölzschnitt – Totholz

Zeit sparen durch Naturschutz

Autor: Andreas Regner

Dieser Text ist auch in einer ausführlichen Langfassung verfügbar.

Totholz kommt natürlicherweise an allen lebenden Gehölzen vor und ist ein wichtiger Lebensraum für bestimmte höhlenbrütende Vögel, zahlreiche Insekten und andere Lebewesen.

Aus stärkeren (Laubholz)baumscheiben oder Bündeln kleinerer Äste und Zweige des ‚toten‘ Holzes lassen sich mit sehr geringem Aufwand auch Nisthilfen für Wildbienen bauen. Gehölzschnitt – Totholz weiterlesen

Heracleum mantegazzianum, Riesenbärenklau

Heracleum mantegazzianum;
Riesenbärenklau, Herkulesstaude

Autoren: Andreas Regner, punga, zorro

Vor dieser Pflanze möchte ich ausdrücklich warnen: eine Ausbreitung in die Landschaft sollte m.E. nicht begünstigt werden. Der im 19 Jahrhundert durch Gärtner in Mitteleuropa verbreitete Doldenblütler ist sehr ausbreitungsfreudig. Ggf. würde ich an einer Kübelkultur überlegen (oder anderen Formen, die das Wurzelwachstum unter Kontrolle halten). Eine Aussamung sollte verhindert werden.
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jauche – arten – beinwell

Bitte beachten Sie: Diese Seite ist Teil eines Diskussionsprozesses in de.rec.garten! Näheres dazu finden sie in der Rubrik Allgemeines zur Teildokumentation

Symphytum officinalis, Beinwell

Autor: Lutz Bojasch:

Jauche:
– Wachstumsförderndes Giesswasser (siehe Brennessel). Kann auch zum Brennesselsud gegeben werden. Bei Kalimangel als Kompostbeigabe: 1 Kilogramm auf 8 Liter Wasser geben. 14 Tage gären lassen. 1:8 verdünnen
– Sonstiges: Frische Pflanzen als Mulchmaterial auf den Boden legen.