Deutscher Menschenrechts-Filmpreis: Film über Kinder-Sklaven im Steinbruch nominiert

Nachfolgend wird eine geringfügig gekürzte und modifizierte Pressemitteilung des Deutschen Menschenrechts-Filmpreises dokumentiert. Nominiert ist u.a. ein WDR-Film über Kinder-Sklaven in Indien, die in Steinbrüchen arbeiten.

10 Jahre Filme für die Menschenrechte

Deutscher Menschenrechts-Filmpreis bietet seit 1998 unverzichtbare Präsentationfläche für herausragende Film- und Fernsehproduktionen

Die Verleihung des Deutschen Menschenrechts-Filmpreises 2008 steht unter den Vorzeichen von zwei besonderen Jubiläen: In diesem Jahr jährt sich zum 60. Mal die Verabschiedung der ‚Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte‘ durch die UNO. Gleichzeitig begeht der Deutsche Menschenrechts-Filmpreis sein 10-jähriges Jubiläum.
Am 6. Dezember verleiht der Veranstalterkreis des renommierten Medienwettbewerbs in der Nürnberger Meistersingerhalle die Preise in den Kategorien ‚Profi‘, ‚Amateur‘, ‚Filmhochschule‘ sowie ‚Kurzfilm/Magazinbeitrag‘. Zusätzlich wird in diesem Jahr erst-mals ein ‚Bildungspreis‘ an Produktionen verliehen, die sich besonders für den Einsatz in der schulischen und außerschulischen Jugend- und Erwachsenenbildung eignen.

Deutscher Menschenrechts-Filmpreis: Film über Kinder-Sklaven im Steinbruch nominiert weiterlesen

Europaparlament: Zunehmende Schäden durch Kormorane

Kommentar Andreas Regner
Die EU ist einer der größten Schädiger der weltweiten Fischbestände. Knebelverträge mit afrikanischen Staaten sichern den EU-Staaten reiche Fanggründe vor Afrikas Küsten. Den dortigen Fischern bleibt wenig. Entwicklungshilfe der besonderen Art. :-(
In der Frage der Bewertung von Vogelbeständen empfehle ich die Lektüre der Stellungnahmen von Naturschutz-Verbänden, die sich seit Jahrzehnten mit der Bestandsthematik beschäftigen (NABU u.a.).

Nachfolgend wird eine geringfügig modifizierte Pressemitteilung des Europäischen Parlaments dokumentiert.

Das Europäische Parlament spricht sich für einen Europäischen Kormoran-Managementplan zur Reduzierung der zunehmenden Schäden durch Kormorane für Fischbestände, Fischerei und Aquakultur aus. Die starke Ausbreitung dieser Wasservögel habe in vielen Gebieten der EU zu unmittelbaren Auswirkungen auf die lokalen Fischpopulationen bzw. die Fischerei geführt.
Kormorane hätten in vielen Mitgliedstaaten der Union nachweislich dauerhafte Schäden an der Vegetation in bestimmten Gebieten verursacht. Der heute von den Abgeordneten angenommene Bericht von Heinz KINDERMANN (SPD) ruft deshalb dazu auf, einen mehrstufigen europäisch koordinierten Bestandsmanagementplan für Kormorane vorzulegen, der diese langfristig in die Kulturlandschaft integrieren soll. (558 Ja-Stimmen, 7 Nein-Stimmen, 18 Enthaltungen).

Problemvogel Kormoran

Kormorane sind mittelgroße bis große Wasservögel, die sich ausschließlich von Fischen ernähren, bei einem täglichen Nahrungsbedarf von 400-600 g. Sie entnehmen jährlich über 300.000 Tonnen Fisch aus europäischen Gewässern, in vielen Mitgliedstaaten ist dies ein Vielfaches dessen, was die Binnenfischerei und Fischzucht an Speisefischen erzeugt. Besonders gravierend seien die Verluste bei ohnehin gefährdeten Fischarten wie Aal, Äsche, Nase und anderen Kieslaichern, sowie bei Junglachsen, so der Bericht. Die Netzfischerei leide zudem an direkten Schäden durch zerrissene Netze.

Der Bestand an Kormoranen habe sich im Gebiet der Europäischen Union in den letzten 25 Jahren verzwanzigfacht und liegt heute bei einer Mindestschätzung von 1,7 bis 1,8 Millionen Vögeln. Inzwischen kommen die Vögel auch weit außerhalb ihrer traditionellen Brutstätten in Regionen vor, in denen sie früher nie vorgekommen sind.

Rechtliche Möglichkeiten

Eine reguläre Bejagung des Kormorans bleibe jedoch ausgeschlossen. „Die Vogelart genießt wie alle anderen natürlich vorkommenden Arten im Regelfall fast absoluten Schutz“, so Kindermann. Die Mitgliedstaaten können allerdings „zur Abwendung erheblicher Schäden an Kulturen, Viehbeständen, Wäldern, Fischereigebieten und Gewässern“ von diesen strengen Schutzmaßnahmen abweichen. Derzeit gebe es innerhalb der EU jedoch keine ausreichende bilaterale und multilaterale Koordinierung auf wissenschaftlicher und administrativer Ebene, um dieses Phänomen zu erfassen und dieser Entwicklung entgegenzutreten. Die bisher versuchten nationalen, regionalen und lokalen Maßnahmen hätten zudem nachweislich nur sehr begrenzte Wirkung zur Eindämmung von Schäden durch die Kormoran-Populationen gehabt.

Gemeinsamer Ansatz notwendig

Ein gemeinsamer, rechtlich verbindlicher Ansatz sei daher nicht nur begrüßenswert, sondern „unbedingt erforderlich“, und würde nicht zuletzt allen beteiligten Interessensgruppen mehr Rechtssicherheit garantieren. Der Bericht fordert deshalb die Förderung regelmäßiger wissenschaftlicher Erhebungen über Kormorane. Von der Kommission verlangen die Abgeordneten, ein wissenschaftliches Projekt auszuschreiben und zu finanzieren, das ein Schätzmodell für die Größe und Struktur der Kormoran-Gesamtpopulation liefern soll.

Verstärkte Koordination, Kooperation und Kommunikation auf wissenschaftlicher und administrativer Ebene könnten ein nachhaltiges Management der Kormoranbestände fördern. Ein mehrstufiger europäisch koordinierter Bestandsmanagementplan könne die Kormoranbestände langfristig in die Kulturlandschaft integrieren. Alle zur Verfügung stehenden Rechtsmittel seien deshalb zu prüfen und die im EU-Haushaltsplan zur Verfügung stehenden Mittel zur Verfügung zu stellen.

Berichterstatter: Heinz KINDERMANN (SPD)
Bericht: (A6-0434/2008) – Europäischer Kormoran-Managementplan zur Reduzierung der zunehmenden Schäden durch Kormorane für Fischbestände, Fischerei und Aquakultur
Verfahren: INI (Initiativbericht)

Klimaschutz-Paket der EU

Nachfolgend wird eine geringfügig modifizierte Pressemitteilung des Europäischen Parlaments dokumentiert.

Das Europäische Parlament hat heute über das Klimaschutz-Paket der EU debattiert. Zuvor hatten die französische Ratspräsidentschaft und die EU-Kommission Erklärungen zum Stand der Verhandlungen abgegeben. Derzeit laufen zwischen EP und Ministerrat Gespräche. Ziel ist, dass das Europäische Parlament das Paket während seiner Tagung in Straßburg in erster Lesung (voraussichtlich am 17. Dezember) verabschieden kann.
Der französische Umweltminister Jean-Louis Borloo sagte, es sei der gemeinsame Wille, eine Einigung zu finden: „Wir kommen jetzt langsam auf die Zielgerade, die Konferenz in Poznan läuft und sie bereitet den Weg für Kopenhagen.“ „Die Welt zaudert noch“, so Borloo, „manche Staaten sagen, sie seien bereit, aber nicht alleine“. Bei der Frage der Finanzierung dürfe man die Wettbewerbsfähigkeit nicht aus den Augen verlieren. Die EU sei nun gefragt in einer Art Generalprobe für das, was weltweit passieren wird.
Klimaschutz-Paket der EU weiterlesen

EP: Sonderausschuss zum Klimawandel legt Abschlussbericht vor

Nachfolgend wird eine geringfügig modifizierte Pressemitteilung des Europäischen Parlaments dokumentiert.

Bis 2050 sollen die Kohlendioxid-Emissionen um 80% sinken.

Der Sonderausschuss zum Klimawandel des Europaparlaments hat am Dienstag seine abschließenden Empfehlungen für eine integrierte EU-Klimapolitik vorgelegt. Die Klimaveränderung habe schnellere und ernsthaftere Folgen als ursprünglich gedacht, betonen die Abgeordneten. Deshalb sei es nötig, gemeinschaftlich zu handeln: Bis 2050 sollten die EU- und andere Industriestaaten ihren Treibhausgas-Ausstoß um rund 80% vermindern.
Die Anstrengungen für den Klimaschutz müssten trotz wirtschaftlich schwieriger Zeiten ein zentrales Ziel der EU bleiben, sagte Parlamentsberichterstatter Karl-Heinz Florenz (CDU/Europäische Volkspartei – Europäische Demokraten). Wenn Europa dabei eine Führungsrolle übernehme, könne dies „tausende Jobs“ schaffen und zum „Motor der wirtschaftlichen Entwicklung“ werden.
EP: Sonderausschuss zum Klimawandel legt Abschlussbericht vor weiterlesen

Elbvertiefung: Planänderung offenbart erneut erhebliche Mängel der Unterlagen

Nachfolgend wird eine geringfügig modifizierte Pressemitteilung des BUND Schleswig-Holstein dokumentiert.

Gestern endete die Frist für die Stellungnahme der Naturschutzverbände zur erneuten Auslegungen von Planunterlagen zur Elbvertiefung. Der BUND kritisiert die unsinnige und ökologisch problematische Vertiefung der Tideelbe. Die Vorhabensträger und Planfeststellungsbehörden sind offensichtlich überfordert.
Elbvertiefung: Planänderung offenbart erneut erhebliche Mängel der Unterlagen weiterlesen

COP: Sechs Jahre RSPO sind sechs Jahre Mord an den Orang Utan

Centre for Orangutan Protection (COP)
Presseerklärung Montag, 18. November 2008
Sechs Jahre RSPO sind sechs Jahre Mord an den Orang Utan
„Die Orang Utan sind tot“ stand auf den Bahren, die Umweltakivisten von COP heute vom Platz vor dem Hotel Indonesia im Zentrum von Jakarta Richtung Friedhof trugen. Mit dieser Beerdigung demonstrierten sie heute, am 17. November 2008, gegen den Round Table on Sustainable Palm Oil (RSPO). COP: Sechs Jahre RSPO sind sechs Jahre Mord an den Orang Utan weiterlesen

Bienen-Sterben beunruhigt Europa-Abgeordnete

Nachfolgend wird eine geringfügig modifizierte Pressemitteilung des Europäischen Parlaments dokumentiert.

Bienen bestäuben Blüten

Europarlamentarier schlagen Alarm: Weltweit gehen die Bestände von Bienen drastisch zurück. Parasitenbefall und rückläufige Nahrungsquellen machen den nützlichen Insekten das Leben schwer. Mit der Imkerei und Bienenzucht sind Jahrtausende alte Berufszweige direkt betroffen. Doch das Wohlergehen der Bienen geht die gesamte Menschheit an: Würden die Bienen aussterben, bräche die menschliche Nahrungsmittelversorgung zusammen.
„Der einzige Grund dafür, eine Biene zu sein, den ich kenne, ist Honig zu machen. Der einzige Grund, Honig zu machen, ist, damit ich ihn essen kann“, so der Kinderbuchbär Pu. Diese Einschätzung ist allerdings Beleg für „Winnie-Pus“ sprichwörtliche Naivität, denn er missachtet die Bedeutung, die Bienen für die gesamte Nahrungskette jenseits des süßen Honigs haben.

Bienen halten Nahrungskette im Gleichgewicht

Bienen sind „Fremdbestäuber“: Auf ihrer Suche nach Nektar fliegen sie von Blüte zu Blüte und transportieren dabei Pollen. Durch diese Fremd- oder Kreuzbestäubung ermöglichen die Bienen, dass aus einer Blüte eine Frucht wird – die entweder geerntet werden kann oder zur Fortpflanzung dient.

Für große Teile der europäischen Kulturpflanzen ist sie überlebenswichtig – mit unmittelbaren Konsequenzen für die Menschheit: Mehr als drei Viertel unserer Nahrungsmittel werden durch die Arbeit der Bienen gesichert.

Nicht immer sind dies Pollen derselben Pflanzensorte. Befruchten Pollen einer fremden Pflanzensorte eine Blüte, findet eine „Fremdbefruchtung“ statt: Das Erbgut wird neu kombiniert und die biologische Vielfalt in der Pflanzenwelt wird erhalten.

Parish: Ignoranz des Problems hätte „dramatische Folgen“

Der britische Vorsitzende des Landwirtschaftsausschuss, Neil Parish (Europäische Volkspartei – Europäische Demokraten, EVP-ED), warnte davor, die Rückentwicklung der weltweiten Bienenbestände zu vernachlässigen: „Das hätte dramatische Folgen für unsere schon angespannte Welt-Lebensmittelversorgung“.

Parish forderte die Kommission auf, auch die Erforschung des Bienensterbens voranzutreiben, um schnell Maßnahmen einleiten zu können, die dem Aussterben der Bienenvölker entgegenwirken.

Wissenschaftler uneins über Gründe

Die Wissenschaft ist indes unentschieden über die Gründe des weltweiten Bienensterbens. Pestizide könnten ebenso verantwortlich sein wie die Auswirkungen von Klimawandel und Genmanipulation oder die magnetische Strahlung von Hochspannungs- oder Handymasten.

Auch wird diskutiert, dass der weltweite Transport ganzer Bienenvölker – als Bestäuber für die industrielle Landwirtschaft – negative Folgen für die Bestände haben könnte.

Ein Grund für das Ableben der Bienen ist unstrittig: Ein Mangel an Nektar. Die industrielle Landwirtschaft setzt auf großflächige Monokulturen, in denen es Bienen schwerfällt, ausreichende Mengen an Nektar zu sammeln. Aus diesem Grund fordern die Parlamentarier die Kommission auf, sogenannte „Ausgleichsflächen“ mit nektarreichen Pflanzen als Nahrungsquellen für Bienen zu schaffen.

Am späten Mittwochabend richtet Parish eine Anfrage an die Kommission, am Donnerstagmittag steht eine Entschließung zum Thema zur Abstimmung. Sie könne beides live per Webstream vervolgen.