Johann Wolfgang von Goethe: Frühzeitiger Frühling

Tage der Wonne,
Kommt ihr so bald?
Schenkt mir die Sonne,
Hügel und Wald?

Reichlicher fließen
Bächlein zumal.
Sind es die Wiesen?
Ist es das Tal?

Blauliche Frische!
Himmel und Höh!
Goldene Fische
Wimmeln im See.

Buntes Gefieder
Rauschet im Hain;
Himmlische Lieder
Schallen darein.

Unter des Grünen
Blühender Kraft
Naschen die Bienen
Summend am Saft.

Leise Bewegung
Bebt in der Luft,
Reizende Regung,
Schläfernder Duft.

Mächtiger rühret
Bald sich ein Hauch,
Doch er verlieret
Gleich sich im Strauch.

Aber zum Busen
Kehrt er zurück.
Helfet, ihr Musen,
Tragen das Glück!

Saget, seit gestern
Wie mir geschah?
Liebliche Schwestern,
Liebchen ist da!

Kiel: Umgestaltung des Schloßgartens durch Auszubildende

Nachfolgend wird eine geringfügig gekürzte und modifizierte Pressemitteilung der Landeshauptstadt Kiel dokumentiert.

Die Umgestaltung des Kieler Schloßgartens schreitet zusehends voran, auch wenn die Stadt erst 2009 den provisorischen Sandparkplatz zwischen Hegewischstraße und Düsternbrooker Weg auflösen kann. Zehn Auszubildende des Grünflächenamtes, die von der Stadt zu Landschaftsgärtnern ausgebildet werden, haben seit diesem Frühjahr die ursprünglich einmal barocke Lindenallee entlang des Düsternbrooker Wegs wiederhergestellt.

Unter Anleitung von zwei Gärtnermeistern haben die Auszubildenden eine Baustelle übernommen, die es in sich hat: Nach der Entfernung des Asphaltbelages aus den 1960er Jahren wurde der Weg auf einer Länge von 160 Metern ganz neu aufgebaut, mit einer festen Kiessandschicht versehen und eingerahmt mit 7.100 Klinkern, die einzeln Stein für Stein fachgerecht gesetzt werden mussten. Beidseitig der Allee wurden der Wildwuchs entfernt und die Böschungen mit neuem Rasen angelegt. Da die Lehrlinge aus drei verschiedenen Ausbildungsjahren kommen, mussten zwischendurch noch diverse Prüfungen abgelegt werden. Diese haben sie erfolgreich gemeistert.

Der Höhepunkt dieser ersten Umbauphase wird jetzt erreicht: Die gespendeten Bäume und Sträucher sind eingetroffen, so dass ein großer Teil der Allee bepflanzt werden kann. Mit den ersten 30 Kaiserlinden entsteht ein für die heutige Bevölkerung neues, aber zu früheren Zeiten bekanntes Bild einer Lindenallee, die einst den Weg vom Schloss ins Düsternbrooker Gehölz wies.

Die Lehrlinge können dabei gleich lernen, wie genau die Anordnung der Alleebäume und wie sorgsam der Schnitt und das Einpflanzen erfolgen muss. Schließlich wird ihre Arbeit auch noch in 100 Jahren begutachtet werden, so wie sie selber heute das Lindenraster aus der Barockzeit bewundern können, das die Gärtner vor über 300 Jahren im höher gelegenen Nordteil gepflanzt haben. Auch die früher zum Schutz vor kräftigen Winden benötigten Buchenhecken wurden mit 1.100 Rotbuchen wieder hergestellt. Sie wechseln in allen vier Jahreszeiten ihr Erscheinungsbild und bereichern den Aufenthalt im Schloßgarten mit einem Gefühl der Geborgenheit.
Die Kielerinnen und Kieler wissen „ihren“ Schlossgarten inzwischen immer mehr zu schätzen. In diesem Jahr besuchten mehr Menschen Kiels erstes Gartenkunstwerk als je zuvor.

Christian Morgenstern: Die drei Spatzen

In einem leeren Haselstrauch,
da sitzen drei Spatzen, Bauch an Bauch.

Der Erich rechts und links der Franz
und mittendrin der freche Hans.

Sie haben die Augen zu, ganz zu,
und obendrüber, da schneit es, hu!

Sie rücken zusammen dicht an dicht,
so warm wie Hans hat’s niemand nicht.

Sie hör’n alle drei ihrer Herzlein Gepoch.
Und wenn sie nicht weg sind, so sitzen sie noch.

Kiel: Kampf gegen die Kartoffelrose am Leuchtturm Friedrichsort

Nachfolgend wird eine Pressemitteilung der Landeshauptstadt Kiel vom 22.11.2007 dokumentiert.

Mit schwerem Gerät geht das Kieler Umweltschutzamt jetzt gegen die Kartoffelrosenbestände am Falckensteiner Strand vor, denn die Rosa rugosa gilt als eine der schlimmsten Problempflanzen weit und breit: „Eingewandert“ von der Kamtschatka im ostasiatischen Teil Russlands, hat sich die Kartoffelrose hierzulande stellenweise nahezu unbegrenzt ausgebreitet, vor allem in Küstenbereichen. Auch am Falckensteiner Strand gibt es dichte Bestände, die die übrige Strandvegetation überwuchern. So verdrängt die winterharte, salzverträgliche und anspruchlose Kartoffelrose andere Pflanzen und damit Tiere, die auf diese Pflanzen angewiesen sind.
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Kiel: Räucherei-Projekt: Ein Garten für Gaarden

Nachfolgend wird eine Pressemitteilung des AWO-Bürgerzentrums Räucherei dokumentiert.

Ein Garten für Gaarden –
Ein Garten der Generationen!

Über Gaarden – eine Einleitung!

Der Stadtteil Gaarden, der Landeshauptstadt Kiel, ist ein Stadtteil mit einer hohen Problemdichte.
Die Sozialindikatoren weisen die größte soziale Problemdichte in ganz Kiel auf. Dabei ist es nicht nur die materielle Armut die die Menschen zurücklässt, sondern auch die kulturelle Armut, einschließlich der Ausgrenzung in vielen anderen Lebensgebieten.
„Wir fahren heute mal in die Stadt“ sagte kürzlich ein Kind aus Gaarden. In die Stadt fahren bedeutet für viele kleine, große, junge oder alte Gaardener den Schritt zu wagen in das „andere“ Kiel – in die Innenstadt mit den vielen Geschäften und scheinbar unendlichen Möglichkeiten. Auch ist es ein Ausflug aus dem gewohnten Umfeld heraus, der in die dortigen gepflegten Parks führen könnte – denn für viele der hier lebenden ist ein Urlaub schon lange finanziell nicht mehr möglich.
Der Sozialbericht des Sozialdezernenten Herrn Möller, der Landeshauptstadt Kiel aus dem Jahre 2006 zeigt diese Daten auf und die Praktiker aus dem Stadtteil wussten schon lange um die Umstände.

Projektbeschreibung und Ziele

Unsere Idee –
eine Idee für alle!

Ein Garten für Gaarden, ein Garten der Generationen.

Die Idee ist es, im Herzen von Gaarden in unmittelbarer Nähe des Bürgerzentrums „Räucherei“ einen Garten zu schaffen, der Kindern und Jugendlichen die Natur näher bringt, mit allen Sinnen erleben lässt und der Phantasie und Kreativität freien Lauf gibt. Ein Garten für Gaarden, in dem neben Aktionen zur Förderung des Umweltbewusstseins, den Kindern die Flora und Fauna der Region näher gebracht werden soll. Denn welches Kind oder welcher Jugendliche weiß in dieser Region wirklich etwas darüber, wie Honig entsteht oder Ameisen im Team einen Hügel bauen?

Bislang diente der Steinmarderweg als ordinäre fußläufige Verbindung, die vor allem als verunreinigte Fläche und ungenutzte Brachfläche hervorstach. Nicht zuletzt durch die unmittelbare Nähe zum angrenzenden Kulturzentrum entstand die Idee, dieses Gelände Naturnahe zu gestalten und der Öffentlichkeit etwas Besonderes zu bieten.

Ziel ist es, für Kinder und Jugendliche des Stadtteils, einen Garten zum Erlebnisraum werden zu lassen. Auch Erwachsenen und vor allem Senioren soll durch entsprechende Flächen die Möglichkeit gegeben werden, sich zu verwirklichen.

Ein wesentlicher Moment des Gesamtkonzeptes: generationsübergreifend soll zum Mitmachen innerhalb des Gartens animiert werden und so Umwelt- und Natur(schutz) den Menschen im Stadtteil nahe gebracht werden. Durch Projekte, die vor allem durch den Kinder- und Jugendbereich, mit Hilfe der dort arbeitenden Pädagoginnen, durchgeführt werden. Dieses soll geschehen, um eine Umweltbildung in der direkten Umsetzung erlebbar zu machen, um das Erlernte auch im Alltäglichen umzusetzen, in die Familien zu tragen und im Alltag zu implementieren.
Die Kombinierbarkeit mit den Angeboten des Hauses, mit Angeboten vom Kindesalter bis hin zur Seniorenarbeit, sollen hier ergänzt werden und so eine große Nachhaltigkeit erfahren.

Neben den Möglichkeiten der Kreativität wie Spielmöglichkeiten, sollen alle Ideen eingebettet sein in ökologische Ideen, die von allen Bürgern eingebracht werden. Viele Ideen, wie die Einrichtung eines Ökoteiches bis hin zum Pflanzen von Blumen und Sträuchern aus der Region, wurden bereits gesammelt und können hier verwirklicht werden.

Damit der Garten der Generationen auch seinen Namen verdient, können sich schon jetzt Seniorinnen vorstellen, ihr Wissen auch an Kinder und Jugendliche weitergeben zu können, was den generationsübergreifenden Ansatz der Idee unterstreicht.

Konkret- der Garten für alle!

Beginnen werden könnte die Umgestaltung des Geländes, da die Stadt Kiel der AWO Kiel ein Teilstück eines jetzt öffentlichen Weges vertraglich überschrieben hat.
Der jetzt bereits vorhandene Weg ist ein mit Steinplatten versehener Durchgang der die Preetzer Straße und den Kirchenweg verbindet. Bisher nicht genutzt, soll sich dieser Weg durch eine Kiesschicht durch den Garten schlängeln, vorbei an heimischen Pflanzen, wie zum Beispiel Rankpflanzen oder einer Kräuterspirale, die zum bestaunen und verweilen aufruft. Zweisprachige Hinweistafeln (deutsch/türkisch) erklären die Zusammenhänge auch multilingual, Natur-Sitzbänke säumen den Garten um Rast zu machen vom Erlebten. Hier lässt sich darüber lehren und diskutieren, wie Ameisen leben oder Bienen ihr Volk aufbauen. Natürlich dürfen auch kindgerechte Spielgeräte nicht fehlen. Auf naturnahe Gestaltung der Spielflächen soll dabei geachtet werden. Sitzbankrunden sollen Lehrgänge ermöglichen oder auch einen kleinen Ausflug oder eine Pause mitten in Gaarden bieten – nur eben in einer Oase, umgeben von großen Straßen und den Problemen eines Wohnviertels, dessen Probleme bekannt sind.
Viele Bauarbeiten werden durch professionelle Firmen geleistet werden müssen, aber auch die Hausmeisterei im Hause und ein Projekt für straffällig gewordene Jungerwachsene (Stadtmission Kiel) können sich vorstellen bei der Projektrealisierung mit „anzupacken“

Zu unserer Finanzierung

Beginn des Umbaus soll nach Möglichkeit noch im Jahre 2007 sein und im Frühjahr/Sommer 2008 abgeschlossen werden, damit die Bürgerinnen und Bürger alsbald Ihre besondere Oase, den Garten für Gaarden, nutzen können – ob aktiv oder passiv, bleibt ihnen überlassen.

Ausblick: Nach Fertigstellung des Projektes sollen verstärkt auch Ehrenamtliche eingesetzt werden um die Idee des Gartens mit Leben zu füllen.

Gesamtkosten des Projektes: ca. 80.000,– €
Eine finanzielle Bezuschussung liegt bisher von „Bingo! Der Umwelt Lotterie“ vor, außerdem wird das Projekt von einer Gartenbaufirma aus Altenholz unterstützt.

Walnuss ist Baum des Jahres 2008

Bitte beachten Sie zum Thema Walnuss, Juglans regia auch einen Archiv-Artikel auf planten.de:
Schalenobst Walnuss
Ebenfalls interessant: Die Forumssuche mit den Suchbegriffen Walnuss, Walnuß oder Walnüsse benutzen. Und: Aktueller Thread zum Baum des Jahres im gartenlandschaftsforum.

In der Bildergalerie finden sich mindestens 9 Bilder von verschiedenen Usern des Forums mit einer Walnuss – ggf. die Suche der Galerie bemühen, z.B.
Walnuss Foto: Baumlaeufer

Nachfolgend wird eine Pressemitteilung des Kuratoriums Baum des Jahres (KBJ) dokumentiert.

Die Walnuss ist der Baum des Jahres 2008

20. Baum des Jahres proklamiert – den Menschen ein guter, alter Freund

Berlin. Dr. Silvius Wodarz, Vorsitzender des Vereins/Kuratoriums Baum des Jahres hat am 18.10.07 in Berlin die Walnuss zum Baum des Jahres 2008 ausgerufen.
In Deutschland sei die Walnuss bis vor 100 Jahren viel häufiger gewesen als heute, der Bestand dann jedoch durch Übernutzung und fehlende Nachpflanzung stark zurückgegangen – in der Schweiz, wo man genaue Zahlen hat, in den letzten 50 Jahren sogar um 75%. „Wir sollten uns mehr um diesen typischen Hausbaum, unseren guten, alten Freund kümmern“ forderte Wodarz.

Bundespräsident Köhler gratuliert dem Kuratorium Baum des Jahres schriftlich zum 20. Jahresbaum:
„Der Schutz der Umwelt ist eine der wichtigsten Aufgaben, für die wir heute Verantwortung tragen. Die Initiative „Baum des Jahres“ schärft unser Bewusstsein dafür, dass „Umwelt“ nichts Abstraktes ist, sondern schon beim nächsten Straßenbaum beginnt. Nebenbei lernen wir alle etwas mehr über einzelnen Baumarten, von denen wir oft bisher nicht viel mehr als den Namen kennen. Das alles finde ich gut, und ich wünsche dem Kuratorium „Baum des Jahres“ für seine verdienstvolle Arbeit weiterhin viel Erfolg.“

Prof. Dr. Günther Fielmann übernimmt Schirmherrschaft für den 20. „Baum des Jahres“
Der Verein/Kuratorium Baum des Jahres würdigt mit dieser Entscheidung die großen Verdienste und das beispielhafte Engagement von Günther Fielmann im Natur- und Umweltschutz. Der Gründer und Vorstandsvorsitzende der Fielmann AG pflanzt für jeden Mitarbeiter jedes Jahr einen Baum, bis heute weit mehr als 800.000 Bäume und Sträucher. Auf 2.000 Hektar Land betreibt Günther Fielmann in Schleswig-Holstein unter der Dachmarke „Hof Lütjensee“ ökologischen Landbau und artgerechte Tierhaltung.

Der Walnussbaum hat gleich zwei Dinge von höchster Qualität zu bieten: edelstes Holz und beste Nüsse. Außerdem besitzt der Baum durch seine silbrige Rinde und seinen knorrigen Wuchs einen ganz besonderen Charakter. Dass seine Blätter erst spät im Mai austreiben und früh im Herbst wieder abfallen, ist ein Vorteil für diesen typischen Hausbaum: Im Frühjahr wirft er erst Schatten, wenn man ihn sich wünscht, und im frühen Herbst lässt er die schwächer werdende Sonne wieder durch seine dann blattlose Krone hindurch scheinen.

Nussbäume entwickeln eine kugelförmige Krone mit 20 und mehr Wipfeltrieben. Das Höhenwachstum kann in der Jugend 1 bis 2 m pro Jahr erreichen. Im Gegensatz zur silbrigen Rinde sind die jungen Triebe dunkel rotbraun, und die alte schuppige Borke dunkelt nach. So entsteht ein markanter Farbkontrast in der Krone. Die maximale Höhe beträgt meist 20 m im Freistand, im Bestand 25-30 m, sein Höchstalter etwa 150 Jahre, selten mehr. Der vermutlich dickste Walnussbaum Deutschlands steht in der Nähe von Köln und hat einen Stammumfang von 308 cm.

Die männlichen Blütenkätzchen öffnen sich im April/Mai, die ebenfalls recht unscheinbaren weiblichen Blüten erscheinen erst beim Austreiben mit den Blättern an den neuen Jahrestrieben. Die Bestäubung besorgt der Wind, daher kann der Nussbaum auf bunte Blüten oder Nektardrüsen zum Anlocken von Insekten verzichten – er steckt diesen Aufwand lieber in seine Früchte.
nuss_geis.jpgFoto: H. Geis, Quelle: KBJ
Kurz vor der Reife der Früchte ist noch eine dickfleischige grüne Schale vorhanden, die im September oder Oktober aufplatzt und die Nuss freilegt. Eichhörnchen, Mäuse, Krähen und andere Tiere legen sich Vorräte von Walnüssen an, die sie dann z.T. vergessen – so säen sie neue Nussbäume.

Ursprünglich waren die Nüsse ziemlich klein, nur 2 cm groß. Nussbäume wurden aber – wie die Obstsorten – von unseren Vorfahren schon seit langem auf größere Früchte gezüchtet, so dass wir uns an 5 cm große Nüsse gewöhnt haben. Ein Nussbaum kann bis zu 150 kg Nüsse in einem Jahr produzieren. Er spielt aber nur im ländlichen Siedlungsraum und in Weinbaugebieten vor allem in wärmeren Regionen Südwestdeutschlands und in den Flusstälern eine bedeutsame Rolle.
Forstliche Bestände gibt es nur im Südwesten Deutschlands sowie in Frankreich und in der Schweiz.
Vom Klimawandel wird die Walnuss, wie auch die Kiefer, der Baum des Jahres 2008, vermutlich profitieren.

Die ursprüngliche Heimat des Nussbaumes befindet sich auf der Balkanhalbinsel und in Asien von der Türkei bis zum Himalaja. Vor und zwischen den Eiszeiten war die Walnuss auch in Mitteleuropa heimisch. Schon in der Jungsteinzeit wussten die Menschen vom Wert des Nussbaumes. Zur Zeit der Griechen und Römer brachte man ihn, mit nach Süd- und Mitteleuropa. Kaiserin MARIA THERESA förderte den Anbau im 18. Jahrhundert: „An jedem Hof soll ein Nussbaum stehen.“ Angebaut wird er heute auf der gesamten Nordhalbkugel in der gemäßigten Zone, auch in Nordamerika (Kalifornien) und in China.

Das schwere Holz weist einen breiten graubraunen bis tief schwarzbraunen Farbkern auf, der auch wolkige Strukturen zeigen kann. Es ist eines der wertvollsten Hölzer, das Holz der Künstler. Es wird für Furniere, Möbel, Innenausstattungen und kleine Gebrauchsgegenstände verwendet, ferner werden daraus Uhrengehäuse, Musikinstrumente, Parkett, Schachfiguren und Drechslerwaren hergestellt
Nussbaumholz ist charakteristisch für viele Biedermeiermöbel. Es eignet sich als Ersatz für Tropenholz wie Palisander, daher wird seine Bedeutung weiter zunehmen, denn die Tropenholzbestände sind ja inzwischen leider selten geworden.

Noch wichtiger als das Holz sind für die Nutzung die Nüsse. Walnüsse fehlen auf keinem Weihnachtsteller. Nusserwerbsanbau wird seit rund 2.000 Jahren betrieben und erbrachte im Jahr 2005 etwa 1,5 Millionen Tonnen Ertrag! Walnüsse sind wegen ihrer Nähr- und Inhaltsstoffe einmalig: Sie enthalten etwa 60% Fett, 20 % Eiweiß, viel Vitamin B1 und C, Spuren von Vitamin B2, A und E sowie reichlich Mineralstoffe (u.a. Kalium, Kalzium, Eisen, Magnesium, Phosphor). Man kann eines der hochwertigsten Öle und auch den „Nussgeist“ daraus herstellen.

Die Inhaltsstoffe des Nussbaumes gelten als blutreinigend, nervenstärkend, schweißregulierend, die Leistung steigernd und die Konzentration fördernd. In der Bachblüten-Therapie gilt die Walnuss-Essenz als gut für Menschen, die neue Wege einschlagen und die Vergangenheit hinter sich lassen wollen.

Nüsse säen und pflanzen:

Walnuss. Foto: soblu Foto: soblu

Während der Proklamation empfahl Dr. Wodarz, von jeweils 20 Walnüssen, die man essen möchte, eine aufzuheben, in die Erde eines Blumentopfes zu stecken und eine Moosschicht darauf zu legen. (Die Keimkraft nimmt aber nach 6 Monaten ab!) Dann solle man den Topf an einen kühlen Ort (0-4°C) stellen, wo er vor starkem Frost, Austrocknen und Mäusen geschützt ist. Im April stelle man ihn hinaus, gieße ihn ab und an, und dann werde man Zeuge eines keimenden Walnussbaumes, den man spätestens im Herbst an einer geeigneten Stelle pflanzen möge!

Dr. Silvius Wodarz Stiftung „Menschen für Bäume“ errichtet
Schirmherr Bundesumweltminister S. Gabriel

Zum Abschluss der Ausrufung des 20. Baumes des Jahres 2008 gab Wodarz die Gründung einer Stiftung bekannt. „Der Verein Baum des Jahres e.V. und die Stiftung „Menschen für Bäume“ wollen gemeinsam die Arbeit für den Baum des Jahres sowie für Bäume in Parks, in der Landschaft und im Wald auf der Basis „Menschen für Bäume“ fortsetzen und intensivieren. Dafür werden wir auch Kooperationspartner zu gewinnen suchen.
Man muss Bäume nicht neu erfinden, man muss sie nur neu entdecken!
Wir wollen Menschen an Bäume heranführen und Sensibilität für dieses lebendige Kulturgut schaffen. In die Herzen großer und kleiner Menschen pflanzen wir Bäume, um gedankliche Veränderungen anzustoßen. Dazu vermitteln wir Kenntnisse, Erlebnisse und Einblicke. Wenn aus dem neu gewonnenen Wissen aktives Handeln entsteht, ist das wichtigste Stiftungsziel erreicht.“

Obst – Wildobst – Einführung

Wildobst im Garten

Autor: Gregor Dietrich

Ein neuer Trend ist bemerkbar: Viele Wildobststräucher gibt es in den Baumschulen jetzt schon in Sorten. Wir wollen uns einmal anschauen, was unter dem Begriff so alles zu finden ist.

Von Wildobst spricht man bei Wildsträuchern, die beerntet werden. Diese Sträucher können natürlich auch in den Garten gebracht und dort beerntet werden. Das ist der erste Schritt zur Domestikation. Es werden bald besser tragende Klone ausgesucht und schließlich gezielt neue Sorten gezüchtet. Spätestens dann kann man nicht mehr von Wildobst reden, obwohl das oft getan wird. Der Dirndlstrauch Cornus mas Jolico ist beim besten Willen kein Wildobst, sonst wären es die Sorten der Schwarzen Johannisbeere (Ribes nigrum) ja auch. Denn auch hierbei handelt es sich um die selbe Art wie bei der Wildform, nicht um Hybriden oder eine neue Kulturart. Wenn es von einer Obstart erst seit kurzem Kultursorten gibt, so ist von Neuem Obst und nicht von Wildobst zu sprechen.
Schwieriger wird das bei exotischen Wildgehölzen, die bei uns kultiviert werden. Solange keine züchterische Bearbeitung stattfindet, können wir ja nicht von Kultursorten sprechen. Aber wild gibt es sie bei uns ja auch nicht. Es wäre hier angebracht den Terminus Exotisches Wildobst zu verwenden.
Dann gibt es noch die Gartenflüchtlinge: Exotisches Obst, das bei uns kultiviert wird, infolge Verwilderung eingebürgert ist und wieder Wildmerkmale erlangt hat. Wir müssen hier genaugenommen von Sekundärem Wildobst sprechen. Oft ist aber der Status bei uns strittig. Die Walnuß etwa könnte mitunter in den Donauauen heimisch sein.
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