Obst – Wildobst – Einführung

Wildobst im Garten

Autor: Gregor Dietrich

Ein neuer Trend ist bemerkbar: Viele Wildobststräucher gibt es in den Baumschulen jetzt schon in Sorten. Wir wollen uns einmal anschauen, was unter dem Begriff so alles zu finden ist.

Von Wildobst spricht man bei Wildsträuchern, die beerntet werden. Diese Sträucher können natürlich auch in den Garten gebracht und dort beerntet werden. Das ist der erste Schritt zur Domestikation. Es werden bald besser tragende Klone ausgesucht und schließlich gezielt neue Sorten gezüchtet. Spätestens dann kann man nicht mehr von Wildobst reden, obwohl das oft getan wird. Der Dirndlstrauch Cornus mas Jolico ist beim besten Willen kein Wildobst, sonst wären es die Sorten der Schwarzen Johannisbeere (Ribes nigrum) ja auch. Denn auch hierbei handelt es sich um die selbe Art wie bei der Wildform, nicht um Hybriden oder eine neue Kulturart. Wenn es von einer Obstart erst seit kurzem Kultursorten gibt, so ist von Neuem Obst und nicht von Wildobst zu sprechen.
Schwieriger wird das bei exotischen Wildgehölzen, die bei uns kultiviert werden. Solange keine züchterische Bearbeitung stattfindet, können wir ja nicht von Kultursorten sprechen. Aber wild gibt es sie bei uns ja auch nicht. Es wäre hier angebracht den Terminus Exotisches Wildobst zu verwenden.
Dann gibt es noch die Gartenflüchtlinge: Exotisches Obst, das bei uns kultiviert wird, infolge Verwilderung eingebürgert ist und wieder Wildmerkmale erlangt hat. Wir müssen hier genaugenommen von Sekundärem Wildobst sprechen. Oft ist aber der Status bei uns strittig. Die Walnuß etwa könnte mitunter in den Donauauen heimisch sein.
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Schlüssel für mitteleuropäische Wildakeleien

Autor: Gregor Dietrich1 Sporne an der Spitze gerade oder etwas gekrümmt – Blüten blauviolett -> 2
1* Sporne an der Spitze ausgesprochen hakig -> (A. vulgaris agg.) 5

2 Blätter beiderseits klebrig-haarig, Abschnitte lineal-lanzettlich, Blüten klein, Höhlungen unter tropfnassen Kalkfelsen, Südtirol, Lombardei und Venetien -> A. thalictrifolia
2* Blätter kahl oder behaart, aber nicht klebrig -> 3

3 Untere Blätter unterseits zottig, oberseits zerstreut behaart, Sporn erheblich kürzer als das zugehörige Kronblatt, Balkanhalbinsel bis SO-Alpen -> A. kitaibelii
3* Untere Blätter wenigstens oberseits kahl, Sporn so lang oder wenig kürzer als das zugehörige Kronblatt -> 4

4 Blüten groß, meist einzeln, Kelchblätter breit eiförmig, Blättchen-Abschnitte lanzettlich, stickstoffreiche steinige oder trockene Weiden und Waldränder, Westalpen -> A. alpina
4* Blüten klein, Kelchblätter länglich eiförmig, Blättchen-Abschnitte eilanzettlich bis rundlich, feuchte Schutthalden und lichte Gebüsche, Kalk-Ostalpen, v.a. südliche Kalkalpen -> A. einseleana

5 Blüten schwarzviolett, klein, Staubblätter die Krone weit überragend; Kiefern- und Fichtenmischwälder der Alpen -> A. atrata
5* Blüten blauviolett, selten fleischfarben, rosa oder weiß, Staubblätter die Krone kaum überragend -> 6

6 Blättchen 2-3lappig, gekerbt, Stengel drüsenlos behaart oder mit wenigen Drüsenhaaren, Platte der Kronblätter ausgerandet, Blüte groß, meist blauviolett, Staubblätter die Krone kaum überragend; lichte Wälder, Wiesen, W- und M-Europa -> A. vulgaris
6* Blättchen bis über die Mitte 3spaltig, eingeschnitten-gekerbt, Stengel im oberen Teil überwiegend mit Drüsenhaaren, Platte der Kronblätter gestutzt, Blüte mittelgroß, dunkel blauviolett, frische steinige Stellen, Schluchtwälder, SO-Alpen bis Karpaten -> A. nigricans

Gehölze – Wildgehölze – Mistel

Ritische und medizinische Aspekte der Misteln

Autor: Gregor Dietrich

In England nehmen Misteln der Gattung Víscum im Weihnachtskult seit jeher eine wichtige Stellung ein – als Rest keltischer Kultur, der über Jahrhunderte in der christlichen Kultur assimiliert wurde. Bei uns werden Misteln auch immer häufiger als winterlicher Raumschmuck verwendet.

Aus dem Englischunterricht wissen wir, daß Paare, die sich am Weihnachtsabend unter einem Mistelzweig küssen, innerhalb eines Jahres heiraten werden. Wer sich mit Zauberpflanzen beschäftigt, stößt immer wieder auf die Mistel. Ihre Bedeutung für die Kelten wird in den Asterix-Comics natürlich etwas verzerrt dargestellt. Das Klischee vom Druiden, der mit der goldenen Sichel Misteln schneidet wird hier betont. Tatsächlich waren, wie uns Plinius der Ältere berichtet, auch andere Pflanzen von ebensolcher kultischen Bedeutung. Bärlapp (Lycopódium) durfte z.B. erst nach Reinigung des Druiden und einem Opfer geerntet werden. Der Druide mußte ihn bloßfüßig in weißem Gewand ohne Metall abschneiden, wobei die rechte Hand unter der linken durchgeführt wurde, "wie Diebe es machen". Die Salzbunge (Sámolus) wurde mit der linken Hand geerntet, sofort nach Hause gebracht und dort gelagert, "wo man die Getränke aufbewahrt".
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Botanik – Pflanzengesellschaften

Systematische Übersicht der Pflanzengesellschaften Mitteleuropas

nach Heinz Ellenberg: Zeigerwerte von Pflanzen in Mitteleuropa; Scripta Geobotanica XVIII. S. 71 – 75.

  • Gesellschaftseinheiten[Hierachie]
    Gr Gruppe von Klassen [Beispiel: 1]
    K Klassencharakterart bzw. Charakterart in rangtieferen Einheiten, die zu der betreffenden Klasse gehören [Beispiel: 1.1]
    O Ordnungscharakterart bzw Charakterart in einem zu der betr. Ordnung gehörenden Verband [Beispiel: 1.11]
    V Verbandscharakterart [Beispiel: 1.111]
    U Charakterart des Unterverbandes [Beispiel: 1.111.1
    X Nirgends Klassen-, Ordnungs- oder Verbandscharakterart, meist sogar in verschiedenen Klassengruppen
  • 1 Süsswasser- und Moor-Vegetation

    [Gruppe von Klassen: Gr]

  • 1.1 Lemnetea, Wasserlinsendecken [Klasse: K]
    1.11 Lemnetalia [Ordnung: O]
    1.111 Lemnion (minoris) [Verband: V]
    1.111.1 Lemnaceen u. Ricciacee-Gr. [Unterverband, Gruppe: U]
    1.111.2 Hydrochariden-Gruppe
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    Wildgehölze

    Auswahl lieferbarer Wilgehölze

    Autor: Andreas Regner

    • Acer campestre, Feldahorn, Wuchs: 3 – 15 m
    • Acer platanoides, Spitzahorn
    • Acer pseudoplatanus, Bergahorn
    • Aesculus hippocastanum, Rosskastanie, Verbreitung: in Schleswig-Holstein nicht heimisch
    • Alnus glutinosa, Erle. Verbreitung: Feuchte Standorte, z.B. Auenwälder
      Amelanchier ovalis, Gemeine Felsenbirne. Verbreitung: Süd- und Mitteleuropa bis Kleinasien und Nordafrika. D: Mittel-, Südwest- und Süddeutschland (selten). Früchte: essbar, süsslich
    • Arctostaphylos uva-ursi, Bärentraube. Niederliegender, dichte Teppiche bildender Kleinstrauch auf sandig-humosen Lehmböden. Trockenheit nur mässig ertragend. Verbreitung: Flachland bis Alpen. In Nordeutschland sehr selten. Frucht: essbar, Heilpflanze
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    Bauholz im Garten

    Holz im Garten – Resistenzklassen

    Holz wird nach DIN 68364 (EN 350) in Resistenzklassen eingeteilt, die anzeigen, wie lange Kernholz ohne Konservierungsmaßnahmen (z.B. Kesseldruckimprägnierung) seinen Gebrauchswert bei Verwendung im Freien beibehält. Dabei wird in 5 Stufen unterschieden:

    Gehölzarten, die in Mitteleuropa angebaut werden

    • R 1-2: (15-25 Jahre): Robinie, Robinia
    • R 2 : (15-25 Jahre): Ess-Kastanie (Edel-Kastanie), Castanea sativa; Eiche, Quercus robur
    • R 3-4: (10-15 Jahre): Douglasie; Lärche, Larix; Kiefer, Pinus
    • R 4 : (unter 10 Jahre): Fichte, Picea; Tanne, Abies; Ulme, Ulmus;
    • R 5: Erle, Alnus

    1 = sehr resistent
    2 = resistent
    3 = mäßig resistent
    4 = wenig resistent
    5 = nicht resistent
    R = Resistenzklasse
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