Berg-Ahorn, Acer pseudoplatanus L., ist der Baum des Jahres 2009

Nachfolgend wird eine geringfügig gekürzte und veränderte Pressemitteilung des Kuratoriums Baum des Jahres (KBJ) dokumentiert.

Alljährlich wählt das „Kuratorium Baum des Jahres“, der Fachbeirat der Stiftung Menschen für Bäume, eine Baumart zum „Baum des Jahres“.

Baum der Berge
Die Alpen sind die Region, wo der Berg-Ahorn am eindrücklichsten unter Beweis stellt, dass er seinen Namen zu Recht trägt. Im Schweizer Wallis, dort wo die höchsten Gipfel Europas stehen, ist er noch auf fast 2000 Meter als halbwegs wohlgeformter Baum zu finden. In den Kalkalpentälern bildet er in Höhen, in die die Buche nicht mehr vordringen kann, sogar vereinzelt reine Waldbestände.
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Verzicht auf Streusalz schont Bäume und Grundwasser

Nachfolgend wird eine Pressemitteilung des NABU Schleswig-Holstein vom 3. Januar 2008 dokumentiert.

NABU empfiehlt in der kalten Jahreszeit umweltschonende Streumittel

Neumünster. Schnee und Glatteis auf den Gehwegen bedeuten Rutschgefahr – ein erhöhtes Haftungsrisiko für Grundstücksbesitzer, die für die Sicherheit auf ihren Bürgersteigen verantwortlich sind. Kein Wunder, dass Streumittel zurzeit wegen des aktuellen Wintereinbruchs Hochkonjunktur haben. So auch das Streusalz, das nach Ansicht des Naturschutzbundes NABU wegen seiner umweltbelastenden Auswirkungen aus Dörfern und Städten verbannt werden sollte. Viele Kommunen und Privathaushalte verzichten bereits auf den Einsatz von Streusalz – längst noch nicht alle.

Die Auswirkungen von Streusalz sind vielfältig: Das Salz gelangt über den Boden in die Pflanzen und verändert dort den Nährstoffhaushalt. Die Folgen zeigen sich oft erst im Frühjahr und Sommer, wenn salzgeschädigte Straßenbäume wie Linden, Ahorn oder Rosskastanien trotz ausreichender Niederschläge allmählich vertrocknen. Nicht nur Pflanzen leiden unter dem Salz. Viele Haustiere entzünden sich am Streusalz die Pfoten. Außerdem kann das Salz das Grund- und Oberflächenwasser beeinträchtigen. Neben den ökologischen Folgen verursacht Streusalz auch ökonomische Schäden wie eine verstärkte Korrosion an Brücken und Kraftfahrzeugen.

Diese Probleme lassen sich vermeiden: Der NABU empfiehlt Privathaushalten die Verwendung von salzfreien, abstumpfenden Streumitteln wie Granulat, Split, Sand oder Kies. Im Handel gibt es vom Umweltbundesamt (UBA) getestete Produkte. Das UBA hat für Streumittel, die bestimmte ökologische Anforderungen erfüllen, das Umweltzeichen „Der Blaue Engel – weil salzfrei“ vergeben.

Verantwortungsvolle Bürger sollten beim Kauf von Streugut auf das Umweltzeichen Der Blaue Engel achten. Die Produkte sowie die Kriterien für die Vergabe des Umweltzeichens können unter blauer-Engel.de abgerufen werden. Eine umweltschonende Glättebekämpfung kann sogar die Geldbörse schonen: Das Streugut lässt sich zusammenkehren und für den nächsten Einsatz aufbewahren.

Walnuss ist Baum des Jahres 2008

Bitte beachten Sie zum Thema Walnuss, Juglans regia auch einen Archiv-Artikel auf planten.de:
Schalenobst Walnuss
Ebenfalls interessant: Die Forumssuche mit den Suchbegriffen Walnuss, Walnuß oder Walnüsse benutzen. Und: Aktueller Thread zum Baum des Jahres im gartenlandschaftsforum.

In der Bildergalerie finden sich mindestens 9 Bilder von verschiedenen Usern des Forums mit einer Walnuss – ggf. die Suche der Galerie bemühen, z.B.
Walnuss Foto: Baumlaeufer

Nachfolgend wird eine Pressemitteilung des Kuratoriums Baum des Jahres (KBJ) dokumentiert.

Die Walnuss ist der Baum des Jahres 2008

20. Baum des Jahres proklamiert – den Menschen ein guter, alter Freund

Berlin. Dr. Silvius Wodarz, Vorsitzender des Vereins/Kuratoriums Baum des Jahres hat am 18.10.07 in Berlin die Walnuss zum Baum des Jahres 2008 ausgerufen.
In Deutschland sei die Walnuss bis vor 100 Jahren viel häufiger gewesen als heute, der Bestand dann jedoch durch Übernutzung und fehlende Nachpflanzung stark zurückgegangen – in der Schweiz, wo man genaue Zahlen hat, in den letzten 50 Jahren sogar um 75%. „Wir sollten uns mehr um diesen typischen Hausbaum, unseren guten, alten Freund kümmern“ forderte Wodarz.

Bundespräsident Köhler gratuliert dem Kuratorium Baum des Jahres schriftlich zum 20. Jahresbaum:
„Der Schutz der Umwelt ist eine der wichtigsten Aufgaben, für die wir heute Verantwortung tragen. Die Initiative „Baum des Jahres“ schärft unser Bewusstsein dafür, dass „Umwelt“ nichts Abstraktes ist, sondern schon beim nächsten Straßenbaum beginnt. Nebenbei lernen wir alle etwas mehr über einzelnen Baumarten, von denen wir oft bisher nicht viel mehr als den Namen kennen. Das alles finde ich gut, und ich wünsche dem Kuratorium „Baum des Jahres“ für seine verdienstvolle Arbeit weiterhin viel Erfolg.“

Prof. Dr. Günther Fielmann übernimmt Schirmherrschaft für den 20. „Baum des Jahres“
Der Verein/Kuratorium Baum des Jahres würdigt mit dieser Entscheidung die großen Verdienste und das beispielhafte Engagement von Günther Fielmann im Natur- und Umweltschutz. Der Gründer und Vorstandsvorsitzende der Fielmann AG pflanzt für jeden Mitarbeiter jedes Jahr einen Baum, bis heute weit mehr als 800.000 Bäume und Sträucher. Auf 2.000 Hektar Land betreibt Günther Fielmann in Schleswig-Holstein unter der Dachmarke „Hof Lütjensee“ ökologischen Landbau und artgerechte Tierhaltung.

Der Walnussbaum hat gleich zwei Dinge von höchster Qualität zu bieten: edelstes Holz und beste Nüsse. Außerdem besitzt der Baum durch seine silbrige Rinde und seinen knorrigen Wuchs einen ganz besonderen Charakter. Dass seine Blätter erst spät im Mai austreiben und früh im Herbst wieder abfallen, ist ein Vorteil für diesen typischen Hausbaum: Im Frühjahr wirft er erst Schatten, wenn man ihn sich wünscht, und im frühen Herbst lässt er die schwächer werdende Sonne wieder durch seine dann blattlose Krone hindurch scheinen.

Nussbäume entwickeln eine kugelförmige Krone mit 20 und mehr Wipfeltrieben. Das Höhenwachstum kann in der Jugend 1 bis 2 m pro Jahr erreichen. Im Gegensatz zur silbrigen Rinde sind die jungen Triebe dunkel rotbraun, und die alte schuppige Borke dunkelt nach. So entsteht ein markanter Farbkontrast in der Krone. Die maximale Höhe beträgt meist 20 m im Freistand, im Bestand 25-30 m, sein Höchstalter etwa 150 Jahre, selten mehr. Der vermutlich dickste Walnussbaum Deutschlands steht in der Nähe von Köln und hat einen Stammumfang von 308 cm.

Die männlichen Blütenkätzchen öffnen sich im April/Mai, die ebenfalls recht unscheinbaren weiblichen Blüten erscheinen erst beim Austreiben mit den Blättern an den neuen Jahrestrieben. Die Bestäubung besorgt der Wind, daher kann der Nussbaum auf bunte Blüten oder Nektardrüsen zum Anlocken von Insekten verzichten – er steckt diesen Aufwand lieber in seine Früchte.
nuss_geis.jpgFoto: H. Geis, Quelle: KBJ
Kurz vor der Reife der Früchte ist noch eine dickfleischige grüne Schale vorhanden, die im September oder Oktober aufplatzt und die Nuss freilegt. Eichhörnchen, Mäuse, Krähen und andere Tiere legen sich Vorräte von Walnüssen an, die sie dann z.T. vergessen – so säen sie neue Nussbäume.

Ursprünglich waren die Nüsse ziemlich klein, nur 2 cm groß. Nussbäume wurden aber – wie die Obstsorten – von unseren Vorfahren schon seit langem auf größere Früchte gezüchtet, so dass wir uns an 5 cm große Nüsse gewöhnt haben. Ein Nussbaum kann bis zu 150 kg Nüsse in einem Jahr produzieren. Er spielt aber nur im ländlichen Siedlungsraum und in Weinbaugebieten vor allem in wärmeren Regionen Südwestdeutschlands und in den Flusstälern eine bedeutsame Rolle.
Forstliche Bestände gibt es nur im Südwesten Deutschlands sowie in Frankreich und in der Schweiz.
Vom Klimawandel wird die Walnuss, wie auch die Kiefer, der Baum des Jahres 2008, vermutlich profitieren.

Die ursprüngliche Heimat des Nussbaumes befindet sich auf der Balkanhalbinsel und in Asien von der Türkei bis zum Himalaja. Vor und zwischen den Eiszeiten war die Walnuss auch in Mitteleuropa heimisch. Schon in der Jungsteinzeit wussten die Menschen vom Wert des Nussbaumes. Zur Zeit der Griechen und Römer brachte man ihn, mit nach Süd- und Mitteleuropa. Kaiserin MARIA THERESA förderte den Anbau im 18. Jahrhundert: „An jedem Hof soll ein Nussbaum stehen.“ Angebaut wird er heute auf der gesamten Nordhalbkugel in der gemäßigten Zone, auch in Nordamerika (Kalifornien) und in China.

Das schwere Holz weist einen breiten graubraunen bis tief schwarzbraunen Farbkern auf, der auch wolkige Strukturen zeigen kann. Es ist eines der wertvollsten Hölzer, das Holz der Künstler. Es wird für Furniere, Möbel, Innenausstattungen und kleine Gebrauchsgegenstände verwendet, ferner werden daraus Uhrengehäuse, Musikinstrumente, Parkett, Schachfiguren und Drechslerwaren hergestellt
Nussbaumholz ist charakteristisch für viele Biedermeiermöbel. Es eignet sich als Ersatz für Tropenholz wie Palisander, daher wird seine Bedeutung weiter zunehmen, denn die Tropenholzbestände sind ja inzwischen leider selten geworden.

Noch wichtiger als das Holz sind für die Nutzung die Nüsse. Walnüsse fehlen auf keinem Weihnachtsteller. Nusserwerbsanbau wird seit rund 2.000 Jahren betrieben und erbrachte im Jahr 2005 etwa 1,5 Millionen Tonnen Ertrag! Walnüsse sind wegen ihrer Nähr- und Inhaltsstoffe einmalig: Sie enthalten etwa 60% Fett, 20 % Eiweiß, viel Vitamin B1 und C, Spuren von Vitamin B2, A und E sowie reichlich Mineralstoffe (u.a. Kalium, Kalzium, Eisen, Magnesium, Phosphor). Man kann eines der hochwertigsten Öle und auch den „Nussgeist“ daraus herstellen.

Die Inhaltsstoffe des Nussbaumes gelten als blutreinigend, nervenstärkend, schweißregulierend, die Leistung steigernd und die Konzentration fördernd. In der Bachblüten-Therapie gilt die Walnuss-Essenz als gut für Menschen, die neue Wege einschlagen und die Vergangenheit hinter sich lassen wollen.

Nüsse säen und pflanzen:

Walnuss. Foto: soblu Foto: soblu

Während der Proklamation empfahl Dr. Wodarz, von jeweils 20 Walnüssen, die man essen möchte, eine aufzuheben, in die Erde eines Blumentopfes zu stecken und eine Moosschicht darauf zu legen. (Die Keimkraft nimmt aber nach 6 Monaten ab!) Dann solle man den Topf an einen kühlen Ort (0-4°C) stellen, wo er vor starkem Frost, Austrocknen und Mäusen geschützt ist. Im April stelle man ihn hinaus, gieße ihn ab und an, und dann werde man Zeuge eines keimenden Walnussbaumes, den man spätestens im Herbst an einer geeigneten Stelle pflanzen möge!

Dr. Silvius Wodarz Stiftung „Menschen für Bäume“ errichtet
Schirmherr Bundesumweltminister S. Gabriel

Zum Abschluss der Ausrufung des 20. Baumes des Jahres 2008 gab Wodarz die Gründung einer Stiftung bekannt. „Der Verein Baum des Jahres e.V. und die Stiftung „Menschen für Bäume“ wollen gemeinsam die Arbeit für den Baum des Jahres sowie für Bäume in Parks, in der Landschaft und im Wald auf der Basis „Menschen für Bäume“ fortsetzen und intensivieren. Dafür werden wir auch Kooperationspartner zu gewinnen suchen.
Man muss Bäume nicht neu erfinden, man muss sie nur neu entdecken!
Wir wollen Menschen an Bäume heranführen und Sensibilität für dieses lebendige Kulturgut schaffen. In die Herzen großer und kleiner Menschen pflanzen wir Bäume, um gedankliche Veränderungen anzustoßen. Dazu vermitteln wir Kenntnisse, Erlebnisse und Einblicke. Wenn aus dem neu gewonnenen Wissen aktives Handeln entsteht, ist das wichtigste Stiftungsziel erreicht.“

Gehölzschnitt – Fehler

Stammparallele Schnitte, Übermässiger Schnitt, Kappung, Falsches Werkzeug

Wenn wir die Pflanzen schreien hören könnten…

Das nebenstehende Foto einer Stileiche, Quercus robur, zeigt gleich eine ganze Reihe der am häufigsten begangenen Schnittfehler:

  1. Als Strassenbaum hätte ein Hochstamm mit einem hohen Kronenansatz gepflanzt werden müssen. Viele spätere Schnittmassnahmen beruhen auf Planungs bzw. Pflanzungsfehlern. Hier: falsche Auswahl der Pflanzqualität.
  2. 20 Jahre später ist es zu spät: Mit der Motorsäge wird gearbeitet, damit es schnell geht. Nachteil: Der Schnitt hat eine sehr rauhe Oberfläche, die gegenüber modernen Hochleistungssägen um ein vielfaches vergössert ist. Ausserdem sind bei derartigen Arbeiten unbeabsichtigte Verletzungen des Gehölzes durch die Säge die Regel. Die ersten Autobahnzufahrten für Bakterien, Pilze, Viren in den Baum sind geschaffen…
  3. Der Schnitteingriff ist viel zu stark. Zum ‚Glück‘ zeigt das Bild nur die eine Seite des Baumes… Übermässiger Schnitt führt zu einem starken Neuaustrieb, der sehr behandlungsintensiv ist. Ausserdem ist ein Absterben von Teilen der Wurzel wahrscheinlich – das Ende des Baumes wird eingeläutet. Wurzelverletzungen oder Absterbenserscheinugen der Wurzel sind für ein Gehölz weitaus dramatischer als oberirdische Schädigungen.
  4. Durch zahlreiche stammparallele Schnitte ist das natürliche Wundabschottungssytem des Baumes ausser Kraft gesetzt: Astkragen und Astrindenleiste sind für den Baum überlebenswichtig.
  5. Die Entfernung überarmgrosser Äste ist ein gefährlicher Eingriff in den Baum und sollte nur nach genauer ‚Schaden-Nutzen-Analyse‘ erfolgen.Fazit: Dieser Baum ist hin – als Strassenbaum nur noch wenige Jahre haltbar, sehr pflegeintensiv und trotzdem nicht mehr zu retten. Fällung wäre die ehrlichste ‚Antwort‘ :-((
  6. Die Kappung von Bäumen ist leider noch sehr weit verbreitet. Häufig verspricht man sich von dieser Massnahme eine grössere Sicherheit für nahestehende Gebäude. Das Gegenteil ist der Fall: Gekappte Bäume haben k e i n e Chance.

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